Sigriswiler Rothorn: Oben drüber und unten durch

Heute war ja eigentlich zum mutmasslichen Abschluss der Wintersaison eine pfiffige Schneeschuhtour angedacht gewesen. Aber wie so oft: "Man plans, god laughs"...weil unsere Katze am Vorabend mit einer üblen Wunde daher kam, ging der Vormittag für Besuche bei Tierarzt drauf. Aber das Kaiserwetter lockte auch am Nachmittag noch, also auf zum rasch erreichbaren Thunersee! 

Zunächst war die Idee, von Beatenbucht aufs Niederhorn zu steigen und unterwegs zu schauen, ob sich noch Spuren vom einstigen Kohleabbau finden (einige Angaben dazu finden sich im SAC-Führer "Zentralschweizer Alpen" aus den 1930er Jahren). Dieser Plan fiel aber auch aus, weil die Gondelbahn bis und mit heute in Revision ist. 

Der nächste Plan ist es, von Merligen aus bis Püfel im Justistal zu steigen, um von dort aus den schönen Bärenpfad zu begehen. In Püfel angekommen, stelle ich allerdings (nicht ganz überraschend) fest, dass der obere Teil des Weges noch völlig schneebedeckt ist. Besser sieht es aber auf der anderen Seite aus, also visiere ich das Rothorn an. Der steile Weg führt (mit zwei kurzen Leitern) zum Schafloch, wobei ich kurz vorher weglos direkt gegen Schafläger aufsteige, wo sich erstmals grössere Schneefelder finden. Vom Wanderwegweiser auf dem Grat gehe ich direkt auf den Nordgipfel. Auf dieser Route liegt teilweise Schnee, mit ein paar vereisten Stellen, so dass sie derzeit im Abstieg noch nicht anzuraten ist. 

Vom Nordgipfel geht es rasch hinüber zum Hauptgipfel (Aufstieg aper) mit Gipfelkreuz und -buch. Nach der Gipfelrast steige ich ab bis zum Fuss des Gipfelklotzes und gehe dann über den oberen Rothornzug. Dieser exponierte Weg ist im ersten Teil (südexponiert) schneefrei, erst nach der Querung in den Schaflägerhang hinein liegt Schnee (aber eine ältere Spur ist bereits vorhanden). Danach gehe ich runter zum Schafloch und quere durch diesen alten Stollen unter dem Rothorn hindurch (Lampe notwendig, Handyleuchte reicht aber aus). Nun auf weichem Schnee steil abwärts an den Fuss des Rothorngrates und dann auf dem Wanderweg (leider zum Teil von Holzarbeiten beeinträchtigt) nach Schwanden Säge.

Weitere Infos zum Schafloch finden sich zum Beispiel hier. Noch besser (mit historischen Fotos) ist die Monografie von Paul Am Acher im Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee von 1994.