Gasteräspitz: Gewitter und Steinschlag
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Die Wettervorhersagen für Mittwoch den 26. Juli von Meteoschweiz, Meteonews und SFDRS waren gut: erst gegen Abend Gewitter. Wie üblich schaue ich auch noch die Modellberechnungen an: es fällt auf dass GFS-MittelEuropa schon für die Mittagszeit Regen drin hat für die Berner und Walliser Alpen. Das alpine Modell NMM (4 km Auflösung) hat sogar etwas grössere Mengen. Wieso reden Meteoschweiz usw. da nicht über? Ich glaube mal an das Fingerspitzengefühl von die Wetterbureaus. Am Morgen im Zug sieht man richtung Berner Oberland schon Hebung aus die mittlere Schichten. Auch ein schlechtes Zeigen.
Es ist bewölkt im Gasteretal. Gesternabend hat es hier offenbar ziemlich gewittert. In Kandersteg liegen ästen auf den Bodem und im Tal ist das Wasser vom Fluss ziemlich braun (sieht man von oben). Der Aufstieg zu den Balmhornhütten ist meist ausgesetzt, aber ist sehr gut prepariert. Teilweise ist der Weg aus den Fels geschlagen (T3+). Auf eine Strecke gibt es Steinschlag. Verschiedene (kleine) Steine gehen mit grosser Geschwindigkeit nach unten. Ich laufe zurück und warte 5 Minuten geschützt ab. Oberhalb die Hütte (2200 m) sieht man dass es dunkler wird im Südwesten und anfängt zu regnen in Kandertal. Später regnet es auch im Gesterental, aber ich habe nur tropfen, und weil es nicht donnert, gehe ich weiter. Auf etwa 2600 m setzt intensiver Regen ein, aber ich gehe weiter weil es weiter im Südwesten deutlich weniger dunkler wird, und immerhin noch nicht gedonnert hat; es regnet noch aus einer Zelle welche über den Balmhorn zieht. Es fällt auf dass das Kreuz "zittert" (Word?). Weil das ein neues Phenomen für mich ist, schaue ich noch mal gut, aber es hört wie Elektrizität an, und ich denke dass es mit ein grösseres Spannungsfeld zu tun hat, und steige unmittelbar ab (der Hüttenwart erzählt später dass manchmal das Kreuz blau aufleuchtet, wahrscheinlich geht es dabei um St. Elmus Feuer (aus holländisch übersetzt)). Fünf Minuten später gibt es dann ein Naheinschlag. Ich steige dann ziemlich schnell ab, aber in die abschüssigen Stellen (steiles Gras, geneigte Platten; T3-T4) kann man nicht zu schnell gehen. Das Gewitter bewegt aber weh von Balmhorn ins Lötschental. Nach eine Pause in die Hütte (gemütliche Hütte, freundliche Bedienung) geht es weiter nach unten, und dann setzt der Regen nochmals wieder ein. Aus die Balmhorn Nordwand gehen dann ständig Steine (oder Eis?) ab.
Die Umgebung ist sehr wild! Viel mehr als ein Tagestour, lohnt es sich ein Mehrtagestour zu machen. Vom Grat gibt es eine interessante Abstiegsvariante ins Lötschental (markiert, Bohrhaken, Steinschlaggefährdet, T5). Von der Lötschenpass aus kann man auch noch das Hockenhorn (3293 m) "mitnehmen". Ich hatte für das nächste verlängerte Wochenende hier ein 4-Tagestour geplaant; leider waren die Hütten ausgebucht.

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