Läufelfingen - Langenbruck


Publiziert von kopfsalat , 29. März 2017 um 15:22.

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum:28 März 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL   CH-SO 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Läufelfingen solange es nocht fährt ...
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Langenbruck, Dorf

Das schöne Wetter muss genutzt werden. Irgendwas mit Bölchen tönt nicht schlecht. Der Rest der Tour ergibt sich beim Laufen.

Mit ÖV nach Läufelfingen HB (so lang der noch bedient wird). Unbefugtes Überschreiten der Gleise ... um auf den WW zu gelangen. Erst auf Asphalt, dann auf Hartbelag nach Süden dem Murenbach entlang. Statt auf dem Fahrweg zum Hof Untermuren, nehme ich einen nicht-markierten Pfad zur Lichtung bei Oberholden. Auf einem alten, nicht mehr eingezeichneten Weg steige ich bis auf ca. 730m, wo dieser unvermittelt endet. Nun weglos und auf Wildwechseln steil aufwärts ungefähr dem weit unter mir liegenden Hauensteintunnel folgenden zu Pt. 759.

Über die Wiese zur Strasse hinunter, diese überqueren und auf dem Feldweg zur Kantonsgrenze bei Buen, wo man bei klarem Wetter ein phantastisches Alpenpanorama hat. Heute reichte es nur gerade bis zum Dunst über dem Mittelland. Weiter entlang den Grenzsteinen über eine leider sehr gut gedüngte Wiese, bis zu einem Skilift, der den Test durch das BAV nicht mehr bestehen würde aber wohl auch nicht muss. Im Trassee aufwärts bis zur abmontierten Bergstation und über gefällte Tannenäste in den Sattel westlich Pt. 886.

Weiter auf breitem Rücken bis auf 930m, wo die Felsen links umgangen oder je nach Lust, Laune und bröckeligem Gestein auch erklettert werden können. Schon bald erreiche ich so mit Pt. 968 die Schmutzbergflue, welche gemäss Swisstopo nicht der Gipfel des Schmutz-, sondern des Ifleterberges ist. Aber spielt eh keine Rolle, denn die Aussicht ist hier eher mager. Will man wirklich was sehen, muss man weiter zur Challflue mit herrlichem Ausblick auf Bölchen, Rehag und das restliche Baselbiet, stimmig untermalt vom Dröhnen der Autobahn. Mehr oder minder steil gehts nun hinunter zur permanenten Kunstinstallation in Gedenken an den Erfinder der Eisenbahnschienen auf der Challhöchi.

Da der Berggasthof Chall am Dienstag und Mittwoch geschlossen ist, biege ich ins Solothurnische ab. Vorbei am General Wille-Haus zum Sattel oberhalb Pt. 836. Hier biegt rechts ein schmaler Pfad ab. Bei der nächsten Gabelung nach links und den Hang traversieren. Nach rund 200m trifft man auf einen etwas breiteren Weg dem man aufwärts folgt und eine durchnässte, stacheldrahtbewehrte Wiese quert. Ein Warnschild weist auf Steinschlag hin und ein Stahlseil sichert eine kurze Felspassage, bei der es talseitig rund 100m steil runter geht. Kurz darauf trifft man auf die Asphaltstrasse, wo einen nach einem weiteren Rank der an eine Wurst mit zu kurzen Beinen erinnernde Hofhund des Berggasthauses Chamerbersberg, laut keuchend empfängt. Ein paar Mal kraulen und tätscheln und er wackelt stark hechelnd in den Schatten.

Nach einer kleinen Erfrischung gehts dem Wanderweg entlang zum Wegweiser unter der Hochspannungsleitung. Hier folge ich dem weissen Schild (keine Ahnung mehr was draufstand) auf einen schmalen nicht eingezeichneten, die Höhe haltenden Pfad. Auf der anderen Talseite weidet eine Herde kleiner schwarzbrauner Kühe mit kurzen gekrümmten Hörnern, weissem Hinterteil und schwarz-weissen Streifen im Gesicht. Zwei nachfolgende Wanderer fallen aus allen Wolken, als ich ihnen erkläre, dass es sich bei den Kühen um Gemsen handelt. Sieben an der Zahl.

Der Weiterweg ist nicht immer eindeutig und erfordert etwas pfadfinderisches Gespür. In der Haarnadelkurve nach dem zusehends verfallenden Hof Sonnenberg gehe ich weiter geradeaus nach Westen, bis links ein ca .1.5m hoher Ast in den Boden gerammt ist. Hier zweigt der auf der Karte (noch) eingezeichnete Pfad zur Gwidemhöchi Pt. 998 ab.

Statt zum Hof Gwidem abzusteigen habe ich die geniale Idee weglos die Höhe haltend zum Sattel Pt. 1001 hinüber zu traversieren. Naja, ist nicht so das gelbe vom Ei. Weglos, steil, schuttig, rutschig mit doppelt so langem Zeitbedarf wie Ab- und Aufstieg beschreibt die Traverse wohl am besten. Vermutlich wäre ich selbst mit einem Schlenker über die Gwidemflue noch schneller gewesen ...

Bei Pt. 1001 folge ich weiter dem Grat auf einem schmalen Pfad der ein paar Felsen links umgeht, dann aber vor einer Felswand endet. Einen Versuch über die aufgestellten Felsplatten zu kraxeln muss ich dank Vertigo bald einmal aufgeben. So kämpfe ich mich durch dichtes Unterholz auf der Südflanke, um nach knapp 100m wieder auf den hier etwas breiteren Grat zu kraxeln. Nun führt eine Spur durch die Nordflanke bis auf ca. 1000m, wo der Grat wieder breiter wird und bis zum Spaleneggli Pt. 899 eine gute Pfadspur aufweist.

Über den Erzenberg Pt. 982 gehts hinunter nach Langenbruck. Auf der letzten Terrasse nach den Schlackeresten der ehemaligen Erzverhüttung Ausschau halten.

Tourengänger: kopfsalat


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