Elsspitze (1980 m) + Gamsfreiheit (2211 m)


Publiziert von erico , 30. Mai 2017 um 19:46.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:26 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:15
Aufstieg: 1215 m
Abstieg: 1912 m
Strecke:18.5 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz) auf der Autobahn bis Oberriet - Feldkirch (A) - Bludenz (A)

Für Heute am 26. Mai 2017 habe ich eine größere Wandertour im Vorarlberg eingeplant. Die Wandertour geht auf dem Muttersberg oberhalb Bludenz los und geht über den Tiefenseesattel und der Elsalpe bis hinauf zur Gamsfreiheit und beim Rückweg mache ich noch ein Abstecher auf die Elsspitze bevor ich über die Obere und Untere Furkla zurück zur Muttersberg Talstation zurück wandere.

 

Um 9,00 Uhr geht es los, mit der Seilbahn schwebe ich hinauf zum Muttersberg, außer mir waren noch ca. 15 andere Wanderer um diese Zeit zum Muttersberg unterwegs, die meisten schlugen aber auf dem Muttersberg einen anderen Weg ein, - der hohe Frassen muss sehr beliebt sein. Mein gewählter Weg über den Tiefenseesattel bis zur Elsalpe geht die meiste Zeit über einen breiten Alpweg (Kiesstrasse), nur vor dem Tiefenseesattel verlässt man für kurze Zeit diese Kiesstrasse und geht querfeldein auf einem steinigen Wanderweg bis hinauf zum Sattel. Vom Tiefenseesattel bis zur Elsalpe geht der Alpweg in schönster Natur praktisch eben bis zur Elsalpe hinauf, es sind für diesen Teil nur ca. 30 Höhenmeter zu überwinden.

 

Auf der Elsalpe machte ich den ersten zaghafte Blick zur Gamsfreiheit und ich musste feststellen, es hat noch Schnee auf der Gamsfreiheit, ich stellte mir sofort die Frage, ist es überhaupt möglich heute bis auf den Gipfel zu gehen? Lange Zeit habe ich nicht überlegt, versuchen werde ich es auf alle Fälle. Die wenigen Wanderer die sich heute auf den Weg zur Elsalpe gemacht haben hatten andere Wege eingeschlagen, somit war ich vorerst der einzige der den Weg in Richtung der Gamsfreiheit eingeschlagen hat. Am Anfang geht es nicht allzu steil an Bergkiefersträucher vorbei hinauf bis zu den ersten Schneefelder. Der Schnee ist tritt fest und war somit außerordentlich gut zum begehen. Nach diesem Schneefeld konnte ich den weiteren Weg bis zum Gipfel fast ganz einsehen und ab hier war ich mit bester Absicht den Gipfel ohne große Probleme erklimmen zu können.

 

Nur wenig später stand ich vor einem größeren Felsvorbau, der normale Weg geht rechts an diesem Felsen über ein steile Schneefeld hinauf, weil ich aber wieder einmal meine Kletterfähigkeiten auffrischen wollte, habe ich mir vorgenommen, den vor mir liegenden Felsen durch eine Felsrinne (Kamin) zu besteigen um oben wieder auf den normalen Wanderweg zurück zu kommen, diesen Kletterausflug kann ich nur weiterempfehlen, denn er macht wirklich Spaß. Nachher geht es noch über kleinere Schneefelder bis zum Anfang vom Schneegrat der fast bis zum Gipfel hinauf führte und es war für mich eine besondere Freude über diesen unberührten Schneegrat als erster die Spuren zu ziehen. Auf dem Gipfel hatte es noch viel Schnee, eine Schneewechte unmittelbar beim Gipfel war an die 250 cm hoch. Auf der Gamsfreiheit hat der Wanderer eine besonders schöne Aussicht auf die umliegenden Berge, die „Rote Wand“ ist zum greifen nah.

 

Nach einer längeren Pause machte ich mich bereit zum Abstieg, beim Schneegrat kamen mir zwei Wanderer entgegen die sich für meine Spurarbeit auf dem Grat bedankten, als Dankeschön habe ich noch ein Foto von ihnen gemacht. Nun habe ich nur noch mein nächstes Ziel, die Elsspitze im Kopf. Um wenig Höhenmeter zu verlieren bin ich nicht bis zur Elsalpe abgestiegen. Ich habe auf einem unbeschilderten aber gut sichtbaren Weg oberhalb der Elsalpe auf die andere Talseite gewechselt und bin über Schneefelder bis zum Fuße der Elsspitze gewandert.

 

Und nun stand ich das erste Mal vor dieser steilen markanten Felswand, die mich schon ein wenig gefordert hatte, ich war ja auch nicht mehr so besonders frisch in den Beinen.

Im Nachhinein muss ich sagen, ohne Seilsicherung ist für den "normalen" Wanderer der Aufstieg auf die Elsspitze eher grenzwertig, der Felsen ist zwar griffig, aber die vielen kleinen Steine die teilweise auf dem Felsen herumliegen, können gefährlich werden, ein Ausrutschen in dieser Wand hätte sicher schlimme Folgen. Es gibt keine Wegmarkierungen und keine Stahlseil-Sicherungen und der Weg ist meistens stark ausgesetzt. Teilweise muss der ideale Kletterweg gesucht werden. Wie üblich ist der Abstieg noch ein wenig gefährlicher als der Aufstieg. Teilweise hat es eingebohrte Seilsicherungs-Haken im Fels, diese sind für die Kletterer gedacht, die mit Kletterseilen unterwegs sind. Es sollen sich nur geübte "Wanderer" an diesen Fels wagen, die schon ähnliches gemacht haben. Ich war ganz alleine und ohne Helm unterwegs, sind aber mehrere "Bergsteiger" in dieser Wand unterwegs, sollte auf einen Helm nicht verzichtet werden, ich selber habe etliche Steine ungewollt zum Rollen gebracht. Die rote Linie ist der ungefähre Weg nach oben Bild81

 

Nach dieser Kraxelei steht mir noch der steile lange Abstieg über das Elser Fürkele nach Ober und Unter Furkla und bis zur Talstation der Muttersberg Bahn bevor. Bei der Talstation angekommen war ich froh die Wanderschuhe mit den Turnschuhen austauschen zu können, denn meine Beine waren Müde von dem langen Abstieg.

 

Diese Tour kann ich nur weiter empfehlen, sie ist abwechslungsreich und beinhaltet auch anspruchsvolle Streckenabschnitte in schönster Natur.

 

Schwierigkeit:

Muttersberg Bergstation bis Elsalpe: T2

Elsalpe bis Gamsfreiheit über die Felsrinne und den Schneegrat: T3-T5

Gamsfreiheit bis Elser Fürkele: T3

Elser Fürkele bis hinauf zur Elsspitze: T5 (II)

Elser Fürkele zur Talstation Muttersbergbahn: T3

 

Viele Grüße

erico


Tourengänger: erico


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