Vorder Lohner - durchaus lohnend! Überschreitung Westgrat - Südgrat
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Da auf hikr anscheinend noch kein Eintrag über den Lohner Westgrat existiert, ist dies eine gute Gelegenheit, wieder einmal etwas ins hikr-Tourenbuch zu kritzeln.
Ausgiebige Frühstück-Brunches mit den Liebsten nehmen allmählich einen ähnlich hohen Stellenwert ein wie Bergtouren, deshalb starte ich heute erst in der zweiten Tageshälfte ins Lohner-Abenteuer. Will man den Lohner als Tagestour vom Tal aus machen, ist dies ein durchaus sportlicher Zeitplan. Dem gemütlichen Berggänger steht jedoch selbstverständlich die Lohnerhütte als Unterkunft zur Verfügung: sehr empfehlenswert, vielleicht der lohnendste Fleck am ganzen Lohner-Massiv!
In der tüppigen Mittagshitze von der Bushaltestelle bei der Margelibrücke hoch zur Bunderalp und zur Lohnerhütte. Ich wähle die obere Weg-Variante zur Hütte, sie scheint mir weniger Höhenverlust zu bescheren. Entgegen dem Wetterbericht türmen sich viele Wolken am Himmel, der Lohner ist schon halb eingewölkt. Und als das freundliche Hüttenwartpaar zum Apéro auf der lauschigen Terrasse einlädt, gebe ich dem Kulinarischen heute zum zweiten Mal den Vorrang. Da wird Hobelkäse und Salziges serviert, dazu feiner Most getrunken und mit lauter aufgestellten Menschen palavert…
Irgendwann taucht der Westgrat wieder aus den Wolken auf, was mich daran erinnert, dass ich heute ja noch was vor habe. Absteigend auf dem Wanderweg in die Senke, dann wieder steil und geröllig hoch aufs Mittaghorn, gut markiert und teils mit Seilen versichert, T4. Die Aussicht ist der vielen Wolken wegen nicht gerade berauschend, aber immerhin dämpft eine Inversion in grosser Höhe die Gewittergefahr, weshalb ich mich an den Westgrat wage.
Zunächst in ungünstig abwärts geschichtetem Fels zu P. 2807m, welcher sich rechts in brüchigem Gelände umgehen lässt. Nun angenehmer, in der Regel alles dem Grat folgend bis auf den Gipfel. Dabei findet sich vor der Abseilstelle ein reichlich ausgesetzter Abschnitt, welchen man allerdings absichern könnte (Haken). Zuletzt wieder einfacher zum Gipfelkreuz. Meines Erachtens zieht sich der Grat etwas in die Länge, was aber auch an der fortgeschrittenen Tageszeit und am trügerischen "jetzt-müsste-ich-dann-gleich-oben-sein"-Gefühl liegen könnte. Der Anstieg ist aber konstant fordernd und interessant. Die Kletterstellen überschreiten an sich selten den zweiten Grad, zusammen mit der Exponiertheit ist der Westgrat jedoch ein recht knackiges Unterfangen.
Ich geniesse die Gipfelrast trotz immer noch eingeschränktem Panorama bei absoluter Windstille. Der Abstieg erfolgt über den Südgrat. Ein zum Surfen einladendes Schneefeld treibt mich zu weit nach rechts ab; ich lande oberhalb eines Felsbandes, muss wieder einige Meter aufsteigen, ehe ich den korrekten Routenverlauf über die mit Geröll bedeckten Platten finde. Sicherungsstangen weisen den Weg. Durch ein Couloir in die Nähe von P. 2662m; direkter, westseitiger Abgang über ein rutschfreudiges Geröllfeld; durch immer mehr Grünzeugs Richtung Ärtele-Alp und schliesslich auf dem Wanderweg nördlich des Bündihorns nach Unter dem Birg.
Der letzte Bus ist längst gefahren, eine nette Familie auf Tagesausflug aus Deutschland (!) erbarmt sich und bietet mir Mitfahrgelegenheit bis fast vor meine Haustüre. Danke schön!
