Chammhalde - Girenspitz - Säntis


Publiziert von pboehi , 8. Juli 2016 um 18:47.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum: 8 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AR   CH-SG   CH-AI 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 1195 m
Abstieg: 119 m
Strecke:Schwägalp - Chammhalde - Girenspitz - Säntis
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV oder Auto zur Schwägalp
Unterkunftmöglichkeiten:Schwägalp oder Alter Säntis

Diese Route habe ich bereits andernorts beschrieben, was ich hier geben möchte ist lediglich einen Bericht über die herrschenden Verhältnisse.

Abmarsch auf der Schwägalp, die Postkutsche fährt gerade ein, und ich begrüsse Sämi und Werner auf dem Kutscherbock beim Vorbeifahren. Ich traversiere über die Wiese am Steinbruch vorbei und steige über steiles Grasgelände zum Einstieg auf. Wie üblich praktiziere ich zu Übungszwecken meine "hands-free" Technik und kann diese bis auf wenige Ausnahmen bis auf den Säntisgipfel durchziehen.

Das Gras im unteren Teil ist ziemlich hoch und der Weg fast zugewachsen, oft scheint der Weg dieses Jahr noch nicht begangen worden zu sein, die Erde ist leicht feucht, aber unproblematisch. Ich folge dem gut markierten Weg bis zur "Nadle" (so wirkt dieser Punkt nun auf mich, seit der Hauptteil abgebrochen ist). Nach einer kurzen Traverse nach rechts folgt der Aufstieg im grasigen Abschnitt, welcher seit einem Erdrutsch etwas schlechter definiert ist, ein klarer Weg hat sich noch nicht herausgebildet. Nach einem weiteren Felsriegel erreiche ich das "Grosse Band", wo kurz nach dem Abzweiger zum Hüenerberg ein kleines Schneefeld über 10m bezwungen werden muss, dann geht es weiter durch die Felsen. Bei der Schlüsselstelle hängt weiterhin das Drahtseil, ich überwinde diese wie gewohnt "hands-free", auch den nachfolgenden Trichter, welchen ich etwas links ausholend bezwinge, nur an einer Stelle brauche ich meine Hände. Schon bald erreiche ich den Hüenerbergsattel, auf dessen Südseite in Richtung "Blau Schnee" noch ein grosses Schneefeld liegt.

Ich überquere wie üblich über den Girenspitz via die drei Aufschwünge, der Fels ist schneefrei und trocken, dann weiter vom Gipfel runter zum Wanderweg und über das "Himmelsleiterli" zum Säntisgipfel, wo ich mich im "Alten Säntis" kulinarisch verwöhnen lasse, bevor ich mit der Bahn wieder ins Tal fahre.

GPS Track mit Polar v800 aufgezeichnet, Bilder mit Canon G1x Mk2, mit Lightroom bearbeitet.

Tourengänger: pboehi


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Kommentare (4)


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ascensor hat gesagt: Variante über Blauschnee derzeit gefährlich
Gesendet am 9. Juli 2016 um 21:15
Wegen des Lawinenabgangs am 09.07.2016 mit zwei schwer verletzten Personen ist vom Abstieg vom Hüenerbergsattel auf dem steilen Schneefeld auf den Normalweg dringend abzuraten.

pboehi hat gesagt: RE:Variante über Blauschnee derzeit gefährlich
Gesendet am 10. Juli 2016 um 11:11
Hoppla, das gibt einem zu denken. Vor Lawinen habe ich am meisten Angst, weshalb ich im Zweifelsfall lieber später als früher gewisse Touren in Angriff nehme.

Diese Lawine scheint im Bereich "Blau Schnee" nieder gegangen zu sein, wahrscheinlich südöstlich des Girenspitz wo die Leute direkt zu einer der beiden Spalten aufsteigen.

Dieses Schneefeld südlich des Hüenerbergsattels zu meiden ist ein guter Tip, es hat eine beachtliche Masse.

ascensor hat gesagt: RE:Variante über Blauschnee derzeit gefährlich
Gesendet am 10. Juli 2016 um 12:37
Zur Ergänzung:

http://www.srf.ch/news/schweiz/fuenf-verletzte-nach-lawinenunglueck-am-saentis

Das Bild zeigt auch die Unfallstelle (braungraues Geröllfeld) oberhalb des grünen Dreiecks am linken Bildrand.

und:

http://www.toponline.ch/stgallen/detail/art/wandergruppen-am-saentis-von-schneelawine-erfasst-001711744/

Dieser Bericht enthält folgende Schilderung: "Plötzlich löste sich etwa 50 Meter unterhalb vom Hüenerbergsattel, oberhalb des Bergwanderwegs Oerli-Höchnideri-Säntis, eine zehn Meter lange Schnee- und Gerölllawine."

Ich gehe deshalb eher davon aus, dass die Lawine auf dem Schneefeld südlich des Hüenerbergsattels entstanden ist. Mit Bestimmtheit kann ich dies allerdings nicht sagen.

Wir haben übrigens die Chammhalden-Tour am 07.07.2016 absolviert über Blauschnee, Blauschnee-Lücke (dort kein Seil, jetzt wegen fehlenden Schnees nicht mehr passierbar) und Himmelsleiter.


diebohne hat gesagt: Schnee und Eis in genau der Menge, die man auf keinen Fall haben will
Gesendet am 16. Juli 2016 um 21:26
Hallo, bin heute diese Route gegangen, Es hat nun jede Menge Schnee, bis zum Sattel ist es jetzt gespurt und "vergleichsweise" problemlos machbar. Allerdings würde ich den Nordostgrat nicht empfehlen. Bin die Route heute zum ersten Mal gegangen. Es war kein Spass mit einer Hand, die langsam taub wurde zu hängen, während ich mit dem Eisgerät die Tritte und Griffe freilegen musste, die dann natürlich auch noch nass waren. Die Rampe war mit dünnem Eisüberzug ein Leckerbissen des "Der Fuss muss einfach halten".
Ist zwar nicht sonderlich aussagekräftig, aber zumindest ehrlich: Ich hatte mehr Angst, als mir lieb ist.

Anderseits habe ich beobachten können, dass unten am Blauschnee Stufen geschaufelt wurden. Die Variante ist sicherlich stressfreier.


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