Laucherenstock (2639m)
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Wie schon eine Woche zuvor lauteten die Prämissen für eine Skitour am zweiten Schönwettertag: Hoch starten und ab in die Schattenhänge. Zugegeben, mit dem Laucherenstock strapazierten wir das Lawinenbulletin arg. Jedoch liessen wir uns natürlich die Option offen, allenfalls ausgangs Schwarzgraben oder unterhalb des Gipfels abzubrechen.
Wir starteten gegen 7.30 Uhr bei der Chrüzhütte. Auf dem vom Schnee befreiten Weg liefen wir hinunter zum Urnerstafel und machten uns dort auf die Ski. Anders als eine Woche zuvor, als wir dem Schlittchuechen einen Besuch abstatteten, führte die Aufstiegsspur nicht durch den Schwarzgraben, sondern etwas nördlich davon zum Fuss des Münggenstöcklis. Wohlwissend, dass oben noch genug Spurarbeit wartete, wollte niemand unten die Körner verpuffen, sprich: Alle folgten der Spur des Vortags und bogen erst auf rund 2200m in den Schwarzgraben ein.
Nach der Querung zur Firlegi verabschiedeten sich die meisten Vorläufer in Richtung Ruchstock. Zwei Tourengänger legten indessen eine perfekte Spur in die Traverse zum Fuss des Laucherenstocks. Dort übernahm ich dann die Spurarbeit und zog in Spitzkehren zu den Felsen hoch, bevor's in einer Traverse ums Eck und hoch ins flache Stück kurz vor dem Gipfel ging. Auf dem Gipfel lag enorm viel Schnee, so dass man mit Ski bis zum Gipfelkreuz gehen konnte. Wir benötigten für unseren Aufstieg ziemlich genau drei Stunden.
Da wir unterwegs oft auf Bruchharsch gestossen waren, hatten wir es mit der Abfahrt nicht eilig. Zudem ist die Aussichtsterrasse dort oben erste Sahne. Auch der Wind hielt sich in Grenzen und es war deutlich angenehmer als am Vortag. Als wir gemütlich in die Sonne blinzelten, erreichte auch uns die Kunde von Ueli Stecks Tod, was die Stimmung deutlich dämpfte. Ein tragischer, bedauerlicher Verlust.
Nun, irgendwann setzten auch wir die Segel auf Aufbruch und machten uns in die Abfahrt. Die Devise war klar: Es gemütlich nehmen, den Bruchharsch irgendwie meistern, keine verdrehten Knie riskieren, nach Pulverhängen Ausschau halten und hoffen, dass die Sonne den Deckel zu schmelzen vermochte. Und tatsächlich entpuppte sich die Abfahrt als weniger schlimm als erwartet: Im Gipfelhang war der Schnee meist pulvrig, im Flackstück darunter gedeckelt, doch an sonnigen Hängen aufgeweicht und danach in den steileren Nordosthängen erneut pulvrig. Insbesondere die Untere Mälchbsetzi bereitete unerwartet viel Spass. Insgesamt war die Abfahrt deutlich besser, als wir es im Aufstieg befürchtet hatten.
SLF: erheblich (Neu- und Triebschnee oberhalb 2200m)

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