Grenzwanderung Schweiz * Etzgen - Stein


Publiziert von laurentbor , 11. September 2016 um 10:48.

Region: Welt » Schweiz » Aargau
Tour Datum:13 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AG   D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 282 m
Abstieg: 360 m
Strecke:16 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - Frick - Laufenburg - Etzgen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Stein - Frick - Zürich

Weiter geht es dem Hochrhein entlang. Heute führt die Strecke vom kleinen Dörfchen Etzgen, das versteckt am Eingang des Mettauertales liegt erst ein wenig hoch. Am Talgrund verläuft die Schnellstrasse sowie die stillgelegte Eisenbahnlinie Laufenburg - Koblenz. Daher wählte man wohl für die Wanderstrecke die Feldstrassen durch die Sandrütihalde. Heute ist ebenfalls ein Mountain-Bike Rennen im Gange, dass kriegen wir mit da uns eine Gruppe von Bikern rasend schnell entgegenstiebt. Kurz darauf kommen alle wieder zurück - falsch abgebogen ;-) So wird das nichts mit dem Sieg....

Wir schieben unseren Kleinen im Kinderwagen weiter bergauf durch den Wald bis kurz vor Rheinsulz ein schöner Blick auf die Rheinebene auftut. Hinten sieht man bereits Laufenburg. Wir rattern hinunter bis zu kleinen Ort Rheinsulz, der zur ehemaligen Gemeinde Sulz gehörte. Sulz = Salz lese ich später - hier wurde bis ins 18 Jahrhundert das weisse Gold abgebaut. Wir wandern neben dem spätrömischen Wehrturm vorbei zum Rheinufer. Endlich hat der Fluss uns wieder.

Die Strecke bis Laufenburg führt durch eine schöne Magerwiese mit Blicken hinab zum grün-blauen Strom. Schon tauchen die ersten Häuser und die Badi von Laufenburg auf. Die von Rudolf von Habsburg gegründete Kleinstadt liegt auf dem einzigen linksrheinischen Stück Schwarzwaldgneis, der heutige Burghügel. Der Rhein musste sich an dieser Engstelle durch den Gneis fressen und hat dabei die Laufenburger Stromschnellen gebildet. Heute sieht man davon jedoch nichts mehr, da diese infolge des Kraftwerkbaus gesprengt und überflutet wurden. Ansonsten hätte der wunderschöne Ort sicherlich die Ausstrahlung und Besucherzahlen des Rheinfalls. Wir schlendern durch die Gassen und erinnern uns an unsere Hochzeit die wir 2015 hier feierten. Über die Rheinbrücke geht es nun nach Laufenburg (Baden) und wir genehmigen uns einen Drink direkt am Brückenkopf. Auch hier existiert eine Doppelstadt am Rhein (Schweiz/Deutschland) und zeigt auf, dass der Strom viel mehr verbindet als trennt, trotz des Grenzverlaufes.

Weiter geht es nun für einmal auf der deutschen Seite stromabwärts. Nach einer kurzen aber monotonen Strecke über den Rheintalradweg erreichen wir Murg. Der Ort selbst tangieren wir nicht auf dem Wanderweg, jedoch das sehr hübsche und empfehlenswerte Naturbad am Rheinufer. Sehr idyllisch in die Landschaft eingebettet und mit einem Wasserfall der über einen Felsen rauscht bietet das Bad eine willkommene Pause um ins kühle Nass zu springen. Das Bad wird nicht mit Chlor versetzt sondern reinigt sich auf natürliche Weise durch die bepflanzten Reinigungsbecken.

Der letzte Abschnitt führt erst dem attraktiven Murger Rheinufer entlang. Überall sind kleine Lichtungen wo Badende den kühlen rhein geniessen. Auch Stand-up paddeling und Kanufahrten werden angeboten. Kurz darauf taucht man in die Familiengartenwelt ein... Hunderte von Gärten reihen sich von Murg bis Obersäckingen aneinander. Kurz vor Bad Säckingen kommen wir wieder ans Ufer und entdecken ein weiteres Kraftwerk. Nach dem bereits passierten Kraftwerk Laufenburg, dass unter Denkmalschutz steht und bereits 1909 erbaut wurde, ist dieses nun eher nüchtern. Aus Beton und 1961 erbaut ist es eines der jüngsten am Rhein. Wir wenden uns nun aber lieber der hübschen Stadt Bad Säckingen zu.

Der heilige Fridolin gründete im 6 Jahrhundert auf der damaligen Rheininsel ein Kloster, das später als Damenstift im ganzen Umland Güter erwarb. Als Königskloster umfasste Bad Säckingen Ländereien bis nach Zürich und Glarus. Zwar erkämpfte sich Glarus 1352 die Unabhängigkeit, jedoch blieben die Belagerungsversuche der Stadt durch die Eidgenossen erfolglos. Säckingen blieb Österreichisch und später Deutsch. Man merkt die wechselvolle Geschichte bei einem Bummel durch den historischen Stadtkern auf Schritt und Tritt. Am Marktplatz steht das riesige Friedolinsmünster wo die Gebeine des Wandermönches und Stadtgründer liegen. Auch hier gibt es wieder eine Verbindung zum Kanton Glarus, so ist Fridolin Schutzpatron und Wappenhalter des Kantons geblieben. Wir gönnen uns einen Fitnessteller auf dem Platz vor dem Kloster und machen uns dann auf den Weg über die Holzbrücke nach Stein AG. Mit 203, 7 Metern ist diese die längste gedeckte Holzbrücke Europas. Die Luzerner Kapellbrücke ist etwa einen Meter kürzer. Auf dem Steiner Uferabschnitt sieht man noch die letzten Badenden...ein langer heisser Tag geht zu Ende.

Hier geht es weiter zur nächsten Etappe

Tourengänger: laurentbor


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