Flätstock, Höch Turm, Gross Chilchberg und Ortstock


Publiziert von PStraub , 21. Juli 2016 um 08:18.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:20 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Ortstockgruppe   CH-GL   Glärnischgruppe 
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 2250 m

Braunwald liegt traumhaft schön. Doch im Dorf brodelt es. Die Unterkünfte sind schlecht ausgelastet, die Bahnen kaum selbsttragend und noch immer weiss man nicht, ob die Rutschung des Dorfes gestoppt werden kann oder ob das Dorfzentrum "verlegt" werden soll. Und das Label "autofrei" wurde ("dank" Diesel-Quads) immer mehr zur Farce. 
Das alles braucht den Bergwanderer wenig zu kümmern. Ihm fällt eher auf: Touren ab Braunwald sind, mit Ausnahme der Eggstöcke, alle weit. Egal ob ab Dorf oder Gumen, es braucht erst einen rechten Anmarsch, bis der Aufstieg beginnt.  
 
Heute wollte ich wieder einmal ein paar Gipfel besuchen, auf denen ich zum Teil seit Jahren nicht mehr war.
Dafür startete ich auf dem Gumen und ging via Bützi Richtung Erigsmatt. Ungefähr bei P. 2060 versuchte ich die Karrenfelder direkt zum Fuss des Flätstockes zu queren. Das geht zwar, allerdings mit endlosem Auf und Ab, sodass die Variante dem Weg entlang sicher schneller gewesen wäre.
 
Der Flätstock lässt sich über seine ausgedehnten Schutthänge einfach besteigen (T3 .. T4). Als Gipfel gibt er nicht viel her - er ist eher das Ende des Höch-Turm-Nordgrates. Früher wurde er noch gerne als Skitour gemacht, das scheint heute in Vergessenheit geraten zu sein.
 
Von hier alles am oder auf dem Grat zum Höch-Turm-Wandfuss. Das ist eine äusserst attraktive Gratwanderung. Unschwierig (T4) und mit prächtiger Sicht in die Umgebung.
 
Unter dem Einstieg in den Höch-Turm-Normalweg lagen ausgedehnte Schneefelder. Das Gelände ist eher steil, doch der Schnee war ausreichend griffig - ausser dort, wo noch matschiger Neuschnee lag. Der schon recht breite und tiefe Schrund oben war unangenehm: Der Neuschnee dort drin trägt nicht. Die Folgen bei Betreten will man sich lieber nicht ausmalen.
 
Auch im Band quer durch die Wand lag noch mehr Schnee als vermutet. Ich beging diese Passagen mit erhöhter Vorsicht = ständigem Kontakt mit Griffen in der seitlichen Felswand. Der Grat oben war dann wieder schneefrei. Er erschien mir schwieriger, als ich ihn in Erinnerung hatte (ZS).
Jemand hat dem Gipfel ein neues Kreuz verpasst. Schade - mir hat das schiefe von früher besser gefallen. *
Laut Gipfelbuch waren heuer doch schon einige Partien droben gewesen. Da weder im Vorfeld noch im Band Spuren im Schnee zu sehen waren, nehme ich an, sie seien über eine der Kletterrouten gekommen.
 
Nach dem Abstieg bin ich Richtung Gross Chilchberg gegangen - auch das eine grossartige Gratwanderung (T3). Das zieht sich noch, es sind 2 km Luftlinie und einiges an Höhenmetern.
 
Der Gross Chilchberg erschien mir weit einfacher als auch schon. Der ganze Gipfelhang besteht aus schieferigem Schutt. Vermutlich darf dieser nicht zu nass und nicht zu trocken sein, dann hält er einigermassen.
 
Das gleiche gilt für den Abstieg Richtung Glattalp. Es war/ist rutschig, aber recht gutgängig. Auf gut 2100 m habe ich unter dem Wandfuss durch all die dortigen Schutthalden gequert. Der Name "Edelwissband" erscheint mir etwas mutig. Vermutlich als Folge von Schafhaltung gibt es dort entweder Geröll oder Disteln.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich endlich den Weg Glattalp - Furggele, auf dem ich dann noch den Ortstock bestieg. 
 
Der Abstieg nach Braunwald war oben eine schnelle Sache, bis ins Euloch hat es praktisch durchgehende Schneefelder. Dafür hat es sich unten umso mehr gezogen.
Unterhalb der Gumenbahnstation begann ich den letzten Aufstieg des Tages: Direkt hoch zum "Uhu", wo ich bei einem Kübel und einer Fruchtwähe die Wanderung ausklingen liess.
 
Lohnende, aber etwas lange Runde über ein paar von Braunwalds Kulissenbergen. 

* Gemäss Mitteilung ist es immer noch das gleiche Kreuz. 

Tourengänger: PStraub


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