Wildhuser Schofberg


Publiziert von CampoTencia , 5. Juli 2016 um 23:20. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 4 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alpstein 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1100 m
Kartennummer:Säntis 1115

Um halb 8 starten wir in Wildhaus. Ein herrlicher Tag, sonnig, wolkenlos und angenehme Temperatur. Kurzes Einlaufen bis zum Flürentobel und schon entledigen wir uns der Jacke. Den Schotterweg zu Beginn hassen wir. Da macht Laufen keinen Spass. Besser wird es weiter oben, sobald es steiler wird. Wir beginnen zu schwitzen und der Schweiss tropft von der Stirn, als wir bei P.1389 das Tobel hinter uns haben. So gut, dass es hier einen Brunnen mit fliessendem Wasser gibt.
 
Wir steigen den Hang unter dem Zehenspitz hoch. Der Weg erscheint uns als eine ehemalige Zufahrt zum Schafboden, so breit ist er, dass ein geländegängiges Fahrzeug Platz hätte. In einigen Kehren geht es im hohen Gras und an schönen Blumen vorbei hoch. Bei der Abzäunung der Alpweide liegen die Kühe reihenweise direkt auf dem Weg und wir versuchen, uns an ihnen vorbei zu schlängeln. Leider weiss man nie, wenn plötzlich eine aufsteht und man mit einem Satz in den Kuhdreck springen muss. Aber auch das schaffen wir. An den Alpgebäuden vorbei steigen wir langsam hoch. Links erhebt sich wuchtig der Zehenspitz und rechts, etwas weniger imposant, steilt sich der Tristen in die Höhe.
 
Bald einmal stossen wir auf die ersten Schneefelder und versuchen, ihnen so gut wie möglich auf den Geröllbänken auszuweichen. Immer wieder ziehen Nebelbänke in den Kessel ein, die Sicht auf den weiteren Wegverlauf ist eingeschränkt und die umliegenden Gipfel verschwinden in den Wolken. Etwas später stehen wir dann an der Felsstufe, die wie ein Riegel den Kessel des Schafboden abtrennt. Ein markanter blau-weisser Markierungspfeil zeigt unmissverständlich die Richtung an, die man durch diese Barriere einschlagen muss. Der steilere Teil ist problemlos, anschliessend wird es im nicht gerade griffigen, schlecht gestuften und brüchigen Teil eher mühsam, weil man Gefahr läuft, abzurutschen. Oberhalb zeigen blau-weisse Markierungen den weiteren Wegverlauf an. Wir gelangen an die Schneefelder, mit denen wir gerechnet haben. Aber anders als vor 10 Tagen, wo wir uns für eine Routenänderung wegen Schneefeldern und Wächten entschieden haben, sind wir diesmal vorbereitet: wir ziehen unsere Steigeisen an und holen den kleinen Pickel raus. Die Schneefelder laufen ins Bodenlose aus, was wir nicht gerade schätzen. Wir queren die Schneefelder und bald stehen wir auf dem Schafbergsattel.
 
Steigeisen und Pickel am Rucksack befestigen und der Aufstieg zum Schafberg kann beginnen. Wir trotten da hoch, versuchen mal einen Blick auf die umliegenden Gipfel zu erhaschen, die aber immer wieder in den Wolken verschwinden. Ähnlich dann auf dem Gipfel. Da schwärmt man von dem fantastischen Rundblick, den man uns aber heute nicht gönnt, und deshalb verzichten wir auf den kurzen Abstieg in den Sattel zwischen Vor- und Hauptgipfel und anschliessender Gipfelkrönung. Auch von dort würden wir den Säntis nicht sehen.
 
Der Weg hinunter über Mietplätz zur Schäferhütte könnte mit wenigen Stichworten umschrieben werden: unendlich lang, steil, rutschig, geht in die Knie und man ist froh, wenn man unten ist. Tatsächlich ist dies kein Weg, der uns gefällt. Aber landschaftlich hat er durchaus seinen Reiz: der Zehenspitz (mal sehen wir ihn, dann ist er wieder in den Wolken), die wenig hohen NW-Wände der imposanten Schafbergwand (zwei Kletterer sind gerade in einer Rinne) und die unglaubliche Steilheit, wenn man da absteigt. Nach der Schäferhütte folgt nochmals ein steiler, kurvenreicher Abstieg. Und der ist einfach schön! Zwar steil, mit vielen hohen Stufen (für kurze Beine eine Herausforderung), aber interessant angelegt und mit den vielen Blumen sehr reizvoll.
 
In Gamplüt vertrauen wir uns der Seilbahn an und gleiten langsam und knieschonend (sie danken es) ins Tal hinunter. Auf der Terrasse eines Restaurant warten wir auf das Postauto. Zeit für einen Trunk haben wir und wir stossen auf eine schöne Unternehmung an, auch wenn Meteo wieder einmal zu viel versprochen hat.
 
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

CampoTencia hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Juli 2016 um 21:01
Dann unbedingt bei klarem Himmel auf dem Gipfel sein!


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