Ich führte folgendes Material mit: Seil 30m, Gstältli, Abseilplunder. Wenn man am Grat sichern möchte zusätzlich einige Bandschlingen und ca. 3 Express.
Ausgiebige Frühstück-Brunches mit den Liebsten nehmen allmählich einen ähnlich hohen Stellenwert ein wie Bergtouren, deshalb starte ich heute erst in der zweiten Tageshälfte ins Lohner-Abenteuer. Will man den Lohner als Tagestour vom Tal aus machen, ist dies ein durchaus sportlicher Zeitplan. Dem gemütlichen Berggänger steht jedoch selbstverständlich die Lohnerhütte als Unterkunft zur Verfügung: sehr empfehlenswert, vielleicht der lohnendste Fleck am ganzen Lohner-Massiv!
In der tüppigen Mittagshitze von der Bushaltestelle bei der Margelibrücke hoch zur Bunderalp und zur Lohnerhütte. Ich wähle die obere Weg-Variante zur Hütte, sie scheint mir weniger Höhenverlust zu bescheren. Entgegen dem Wetterbericht türmen sich viele Wolken am Himmel, der Lohner ist schon halb eingewölkt. Und als das freundliche Hüttenwartpaar zum Apéro auf der lauschigen Terrasse einlädt, gebe ich dem Kulinarischen heute zum zweiten Mal den Vorrang. Da wird Hobelkäse und Salziges serviert, dazu feiner Most getrunken und mit lauter aufgestellten Menschen palavert…
Irgendwann taucht der Westgrat wieder aus den Wolken auf, was mich daran erinnert, dass ich heute ja noch was vor habe. Absteigend auf dem Wanderweg in die Senke, dann wieder steil und geröllig hoch aufs Mittaghorn, gut markiert und teils mit Seilen versichert, T4. Die Aussicht ist der vielen Wolken wegen nicht gerade berauschend, aber immerhin dämpft eine Inversion in grosser Höhe die Gewittergefahr, weshalb ich mich an den Westgrat wage.
Zunächst in ungünstig abwärts geschichtetem Fels zu P. 2807m, welcher sich rechts in brüchigem Gelände umgehen lässt. Nun angenehmer, in der Regel alles dem Grat folgend bis auf den Gipfel. Dabei findet sich vor der Abseilstelle ein reichlich ausgesetzter Abschnitt, welchen man allerdings absichern könnte (Haken). Zuletzt wieder einfacher zum Gipfelkreuz. Meines Erachtens zieht sich der Grat etwas in die Länge, was aber auch an der fortgeschrittenen Tageszeit und am trügerischen "jetzt-müsste-ich-dann-gleich-oben-sein"-Gefühl liegen könnte. Der Anstieg ist aber konstant fordernd und interessant. Die Kletterstellen überschreiten an sich selten den zweiten Grad, zusammen mit der Exponiertheit ist der Westgrat jedoch ein recht knackiges Unterfangen.
Ich geniesse die Gipfelrast trotz immer noch eingeschränktem Panorama bei absoluter Windstille. Der Abstieg erfolgt über den Südgrat. Ein zum Surfen einladendes Schneefeld treibt mich zu weit nach rechts ab; ich lande oberhalb eines Felsbandes, muss wieder einige Meter aufsteigen, ehe ich den korrekten Routenverlauf über die mit Geröll bedeckten Platten finde. Sicherungsstangen weisen den Weg. Durch ein Couloir in die Nähe von P. 2662m; direkter, westseitiger Abgang über ein rutschfreudiges Geröllfeld; durch immer mehr Grünzeugs Richtung Ärtele-Alp und schliesslich auf dem Wanderweg nördlich des Bündihorns nach Unter dem Birg.
Der letzte Bus ist längst gefahren, eine nette Familie auf Tagesausflug aus Deutschland (!) erbarmt sich und bietet mir Mitfahrgelegenheit bis fast vor meine Haustüre. Danke schön!
Ich führte folgendes Material mit: Seil 30m, Gstältli, Abseilplunder. Wenn man am Grat sichern möchte zusätzlich einige Bandschlingen und ca. 3 Express.
Tourengänger:
Maisander

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