Grassen-Rundtour mit Stössenstock
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Einen ganzen Monat habe ich nun auf Skitouren verzichtet. Freiwillig geschah das nicht, sondern war den bescheidenen Verhältnissen geschuldet. Aber das Warten hat sich gelohnt. Im Gebiet rund um den Sustenpass fand ich heute nahezu perfekte Frühjahresbedingungen vor.
Die Grassen-Rundtour mit Start ab Sustenbrüggli ist eine eindrückliche Variante, den beliebten Gipfel nicht nur zu besteigen, sondern ihn auch komplett zu umrunden. Idealerweise sollte die Runde im Gegenuhrzeigersinn angegangen werden. Denn bei guten Bedingungen, die nur nach klaren Nächten anzutreffen sind, bietet die lange Schlussabfahrt Firnvergnügen vom Feinsten. Ich selber habe darauf verzichtet, um flexibel je nach Zeitbudget noch den Stössenstock anhängen zu können.
Um 4:45 laufe ich im Dunkeln vom Chli Sustli (1902m) los, nachdem ich auf der vereisten Strasse zuvor noch einen Salto Mortale hingelegt habe. Ich treffe ideale Bedingungen vor, kein Vergleich zum Sumpf der letzten Wochen: An den Osthängen hat sich der Neuschnee vom Freitag bereits verfirnt und ist tragfähig gefroren. So kann ich zügig die Firnplangg hochsteigen, während der Tag langsam erwacht. Unten beim Parkplatz treffen mittlerweile immer mehr Fahrzeuge ein, die Fünffingerstöck werden heute rege begangen.
Oben in der Lücke (2791m) treffen mich die ersten Sonnenstrahlen, während ich die eindrückliche Szenerie geniesse: Unter mir die steile Abfahrt zum Wendengletscher (gut 35°), dahinter der Titlis in seiner ganzen Wucht. Übrigens, sollten die Verhältnisse die Abfahrt durch den Kessel nicht zulassen, empfiehlt sich der kurze Umweg über das Grassenjoch. Unten felle ich wieder an und mache Tempo. Denn die Temperaturen im Schattenloch zu Füssen vom Titlis sind ungewohnt arktisch.
Der Übergang beim Biwak am Grassen ist schnell erreicht und damit die wärmende Sonne. Ich werfe einen Blick in die Hütte: klein, aber gemütlich und während des Winters regelmässig besucht. Von hier verbleiben anstrengende 300Hm über den Firnalpelifirn zum Grassen (2946m) hoch, denn ich muss durch Pulver frisch anspuren. Wie gesagt, abfahrtstechnisch empfiehlt sich der Gegenuhrzeigersinn... Das Gipfelpanorama, das ich bereits letzten September geniessen durfte, lässt hingegen keine Wünsche offen; besonders eindrücklich natürlich die Titlis-Südostkante.
Der Tag ist noch jung und die Motivation hoch, so beschliesse ich den Stössenstöck anzuhängen. Ursprünglich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, ihn direkt von Norden via Grassengletscher anzugehen. Das wäre zwar möglich, bringt aber nicht den erhofften Zeitgewinn, weil recht weit nach Norden ausgeholt werden muss (s. offizielle Route). Bei perfekten Schneebedingungen könnte der Felsriegel allenfalls weiter oben überwunden werden. Drum lass ich es und quere vom Stössensattel (2784m) über den Stössenfirn möglichst hoch zur Normalroute rüber, um anschliessend die immer engere Rinne hochzusteigen (zuoberst kurz >35°). Die Skier deponiere ich wenige Meter unterhalb vom Sattel und folge dem Südgrat steil und anstrengend (wieder Spurarbeit) bis zum Stössenstock (2941m). Gerade im Abstieg war ich um Pickel und Steigeisen heilfroh.
Die Abfahrt vom Sattel zum Stössenfirn runter markiert skifahrerisch den Höhepunkt der Tour. Anschliessend unspektakuläre Querfahrt Richtung Sustlihütte. Den Fussabstieg über den (aperen) Leiterweg (offizielle Winterroute) erspare ich mir und folge stattdessen dem alternativen Sommerweg. Das erfordert sichere Bedingungen und ist heute kein Vergnügen, aber immerhin bleibt mir eine Portage erspart.
