Hausürwanderung in den Aargau, Schinberg und Cheisacherturm


Publiziert von Frankman , 30. Juni 2020 um 11:30.

Region: Welt » Schweiz » Aargau
Tour Datum:23 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AG 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 894 m
Abstieg: 1093 m
Strecke:Oberhof, Laufenburg, Schinberg, Cheisacherturm, Rheinsulz, Laufenburg, 34 km
Kartennummer:outdooractive

Haustürwanderung in den Aargauer Jura – Schinberg und Cheisacherturm
Endlich ist die Grenze wieder offen und die langersehnte Haustürwanderung nach Süden in den Aargauer Jura ist machbar.
Aus der Haustüre raus und über den Thimos und Niederhof hinunter nach Laufenburg. Ich hätte nie gedacht, dass die Überquerung der Rheinbrücke einmal ein Highlight darstellen könnte – okay, das Durchschreiten des Brandenburger Tores ist immer noch wesentlich emotionaler.
Erstes Ziel ist der Laufenburger Schlossberg, dem Stammsitz der Grafen von Habsburg-Laufenburg, einer sehr frühen Seitenlinie der mächtigen Habsburger. Der Schlossberg stellt eine geologische Besonderheit dar. Er ist der einzige Ort der Schweiz, der auf Schwarzwaldgranit liegt. Der Rhein hat hier in Stromschnellen (Laufen) den Granit durchbrochen.
Nach dem Bahnübergang in Laufenburg beginnt der Anstieg zum Laugenburgerchopf. Zwischendurch mache ich noch einen kurzen Abstecher zum ausgewiesenen Schwarzwaldblick oberhalb der neuen Rheinbrücke. Die neue Rheinbrücke erlangte bereits vor der Eröffnung große Aufmerksamkeit.
Deutschland und die Schweiz beziehen sich auf unterschiedliche Meereshöhen. Das deutsche Höhensystem bezieht sich auf die Nordsee, die Schweiz dagegen das Mittelmeer. Diese liegen aber 27 cm auseinander und müssen bei grenzüberschreitenden Bauwerken entsprechend berücksichtigt werden. Durch einen Vorzeichenfehler wurde der Unterschied nicht ausgeglichen, sondern hat sich auf 54 cm erhöht. Während des Baus wurde der Fehler bemerkt und konnte problemlos frühzeitig beseitigt werden.
Über die Ebni geht es nun auf Forstwegen zum Rastplatz Waldhaus und weiter hinauf zum Heuberg. Auch hier mache ich noch einen Abstecher und umrunde den Heubergweiher – lohnt sich nicht.
Auf dem Heuberg freue ich mich nicht nur über den Blick in die Ferne, vielmehr erkennt man auf dem Boden zahlreiche Einschlüsse von Fossilien, wenn diese nicht gerade von den zahlreichen Pferdeäpfeln bedeckt sind. Der Weg zum Etappenziel Schinberg führt weiter über Forstwege zum Weiler Sulzerberg. Ich bin froh, als ich etliche Meter hinter Sulzerberg endlich die staubigen Piste verlassen kann. Jedes Mal, wenn ein Auto oder Traktor vorbeifährt, steht Minutenlang die Staubwolke aus Jurakalk.
Der finale Anstieg zum Schinberg verläuft über die steile Ostflanke. Die Gipfelregion ist dann ziemlich flach. Durch den Wald gibt es nur wenige Aussichtspunkte, dafür aber wirklich prächtige.  Vom Hotzenwald in den Hochschwarzwald und Rhein abwärts bis St. Chrischona bei Basel. Mit dem Fernglas konnte ich mich vergewissern, dass das Auto noch vor der Haustür steht und die Balkontür geschlossen ist.
Vom Schinberg folge ich nun dem Fricktaler Höhenweg. Meist über Forstwege erreicht man die Sennhütten und kurz darauf den Pass Ampferenhöchi. Von nun an ist der Cheisacherturm mit einer eigenen Beschilderung markiert. Wie vom Hotzenwald aus, erkennt man beim Anmarsch nur einen über die Baumwipfel ragenden Kubus. Die spezielle Bauweise erlebt man erst beim Betreten des Turms. Die Anlage erinnert mich immer an den Langobardenturm am Ortasee (wer’s kennt?).
An der Ampferenhöchi liegen auch Bunker als Relikte der Grenzbefestigung im Wald.
Auf dem Weg zum Turm passiert man die Sternwarte Cheisacher.
Den Cheisacherturm selbst besteigt man über 109 gesponserte Stufen und genießt dann eine wunderbare 360°Aussicht. Vom Alpenbogen war heute nichts zu sehen der Blick nach Süden endete mit der Rigi im Dunst. Dafür hat man dann mehr Zeit und Ruhe, sich auf die nähere Umgebung einzulassen. Das Hochrheintal auf- und abwärts liegt hier zu Füßen. Über die Hotzenwaldhöhen im Norden erkennt man die Hohe Möhr, knapp den Belchen, Feldberg und Herzogenhorn. Über den Randen im Osten spickt der Hohenstoffeln im Hegau.
Vom Turm folge ich nun abwärts dem Route „Rund um Sulz“ bis zur Verbindungsstraße Sulz-Gansingen. Parallel zur Hauptstraße geht es nun talauswärts und ich erreiche bei Rheinsulz den Rhein. An der Bahn- und Straßenunterführung mache ich noch schnell einen Stopp beim Römischen Wachturm. Seit 20 Jahren fahre ich hier vorbei und jetzt schaue ich mir erstmals dieses Fundament an. Auf dem Rheinuferweg erreiche ich bald Laufenburg und kurz darauf geht nach etwa 34km und 100 Tagen meine erste „internationale“ Wanderung zu Ende.   


Tourengänger: Frankman


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