T6 Abenteuer hoch über dem Thunersee (Kraxel-Grat-Serie 2/6)


Publiziert von Resom , 3. Januar 2017 um 11:29.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:28 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m

Während viele Leute in der Altjahrswoche dem fehlenden Schnee nachtrauern, nutzen wir die perfekten Bedingungen für eine weitere T6 Tour. Nach den erfolgreichen Bezwingung der Arrête des Raimeaux am 26.12. sollte es heute die Spitzi Flue sein. Aber nicht über die Normalroute, sondern über die berühmt, berüchtigten Ralligstöcke.

Parkiert wird das Auto beim letzten Abzweiger, bevor die konstenpflichtige Justistalstrasse anfängt. Danach geht es steil den Wald hoch. Leider verpassen wir den geeigneten Einstieg in die erste Passage des langgezogenen Grates. Erst auf halber Höhe zum normalen Einstiegspunkt schaffen wir es, auf die Gratkante zu gelangen. Nun ist der Aufstieg dafür umso schöner. Zum ersten Mal sehen wir unter uns den Thunersee glitzern. Darüber thront majestätisch der Niesen. Magisch!

Die eigentliche Grattour an den Ralligstöcken beginnt dort, wo sich der Wanderweg zum ersten Mal mit dem Felsband kreuzt. An dieser Stelle steht zudem eine Holzbank. Die Kletterei wird sofort etwas anspruchsvoller. Es ist jedoch fast überall dem Bergsteiger selber überlassen, wie schwer er sich die Tour gestalten möchte, kann doch praktisch jede Kletterstelle auf eine Art umgangen werden. Wir lassen uns die schönen Felsen natürlich nicht entgehen und versuchen möglichst schwere Kletterpassagen zu meistern. Viel zu schnell schon, (nach ca. 1.5 Std) stehen wir auf den Wiesen des Unterbärgs. Von hier queren wir gegen rechts und erreichen nach einem kleineren Abstieg die Einstiegsstelle der Spitzi Flue. Vor uns liegt eine relativ griffarme, hohe und ausgesetzte Platte. Es ist jedoch ein klarer Riss auszumachen, der sich bis hin auf den Gipfel zieht. Diesem Riss folgend klettern wir rauf. Die Kletterei ist nicht schwer (II), die Ausgesetztheit kann einem aber durchaus zusetzen!

Auf dem Gipfel geniessen wir das grandiose Panorama, das keine Wünsche offen lässt. Eiger, Mönch, Jungfrau, Gspaltenhorn, Niesen, Stockhorn und Thunersee versetzen uns in Staunen. Die Sonne wärmt uns und wir geniessen so eine ausgiebige Gipfelrast. Nachdem wir wieder abgeklettert sind (abseilen dank gutem Stand auch möglich) nehmen wir den Wanderweg nach Wilerallmi, von wo aus wir wieder gegen die Ralligstöcke absteigen. Ein Weg führt uns direkt zurück zum Einstiegspunkt, wo wir überglücklich wieder in unseren Wagen steigen.

FAZIT: Die "extended Version" der Tour von der Justistalstrasse aus ist nicht unbedingt zu empfehlen, da der Einstieg nicht so einfach zu finden ist und dieser Teil durchgehend im Wald verläuft. Ab dem offiziellen Einstiegspunkt bei der Holzbank aus, ist die Tour aber purer Genuss. Auf dem Grat kann nicht gesichert werden, ist aus meiner Sicht aber auch nicht nötig, da schwierige und ausgesetzte Stellen jeweils gut umgangen werden können. Die Spitzi Flue wurde mit zahlreichen Bohrhacken versetzt und kann problemlos gesichert werden. Sehr lohnenswerte Tour bei schönem Wetter, da grossartiger Fels und eine wahnsinns Aussicht auf einem warten.

Tourengänger: Resom, jungens


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Kommentare (1)


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patrick93 hat gesagt: Sicherung
Gesendet am 27. August 2017 um 09:49
Der obere Teil der Ralligstöcke lässt sich bei Bedarf sehr gut mit Schlingen und Friends (DMM-Grössen 1-3) absichern. :)


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