Zeiten
1:45 Lücke
1:25 Grassen
1:15 Stössenstock
0:45 Chli Sustli
Die Grassen-Rundtour mit Start ab Sustenbrüggli ist eine eindrückliche Variante, den beliebten Gipfel nicht nur zu besteigen, sondern ihn auch komplett zu umrunden. Idealerweise sollte die Runde im Gegenuhrzeigersinn angegangen werden. Denn bei guten Bedingungen, die nur nach klaren Nächten anzutreffen sind, bietet die lange Schlussabfahrt Firnvergnügen vom Feinsten. Ich selber habe darauf verzichtet, um flexibel je nach Zeitbudget noch den Stössenstock anhängen zu können.
Um 4:45 laufe ich im Dunkeln vom Chli Sustli (1902m) los, nachdem ich auf der vereisten Strasse zuvor noch einen Salto Mortale hingelegt habe. Ich treffe ideale Bedingungen vor, kein Vergleich zum Sumpf der letzten Wochen: An den Osthängen hat sich der Neuschnee vom Freitag bereits verfirnt und ist tragfähig gefroren. So kann ich zügig die Firnplangg hochsteigen, während der Tag langsam erwacht. Unten beim Parkplatz treffen mittlerweile immer mehr Fahrzeuge ein, die Fünffingerstöck werden heute rege begangen.
Oben in der Lücke (2791m) treffen mich die ersten Sonnenstrahlen, während ich die eindrückliche Szenerie geniesse: Unter mir die steile Abfahrt zum Wendengletscher (gut 35°), dahinter der Titlis in seiner ganzen Wucht. Übrigens, sollten die Verhältnisse die Abfahrt durch den Kessel nicht zulassen, empfiehlt sich der kurze Umweg über das Grassenjoch. Unten felle ich wieder an und mache Tempo. Denn die Temperaturen im Schattenloch zu Füssen vom Titlis sind ungewohnt arktisch.
Der Übergang beim Biwak am Grassen ist schnell erreicht und damit die wärmende Sonne. Ich werfe einen Blick in die Hütte: klein, aber gemütlich und während des Winters regelmässig besucht. Von hier verbleiben anstrengende 300Hm über den Firnalpelifirn zum Grassen (2946m) hoch, denn ich muss durch Pulver frisch anspuren. Wie gesagt, abfahrtstechnisch empfiehlt sich der Gegenuhrzeigersinn... Das Gipfelpanorama, das ich bereits letzten September geniessen durfte, lässt hingegen keine Wünsche offen; besonders eindrücklich natürlich die Titlis-Südostkante.
Der Tag ist noch jung und die Motivation hoch, so beschliesse ich den Stössenstöck anzuhängen. Ursprünglich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, ihn direkt von Norden via Grassengletscher anzugehen. Das wäre zwar möglich, bringt aber nicht den erhofften Zeitgewinn, weil recht weit nach Norden ausgeholt werden muss (s. offizielle Route). Bei perfekten Schneebedingungen könnte der Felsriegel allenfalls weiter oben überwunden werden. Drum lass ich es und quere vom Stössensattel (2784m) über den Stössenfirn möglichst hoch zur Normalroute rüber, um anschliessend die immer engere Rinne hochzusteigen (zuoberst kurz >35°). Die Skier deponiere ich wenige Meter unterhalb vom Sattel und folge dem Südgrat steil und anstrengend (wieder Spurarbeit) bis zum Stössenstock (2941m). Gerade im Abstieg war ich um Pickel und Steigeisen heilfroh.
Die Abfahrt vom Sattel zum Stössenfirn runter markiert skifahrerisch den Höhepunkt der Tour. Anschliessend unspektakuläre Querfahrt Richtung Sustlihütte. Den Fussabstieg über den (aperen) Leiterweg (offizielle Winterroute) erspare ich mir und folge stattdessen dem alternativen Sommerweg. Das erfordert sichere Bedingungen und ist heute kein Vergnügen, aber immerhin bleibt mir eine Portage erspart.
Zeiten
1:45 Lücke
1:25 Grassen
1:15 Stössenstock
0:45 Chli Sustli
Tourengänger:
Bergamotte

Communities: Skitouren
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Kommentare (3)