Hohberghorn und ein bissl Nadelgrat


Publiziert von ThomasH , 27. Januar 2009 um 09:39.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 6 September 2000
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: S-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Mischabelhütten - Windjoch - Hohberghorn - Stecknadelhorn - Windjoch - Mischabelhütten
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Herrlicher Hüttenweg von Saas Fee zu den Mischabelhütten. Im oberen Teil teilweise mit Drahtseilen versichert.

06.09.00 - Im Rahmen einer Alpenvereins-Führungstour verschlug es uns auf Grund von 'zu viel Schnee' ins Wallis. Was kann man nun gescheiteres tun, als vom Fels einfach in die zuckerweißen Eiswände auszuweichen? Als ideale Einstiegstour für den Eiswandneuling bietet sich da schon die NO-Wand des Hohberghorns an. Sie ist wirklich gutmütig steil und nicht sooo lang. Und obwohl sie nicht so gut ausschaut, wie die naheliegende Lenzspitz-N-Wand, ist sie trotzdem sehr schön anzuschauen. Und nur nebenbei kann man quasi im Abstieg noch ein gutes Stück des berühmten Nadelgrates mitnehmen.

So weit die Theorie... Wie das Leben so spielt, sieht die Realität oft geringfügig anders aus. Es begann schon damit, dass Grippebedingt zwei meiner drei Teilnehmer bis zu dieser Tour die Grätsche machten. Also blieb ein verwegener Recke übrig... Schade, aber da kann man nix machen. Desweiteren gab es ja reichlich Schnee, so dass es um die Mischabelhütte schon mehr winterlich, als sommerlich aussah. Das Wetter beglückte uns auch nicht mit tiefblauem, nicht enden wollendem Himmel, sondern war noch relativ wolkenverhangen. So stellte sich dann auch der morgendliche Zustieg zum Wandfuß als Orientierungsübung der gehobenen Klasse heraus. Erst, als wir an der Wand waren, verzogen sich die bösartigen Wolken und gaben uns die Sicht frei.

Wir entschieden uns weiter zu steigen und erlebten ein herrliches Steigen, bei wundervollen Bedingungen. OKOK, für die Standplätze mußte man immer ein bissl graben, aber das war kein wirkliches Problem.

Am Gipfel hatten wir dann sogar ein ganz brauchbares Panorama, so dass das zwingend notwendige Helden-Gipfelfoto per Selbstauslöser gemacht werden konnte.

Zu allem Überfluß waren wir nun ganz alleine hier oben und schlenderten weiter, dem Nadelgrat in Richtung Nadelhorn folgend weiter. Das Stecknadelhorn (4241m) wurde überschritten. Ich frage mich hier allerdings, ob jeder Zapfen, der sich ein bissl über die Gratkante erhebt gleich ein Gipfel sein muß???? Hier folge ich persönlich sicherlich nicht der Meinung der UIAA, sondern erwarte eine bestimmte Selbständigkeit der Gipfel, selbst wenn es bemerkenswerte, bergsteigergeschichtlich wertvolle Anstiege gibt. Naja, ein Thema sicherlich nicht für hier - und ich kann meinen Viertausenderzähler um eins nach oben korrigieren :-)

Bevor wir den Gipfel des Nadelhorns erreichten, verschlechterte sich die Wettersituation, so dass wir diesen nicht mehr bestiegen haben, sondern unterhalb auf den Normalweg gequert haben. Den Abstieg haben wir dann ohne größere Probleme, aber so schnell wie möglich hinter uns gebracht.

Eine herrliche, sehr empfehlenswerte Tour, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überlaufen ist.

Tourengänger: ThomasH


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