vollständiger Nadelgrat ab Bordierhütte


Publiziert von Lulubusi , 24. Juli 2016 um 13:57.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:17 Juli 2016
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: 3 (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1635 m
Abstieg: 3000 m
Kartennummer:LK 1:25000 BL1308 St. Niklaus, BL1328 Randa

 

Vollständiger Nadelgrat ab Bordierhütte

Chli Dirruhorn, Dirruhorn, Hohbärghorn, opitonal Nadelhorn dies sind die Gipfel des vollständigen Nadelgrat. Dem entsprechend lang ist die Tour. Eine Tour in der man sich 10 Stunden und mehr in einer grandiosen hochalpinen Arena bewegt die selten zu finden ist. 
 

Galenjoch 3303m:

Von der Bordierhütte auf dem Hüttenweg zurück auf den Riedgletscher, uf dem Gletscher den Markierungen folgen (wenn Hütte  bewartet) bis ca.2750m. Hier nach links zu einem Felsband. Zum und durch das Felsband weisen Katzenaugen und Wegspuren den Weg. Nun ca. 150m schärg (NW) bis zum Rücken westlich P.2707 der durch die Felsbänder oberhalb des Riedgletschers führt aufsteigen. Ab 2900m südwärts, Steinmännchen und rote Punkte führen über die Verflachung, bis auf den Grat, den man etwas rechts (NW) vom Galenjoch P.3303 erreicht. "2 1/4 Std." 
 

Chli Dirruhorn 3890m:

Vom Galenjoch P.3303 möglichst nahe am Grat bleiben. (Flanken teils sehr brüchig) Schutt und grosse Blöcke (Fels 2b) wechseln sich ab. Der Aufschwung P.3816 wird überklettert oder rechts (westlich) umgangen. Anschliessend weniger steil zum Gipfel P.3890. "2 Std." 
 

Dirruhorn 4035m:

Vom Chli Dirruhorn P.3890 dem Grat folgend (Fels 2a) in die Sella absteigen. Vom Schneesattel/Selle P.3859 folgt man dem Grat. (Fels 2a-2c) Am Grat sind die Felsen besser als in den Flanken. Eine isoliert stehend, markante Felsspitze überklettern und von dieser ca. 6m abseilen. Oder: rechts, nahe dem Höchsten Punkt über eine Platte mit Rissen (Fels 3b) umgehen. Dem nun etwas steiler werdenden Grat auf das Dirruhorn P.4035 folgen. "1 1/2 Std.) 
 

Hohbärghorn 4219m:

Vom Dirruhorn P.4035 rechts (W) etwas unterhalb des Grates oder direkt auf dem Grat, in wenig schwierigem Fels zum Dirrujoch P.3912 absteigen. Welche Variante man wählt hängt sehr stark von den Verhältnissen ab. "Am Grat fester und guter Fels, in der Flanke teils brüchig. Diese lohnt sich nur bei noch genügend Firn.

Vom Dirrujoch P.3912 folgt man nun dem NW-Grat des Hobärghorn. Dieser besteht zuerst aus leichten, teils plattigen Felsen (hier möglichst immer direkt am Grat bleiben), geht ungefähr in der hälfte in Firn über der immer steiler wird. Ab ca. 4120m besteht er wieder aus steilem und losem Fels (2b). Diese Felsstufe wird links von der Gratkante (NNW) erklettert. Schliesslich erreicht man über den sich zurück legenden Grat das Hohbärhorn P.4219 "2 Std." 
 

Stecknadelhorn 4241m:

Vom Hohbärghorn führt ein kurzer, leicht geneigter auf beide Seiten aber steil abfallender Schneegrat hinunter zum Hohbärgjoch P.4144. (Vorsicht bei Blankeis)

Vom Hohbärgjoch folgt man dem NW-Grat des Stecknadelhorn. Direkt auf dem Grat oder unmittelbar darunter in den Bänder südlich (re.) des Grates.

Achtung: Nicht zu weit in die Flanke abdrängen lassen. Da wird es ungemütlich (sehr brüchig). So erreicht man den Gipfel des Stecknadelhorns P.4220. "1 Std.) 
 

