Grenzwanderung Schweiz * Stein - Rheinfelden


Publiziert von laurentbor , 13. Dezember 2016 um 20:57.

Region: Welt » Schweiz » Aargau
Tour Datum:11 Oktober 2016
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AG   D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 154 m
Abstieg: 174 m
Strecke:19,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - Frick - Stein
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Rheinfelden - Zürich

Weiter geht es der Via Rhenana entlang Richtung Basel. Heute starten wir in Stein (AG) einer ausgedehnten Wohngemeinde ohne eigentliches Zentrum. Der Hof Stein war im Mittelalter nur ein Brückenkopf über den Rhein zur alten Stadt Bad Säckingen. Wir tauchen ab ins Dickicht des Ufergehölzes wo uns ein beschaulicher Weg in Empfang nimmt. Es geht vorbei an Schwänen durch einen Tunnel aus bunt gefärbten Herbstblättern. Kurz vor Mumpf umgehen wir einen kleinen Campingplatz. Wer will hier schon Urlaub machen, fragen wir uns. Nicht dass die Rheinlandschaft nicht schön wäre, jedoch rauscht dahinter gleich die Schnellstrasse, Eisenbahnlinie und die Autobahn Zürich - Basel. Im Dorf Mumpf geht es beschaulicher zu und her. Am Ufer liegt die alte Fähre vor Anker und die Wohnungen und Häuser direkt am Rhein haben schöne Terassen und Gärten angelegt. Ein Hauch von Sylt.....

Nach Mumpf wird der Gehweg schmaler. Ein Damm schützt die Anwohner vor Überflutungen und wir spazieren direkt am Wasser. Schon bald erreichen wir Wallbach (AG) eine ebenfalls ausgedehnte Wohngemeinde am Rhein. Mit dem auf der anderen Rheinseite liegenden badischen Ort Wallbach hat man enge und freundschaftliche Beziehungen. Wir bummeln an stattlichen Bauernhäusern mit prächtigen Blumengärten vorbei und kehren ein im Café Fabriggli. Eine aleingesessene Schneider wurde hier nach deren Aufgabe in den 90er Jahren sanft renoviert und in ein attraktives Bistro umgewandelt. Die Schiffstation von Wallbach ist direkt vor der Gartenterasse.

Wir gehen weiter in den nahen Wald. Über mehrere Kilometer zieht sich hier der Unterforst dem Rhein entlang, während auf der deutschen Rheinseite der Ort Schwörstadt zu sehen ist. Diesseitig stossen wir immer wieder auf Reste von römischen Warten und Türmen. Bis sich die Römer im 5 Jahrhundert definitiv vom Rhein zurückzogen errichteten sie hier mitunter die grössten Befestigungsanlagen am Hochrhein. Freilich ist von diesen nicht mehr viel zu sehen.

Leider hält der Tag wettertechnisch nicht was er versprochen hatte. Nach Sonne folgt nun mitten im Wald Regen und sogar Hagel. Bald kommen wir nach Möhlin wo wir die Wanderung für heute beenden.

Ein neuer Tag - ein neues Wander- und Wetterglück. Es ist Spätherbst und der Wald erstrahlt im goldenen Kleid. Nach einem 30 minütigen Spaziergang durch das grosse und weitläufige Möhlin erreich wir den Möhlinbach welcher bei der römischen Festung Bürgli in den Rhein mündet. Hier hat er ein schönes Auengebiet geformt welches unter Naturschutz steht.

Vorbei am Elektrizitätswerk Riburg-Schwörstadt wandern wir. Hier steht eine Holzrampe für Skispringer die hier offenbar im Sommer in den Rhein hechten....Nun geht es durch das gülden glänzende Heimenholz rheinabwärts. Wir wandern hier einen grossen Bogen und stehen bald wieder vor den UFO-ähnlichen Salinen von Riburg.  1848 wurde bei Bohrungen das Salz in der Erde entdeckt und seitdem ausgebeutet. Heute wird dieses Salz vorab für Gewerbe und das Nahe Solebad Rheinfelden genutzt.

Nun ist es Zeit, dass wir nach Rheinfelden kommen. Das alte Habsburgerstädtchen hat 2016 den Wakkerpreis für ein harmonisches Miteinander von historischem Kulturgut und moderner Architektur gewonnen. Eine Promenade führ erst durch den weitläufigen Kurpark hin zum altehrwürdigen Kur-Hotel das 1882 als Grand Hôtel des Salines eröffnete und nach zeitweiligem Unterbruch heute wieder als REHA Zentrum fungiert. Am Rheinufer sind daher heute wieder Alt und Jung anzutreffen. Die heilende Sole wird heutzutage wieder geschätzt und mit dem Solebad hat sich Rheinfelden fest auf der Kurlandkarte der Schweiz etabliert.

Zum Abschluss gibt es noch einen Bummel durch die historische Altstadt von Rheinfelden. Berthold von Zähringen erbaute um 1100 die ersten Häuser der Fricktaler Stadt. Habsburger und Burgunder stritten sich um den wichtigen Brückenkopf über den Rhein und die Stadt kam, wie das gesamte Fricktal erst nach Napoleons Aufteilung der alten Eidgenossenschaft um 1800 zur Schweiz. Heute wirkt das Städtchen friedlich und die Rheinbrücke mit der schönen bewaldeten Insel lädt ein zum flanieren. Jetzt noch ein Feldschlösschen aus der nahen Brauerei und die Welt ist in Ordnung.

Hier geht es weiter zur nächsten Etappe



Tourengänger: laurentbor


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