Laucherenstock (2639 m)


Publiziert von pyrrhocorax , 4. August 2015 um 00:02.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum: 4 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ruch- und Walenstockgruppe   CH-NW   CH-OW   Chaiserstuelgruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Stn.Chrüzhütte - Urnerstaffel - Plänggeli - P.1791 - Oberfeldcharren - P.2334 - Laucherenstock - P.2334 - Oberfeldcharren - P.1791 - Plänggeli - Stn.Bannalpsee
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wolfenschiessen - Oberrickenbach Talstation LFCH, anschliessend mit Luftseilbahn zur Bergstation Chrüzhütte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Wolfenschiessen - Oberrickenbach Talstation LFCH, anschliessend mit Luftseilbahn zur Bergstation Bannalpsee
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Urnerstaffel oder Berggasthaus Bannalpsee

Wenn die Temperaturen im Mittelland auf über 30°C steigen, gibt es nur noch zwei Orte, an denen ich mich einigermassen wohl fühle: in einem See oder auf einem Berggipfel. Doch während die Liegewiesen der Seebäder an diesem Tag bis auf den letzten Quadratmeter mit Badetüchern bedeckt waren, habe ich mir mit dem Laucherenstock ein äusserst einsames Ziel ausgesucht - eines, das ich ganz sicher nicht zum letzten mal besucht habe.

Ich fuhr mit der Zentralbahn nach Wolfenschiessen und mit dem ersten Postauto nach Oberrickenbach / Fell. Obwohl ich mich nicht angemeldet hatte, fuhr das erste blaue Bähnli zur Chrüzhütte bereits um 08.00 h und nicht wie angenommen erst um halb neun. Die wunderschöne Hochebene der Bannalp war erst gerade aus dem Schlaf erwacht, doch die Sonne brannte bereits unerbittlich - kein Wunder, stand doch schliesslich einer der heissesten Tage des Julis bevor. Über ein Fahrsträsschen erreicht man schnell das Berggasthaus Urnerstaffel, von wo aus ein schön angelegter Bergwanderweg hoch über dem Bannalpsee zur Alp Oberfeld führt. Dieser führt als Walenpfad weiter über das Walegg und die Walenalp zum Brunni (Engelberg) und ist seiner relativ grossen Bekanntheit entsprechend ausgebaut.

Kurz vor Oberfeld verliess ich den Weg bei P.1791 in Richtung P.1865 / Oberfeldcharen. Die auf der Landeskarte eingezeichneten Wegspuren sind nicht immer ganz deutlich. Teilweise sind einige Markierungen vorhanden, welche gemäss anderen Tourenberichten auf hikr jedoch später Richtung Sättelistocksattel (rote Punkte) bzw. Wiss Tritt (schwarz-weisse Striche) führen. Der Routenverlauf ist jedoch relativ logisch. Man folgt einfach immer dem Kessel zwischen Schinberg und Chli Sättelistock. Ich habe mich beim Aufstieg meist eher links auf der Seite des Schinbergs gehalten. Dabei stösst man relativ weit oben in der Flanke des Schinbergs auf die in zahlreichen Berichten erwähnten blauen Striche.

Kurz bevor man den Sattel P.2334 zwischen Schinberg und Laucherenstock erreicht, öffnet sich der Blick über eine karstige Hochebene - umgeben von Gross Sättelistock, Laucherenstock und Ruchstock. Was für eine Landschaft! Weite Karrenfelder, eindrückliche Felsformationen, einzelne glänzende Schneefelder, wolkenloser Himmel und weit und breit kein Mensch ausser mir. Der am Vormittag noch schattige Schlussaufstieg sieht von hier aus auf den ersten Blick etwas abweisend aus. Er ist aber unproblematisch. Die blauen Striche leiten erst über ein kurzes Felsbändchen hoch, das leicht erklettert wird (I) und quert dann über diesem Bändchen nach Osten, wobei man an der einen oder anderen Stelle nicht ausrutschen sollte (T4). Danach führen die Striche zuverlässig über einen angenehm geneigten Geröllhang hoch bis zum Gipfel.

Das Panorama auf dem Laucherenstock und die Aussicht über den Engelberger Talkessel sind sehr eindrücklich. Ich genoss die Gipfelatmosphäre zwei Stunden ganz allein, während unten in der Rugghubelhütte, welche rund 350 Höhenmeter tiefer unterhalb der schier senkrechten Südwand liegt, schon einiges mehr los war. Einige Gleitschirmflieger, die über mir und dem Ruchtstock kreisten, sorgten für Unterhaltung. Der letzte Eintrag im Gipfelbuch stammt vom 24. April. War ich womöglich sogar der erste, der diese Tour diesen Sommer unternommen hat?

Ich wählte dieselbe Route für den Abstieg. Allerdings habe ich mich in der Ebene unterhalb P.2334 zu weit links (Seite Sättelistock) gehalten, sodass ich plötzlich in unwegsamem Gelände landete. Ich konnte aber schnell wieder ins Gehgelände ausweichen. Der weglose Abstieg war relativ anstrengend und mit jedem Schritt wurde es heisser und heisser.

Beim Plänggeli stieg ich direkt zum Bannalpsee ab und fuhr mit dem roten Bähnli zurück nach Oberrickenbach / Fellboden. Hier bei gefühlten 35°C noch 40 Minuten auf das Postauto zu warten, war wohl der härteste Teil des Tages...


Dies war mein erster Tourenbericht auf hikr. Ich nehme gerne Verbesserungsvorschläge entgegen.

Tourengänger: pyrrhocorax


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