Abstieg via Mischabelhütte:

Ein kurzer, horizontaler Grat führt nun über Felsen und Firn ins Stecknadeljoch (ca. 4220) Von hier bestehen zwei Varianten. 

Variante 1:
Vom Stecknadeljoch dem NW-Grat des Nadelhorns folgen. Dieser besteht zuerst als Firn und Schnee und führt an den Fuss eines Gendarmen. Dieser wird überklettert (Fels 3b). Von einer Lücke hinter dem Gendarmen quert man nach links aufsteigend zum NE-Grat und erreicht schliesslich diesem folgend über plattige Felsen das Nadelhorn P.4327. Nun auf der Nadelhorn Normalroute zur Mischabelhütte.

 

 

Variante 2: (nur bei guten Firnverhältnissen)
Vom Stecknadeljoch quert man den N-Hang des Nadelhorns unterhalb der oberen Querspalte zum NE-Grat des Nadelhorns. Nun folgt man dem NE-Grat der im oberen Teil durch Felsen unterbrochen wird, meist aber aus Firn und Schnee besteht. Die Felsen werden überklettert oder links, westlich umgangen. (Vorsicht bei Vereisung). So erreicht man das Windjoch P.3845. "1 1/2 Std.)

 

Vom Windjoch über den Hang (im Sommer oft vereist, blank)  unterhalb, südlich des Ulrichshorns, auf den Hohbalmgletscher hinunter. Nun im halbrund über den Gletscher zur Felsrippe, die man schliesslich auf ca. Höhe Schwarzhorn erreicht. Auf der Rippe zurück zur Hütte oder bei genügendem Firn auf dem Gletscher, links (nördlich) der Felsrippe, bis ca. 3660m absteigen. Von hier SE wärts zur Mischabelhütte. "1/2 Std." (Stechnadelhorn-Mischabelhütte Total 2 Std.)

 

Nun auf dem Hüttenweg hinunter nach Saas Fee "3 Std."
 

Ausgangspunkt

Bordierhütte

 

Ziel

Nadelgrat

 

Allgemeine Info

Zeit für die gesamt Tour inkl. Pausen.

 

Anforderung

Im Fels bewegt man sich meist im 2 franz. Schwierigkeitsgrat. Einzelstellen sind im unteren 3. franz. einzustufen. Firn bis 45 Grad (Querung N-Hang am Nadelhorn)

Wegfindung bei guter Sicht klar.

Tour bietet nicht all zu grosse Schwierigkeiten. Ist aber sehr lang und wird dadurch anspruchsvoll. Seilhandhabung und gehen am kurzen und laufenden Seil musst beherrscht werden. 
 

Material

Übliche Hochtourenausrüstung
30m Einfachseil, drei Schrauber, ev. Friend, 2-3 Schlingen, 1-2 Express, Helm 
 

Fazit

·         Lang, lang schön

·         Auch wenn Felsqualität nicht optimal, aus meiner Sicht eine der schönsten Grattouren

·         Durch die länge eher wenig begangen

Was gibt es dazu zu sagen? Nebst der Täschhornüberschreitung einfach nur schön.
 

Genaue Route

 

Bordierhütte P.2886, Galenjoch P.3303, Chli Dirruhorn P.3890, Selle P.3859, Dirruhorn P.4035, Dirrujoch P.3912, Hohbärhor P.4219, Stecknadelhorn P.4241, Stechnadeljoch ca. 4220, Windjoch P.3845, Mischabelhütte P.3335, Saas Fee P.1792

 


Tourengänger: Lulubusi


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Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

xaendi hat gesagt:
Gesendet am 25. Juli 2016 um 08:07
Tolle Tour - gratuliere!

Lulubusi hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. September 2016 um 09:20
Danke

roger_h hat gesagt:
Gesendet am 19. April 2017 um 15:01
Sali Pasci

Erst jetzt entdeckt, dass du diese Tour gemacht hast. Ich will mit WoPo im Sommer diese Tour auf exakt derselben Route machen, da wird mir dein Bericht sicher eine grosse Hilfe sein.

Danke & Gruss
Roger


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