Hockenhorn - mit Steigeisen gut bedient


Publiziert von Felix , 19. März 2017 um 20:08. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:15 März 2017
Hochtouren Schwierigkeit: L
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Aufstieg: 235 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:Bahnstation Hockenhorngrat - Hockenhornlücke - Hockenhorn - Hockenhornlücke - Lötschepass + -hütte - P. 2633 - Sattlegi - P. 2372 - Mälcherboden - Lauchernalp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Konolfingen, Autobahn Kiesen - Spiez, nach cff logo Frutigen, via Goppenstein nach cff logo Wiler, Talstation, LSB, Sessellift und Gondelbahn nach Hockenhorngrat (Wanderbillet: 1/2-Tax Fr. 32.00 - hoch zum Hockenhorngrat, retour ab Lauchernalp nach Wiler, Talstation)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:LSB Lauchernalp - Wiler, Talstation > Wyssachen
Kartennummer:1268 - Lötschental

Nach der Fahrt mit ÖV von Frutigen via Goppenstein, und Wiler, ab hier erst mit der LSB, dann dem Sessellift, schliesslich mit der Gondelbahn hoch zum Hockenhorngrat, Bahnstation, beginnen wir unsere heutige Runde bei bedecktem Himmel (im Norden war zwar zuvor recht viel Blau zu erkennen, hinter den Höchsten der Walliser Bergen ebenfalls) zum nächsten Dreitausender.

 

Über die Page der Lötschepasshütte bestens informiert, wissen wir, dass ab hier die Verbindung mit einem Pistenfahrzeug luxuriös präpariert ist. Das meist breite Trassée benutzen wir - bei starkem, „erfrischendem“ Wind“, um unter dem südlichen Vorbau des imposant wirkenden Felsaufbaus des Hockenhorns zur Hockenhornlücke anzusteigen.

 

Hier montiere auch ich die Schneeschuhe (bis dahin war das Gehen auf der „Piste“ auch ohne diese gut möglich), verläuft doch der Weiterweg nun über das zwar erst flache, dann sehr aufsteilende, Schnee-Firnfeld hoch zum Skidepot unterhalb des Nordgrates unseres Gipfelzieles. Wie wir den nun beginnenden Felsgrat bei den heutigen Verhältnissen (gut schneedurchsetzt) begutachtet haben, ist für uns klar, dass wir - bei einer bis zum Gipfel durchgehend > 30° betragenden Hangneigung - die Steigeisen montieren. Dies bewährt sich bereits beim Aufstieg, ist besonders für den späteren Abstieg vorteilhaft (zwei vor uns aufgestiegene Skitüüreler stiegen da sehr vorsichtig und nicht sehr überzeugend ab, sind doch einige steile, rutschige Schneepassagen im Blockwirrwarr zu meistern). Zwar ist’s über uns bedeckt, wie wir das kleine, eingeschneite, Gipfelplateau des Hockenhorns voller Freude betreten, doch gegen Norden lässt uns das dort dominierende Blau auf besseres Wetter hoffen. Lange verweilen wir hier - des Windes (und der kühlen Temperaturen wegen) nicht, doch wir geniessen es, den heute zwar kurzen, doch leicht alpinen, Aufstieg geschafft zu haben, eine dennoch ausserordentliche Nah- und Fernsicht erleben zu können - vis-à-vis dominiert das Doldenhorn, gegenüber das Bietschhorn, in der Ferne die Höchsten Walliser sowie der Mont Blanc …

 

Die vielleicht 120 Höhenmeter im Abstieg bewältigen wir, gut ausgerüstet, problemlos, danach gilt es doch noch knapp 500 weitere Höhenmeter zur Hütte abzusteigen oder zu fahren. Während wir beide Schneeschuhläufer die Steigeisen auch für den Marsch über das hartgepresste Trassée ab der Hockenhornlücke anbehalten, rauscht die Skifahrerin davon - und mit jedem Meter wird das Wetter besser; nach und nach entledigen wir uns der überflüssigen Kleiderschichten …

 

Mal sanfter, mal etwas steiler, doch immer gutmütig, präsentieren sich Hänge und präparierter Winterwanderweg hinunter zur Lötschepasshütte; eine geniale Sicht aufs Balmhorn sowie das  Ferdenrothorn eröffnet sich uns hier. Einen gemütlich-genüsslichen Halt auf der Sonnenterrasse der modernisierten, auf den neusten Stand der Technik gebrachten, Hütte, bei Kaffee, Bier vom Fass und oberleckerer Quarkstreuseltorte, verbringen wir - und können uns kaum von der Lage, der Sicht sowie der allgemeinen „Bekömmlichkeit“ lösen …

 

Der weitere Gang (und Fahrt) über den dem Sommer-BWW folgenden, ebenfalls gepisteten, Trail bis ungefähr zur Höhe des unten durch führenden Lötschbergtunnels gestaltet sich einfach - und von exzellenter Aussicht: stets ragt das omnipräsente Bietschhorn über dem Lötschental auf.

Abrupt endet jedoch vor einem nicht trivialen Steilhang (logisch, für die Pistenraupe zu abschüssig) das breite Trassée; sowohl die Weiterfahrt, insbesondere der Weitergang (mit den Schneeschuhen) erfordert hier einigen Mehraufwand an Konzentration, Trittsicherheit - und Durchstehvermögen. Freudenjuz und ich ziehen hierfür berechtigterweise die Steigeisen an - später, kurz vor Sattlegi, wie wir zu tief im nun nassen, schweren, Schnee einsinken, wieder die Schneeschuhe.

 

Nach diesem Übergang stehen uns nun streckenweise steilere Abschnitte bevor, einmal gilt es in einem solchen auch einen kleinen Lawinekegel zu traversieren; insgesamt gelingt uns jedoch die Traverse zum Mälcherbode ohne grössere Schwierigkeiten; eine letzte grössere Herausforderung erwartet uns beide auf der Piste (resp. an deren Rand) hinunter zur Lauchernalp: ist es in deren steilsten Passagen doch derart rutschig, dass wir gelegentlich beinahe zu sehr Fahrt aufnehmen ;-)

Alle sind wir jedoch insgesamt äusserst zufrieden und glücklich ob des Erreichten und Vollbrachten - und beschliessen den wunderbaren Bergtag auf der Terrasse der LSB-Bergstation mit den verdienten Erfrischungen; top war’s J 


Tourengänger: Ursula, Felix, Freudenjuz


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Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 19. März 2017 um 21:59
Gratuliere euch!!!

Jetzt wänders aber wüsse, nachem Wildhorn no s Hockehorn aghängt :-) Wünsche witerhin so tolli Tuurä.

Gruess Andi

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. März 2017 um 06:43
Ciao Andi

hab Dank für deine Wünsche - wir hatten tatsächlich Wetter- und Bergglück in den vergangenen Tagen!

lg Felix

Gelöschter Kommentar

Felix hat gesagt: RE: Hockenhorn im Winter
Gesendet am 25. Oktober 2017 um 19:51
ich könnte mir vorstellen, dass es einerseits im Winter schlicht zu viel Schnee hat (oder dann gespurt sein müsste) - und|oder anderseits (nebst der Berücksichtigung der Lawinensituation) auf jeden Fall die gesamte Winter-Hochtouren-Ausrüstung dabei sein sollte.

lg Felix


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