Hockenhorn (3293 m)
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Ein weiteres Mal nehme ich an einer Tour vom Sac Emmental teil. Die Tourenleiterin Regula und ich fahren mit dem Zug von Langnau nach Kandersteg. Unterwegs steigen noch die zwei Karin’s dazu. Christian wird erst am Abend beim Essen zu uns stossen. Bis zur Talstation Sunnbühl fahren wir noch mit dem Bus, danach geht’s zu Fuss, noch schattig, die Schlucht hinauf ins Gasterntal. Hier empfängt uns auch schon die Sonne.
Abgesehen von einigen Schattenpassagen geht’s sonnig, immer leicht steigend das schöne Gasterntal aufwärts. Bevor wir nach rechts zum Aufstieg abzweigen, machen wir eine erste Pause. Frisch gestärkt geht’s immer steiler aufwärts via Gfelalp, Balme, dann über den Gletscher mit Anschliessendem Schlussaufstieg zur Lötschenpasshütte. Ungefähr auf halben Weg machen wir nochmal eine Pause. Es herrscht schönstes Herbstwetter und unmittelbar südöstlich über uns präsentiert sich unser morgiges Ziel im Hochglanzformat.
Bei der Hütte angekommen können wir nach Einchecken noch gemütlich an der Sonne relaxen und die Aussicht geniessen. Nach Sonnenuntergang zieht es alle recht schnell in die Stube, fällt die Temperatur draussen doch im Sturzflug nach unten. Während wir genüsslich am Essen sind, trifft Christian auch bei uns ein. Er hat die Strecke Lauchernalp-Lötschenpasshütte in sportlichen anderthalb Stunden geschafft!. Klar dass er das Essen und den ruhigen Abend hier jetzt verdient hat.
Am Morgen stehen wir als erste auf. Nach dem Frühstück machen wir uns sogleich, mit Stirnlampen ausgerüstet, auf den Weg zum Hockenhorn. Beim Start ist es windstill und fühlt sich noch angenehm an. Je weiter wir hochsteigen, spätestens im Gratbereich, frischt die Bise dermassen auf dass die Temperatur, die auch ohne Wind im zweistelligen Minusbereich liegt, auf einen gefühlten Wert von gegen zwanzig Grad minus absinkt.
Inzwischen wird es heller, das ist einfach das schönste an einer Bergtour, in den frischen Morgen hineinlaufen. Ich bin nicht unglücklich darüber dass sich der Firn ohne Steigeisen begehen lässt, das hätte sonst die Finger noch einmal mehr strapaziert. Der letzte Aufstieg im Blockgelände ist problemlos. Entsprechende Vorsicht wegen Schnee und Eis ist angebracht. Die Steigeisen im Rucksack kommen aber auch hier nicht zum Einsatz.
Das Erreichen des Gipfels ist dann der Höhepunkt. Die Stimmung phänomenal, die Rundumsicht ebenso. Da wir problemlos nur wenige Meter unterhalb des Gipfels windstill rasten können, steht einer längeren Gipfelpause nichts mehr im Weg.
Die Abstiegsroute entspricht mehr oder weniger dem Aufstieg, einfach etwas weniger Zeit benötigen wir dafür. Ungefähr um zehn Uhr treffen wir wieder bei der Hütte ein. Jetzt noch abrechnen, zusammenpacken, gemütlich Kaffee, Sonne und Kuchen geniessen. Nach einer Stunde Pause brechen wir Richtung Lauchernalp auf.
Während dem Abstieg herrscht Prachswetter, nur die Distanz zum Nebel wird immer kleiner. So bei der 2000 Meter Grenze tauchen wir in den Nebel ein. Auf der Lauchernalp angkommen ist aber schon blauer Himmel sichtbar. Es reicht noch für einen Kaffee bevor die nächste Gondel fährt. Bis wir im Tal unten sind hat sich der Nebel komplett aufgelöst.
Restlos zufrieden mit der Tour fahren wir mit schönsten Erinnerungen nach Hause. Danke Regine für die flotte, kompetente Tourenleitung, sowie den anderen Teilnehmer-innen für die gemütliche Stimmung während der zwei Tage.
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