Rätschenhorn / -flue


Publiziert von Kauk0r , 26. April 2017 um 16:50.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum: 7 April 2017
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis zum P12 - Dörfji (6 Sfr/Tag), mit ToiToi-Toilette; Beleg bspw. am P3 lösen oder im Briefkasten am Parkplatz hinterlegen (dann keine Berechtigung zur Nutzung der anderen Parkplätze).

Eigentlich ist Anfang April die Skitourensaison ja erst an ihrem vermeintlichen Höhepunkt angekommen...der über den Winter massenhaft gefallene Schnee hat sich gut gesetzt, in klaren Nächten bildet sich eine tragfähige Harschschicht, die die Grundlage für phantastische  Firntouren darstellt...eigentlich...

Diesen Winter ist so manches anders, ich möchte ihn aber dennoch nicht aufgeben und zu einer Skitour aufbrechen. Die Zielfindung gestaltet sich inzwischen etwas schwieriger, sofern man noch eine vernünftige Abfahrtstrecke haben möchte. Hohe Ausgangspunkte und eher schattseitige Expositionen sind für die Qualität der Tour entscheident. Fündig wurde ich dabei im vielfältigen Tourengebiet um St. Antönien.

Das Rätschenhorn oder die Rätschenflue stellt quasi den eigenständigen Endpunkt des Madrisahorn-Westgrats dar, der sich am Rätschenhorn nach Norden und Süden aufteilt. Solange das Skigebiet an der Madrisa in Betrieb ist, wird die Tour vermutlich oft als "Freeride" gemacht, man kann quasi ohne Höhenverlust von der Bergstation zum Rätschenjoch gelangen und dann nach St. Antönien abfahren oder noch 100 Höhenmeter investieren und das Rätschenhorn besteigen. Wenn es genug Schnee hat, lohnt sich P3 oder P11 als Ausgangspunkt um die Abfahrt etwas zu verlängern. Am Ende der geräumten Straße bei P12 - Dörfji (1640 m) geht es dann gemächlich über Gämpi nach Sunnistafel mit dem Berghaus Edelweiss (1759 m). Man folgt dem breiten Gafiatal zu einer ersten Stufe, die das Tal abschließt. Man erklimmt die Stufe, in dem man bereits vorher die steile Westflanke nach Butzachammera aufsteigt. Nun quert man gegen die sehr steile Engstelle genannt Chammerastäga, die am Nordende der Unghürtschuggen den Durchlass zur Hochfläche der Gafierplatten vermittelt. Wegen schlechter Sicht im absolut diffusen Licht, welches nur das Erkennen von Umrissen in der Entfernung zulies, versuchte ich dem ungefähren Verlauf des Sommerwegs zum Rätschenjoch (2601 m) zu folgen. Das Joch selber wird eigentlich nicht betreten, man kann schon früher gegen die Gipfelflanke queren. Man gewinnt die steile Gipfelflanke von rechts, oben befindet sich dann auf einem großen Gipfelplateau, der höchste Punkt des Rätschenhorns (2703 m) wird mit ein wenig Höhenverlust erreicht. Oben hat es eine Signalstange und eine Gamelle mit Gipfelbuch.

Gefahrenpotential: Für das Rätschenhorn braucht es einigermaßen sichere Verhältnisse. Die Route an sich lässt sich meist in sicheres Gelände legen, allerdings drohen aus den oberhalb gelegenen Flanken bei schlechten Verhältnissen große Lawinen. Die gefährlichste Stelle auf der Route stellt das Gelände um Butzachammera und Unghürtschuggen dar.

Fazit: Schöne Skitour, nach Betriebsschluss der Bergbahn vermutlich auch nicht ganz so sehr frequentiert, aber mit einer nicht ganz optimalen Abfahrt, es sind immer wieder flachere Passagen zu bewältigen. Nach einem grauen Start mit teilweise arg diffusen Sichtverhältnissen kam leicht verspätet noch die Sonne heraus und ließ mich den Ausblick vom Gipfel genießen. Die Abfahrt war auch ganz gut, lediglich im Mittelteil war der Schnee bereits arg durchnässt (vermutlich weils nachts nicht genug durchgefroren war). Auf einer Bank beim Parkplatz konnte ich dann noch die Frühlingssonne auf mich scheinen lassen.

Tourengänger: Kauk0r


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