Nebelhorn (2224 m) - spätwinterliche Konditionstour ab Oberstdorf


Publiziert von gero , 30. April 2016 um 22:22.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1440 m
Abstieg: 1440 m
Strecke:Oberstdorf (P Nebelhornbahn) - Vordere Seealpe - Edmund-Probst-Haus - Nebelhorn (18,2 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Oberstdorf der allgegenwärtigen Beschildrung zur Nebelhornbahn folgen. Alle Parkplätze sind gebührenpflichtig. Hier wird abkassiert: 6 Euro kostet das Tagesentgelt (nur Münzen, abgezählt bereit halten, Automat wechselt nicht), am Bahnhof sind es sogar 15 Euro.
Kartennummer:Freytag & Berndt WK 351 Lechtaler-Allgäuer Alpen (1:50.000)

Nach den Neuschneefällen der letzten Tage hat die Hoffnung auf einen baldigen Bergfrühling leider einen Dämpfer erlitten - die Schneeschuhe gehören wieder ins Gepäck, und ich beschließe, im Hinblick auf die derzeitige Seilbahnrevision mal auf das Nebelhorn zu steigen. Ohne Massenauftrieb ist dort hoffentlich "gut sein".

Um es vorweg zu nehmen: ich bin überrascht, wie steil das Gelände oberhalb der Vorderen Seealpe ist. Obwohl es "nur" LWS 2 hat, ist vor allem bei späterer Tageszeit große Vorsicht geboten - die Fahrstraße ins Faltenbachtal ist bis zum Edmund-Probst-Haus geräumt, bequem begehbar - und täuscht eine vielleicht trügerische Sicherheit vor, was mögliche Lawinen angeht.

Früh um 6 Uhr starte ich an einem der Großparkplätze nahe der Talstation der Nebelhornbahn (830 m). Es ist noch kalt, zügigien Schrittes geht es an der Arena der Schisprungschanze vorbei hinauf ins Faltenbachtal. Der Anstieg durch den gleichnamigen Tobel hat noch Wintersperre, ich bleibe auf der Forststraße Richtung "Nebelhorn" (vor der Arena zweigt der Weg ins Oytal ab - ebenfalls beschildert).

Ich empfehle, bei winterlichen Bedingungen auf der Fahrstraße zu bleiben und so ziemlich bequem die Vordere Seealpe (1260 m) zu erreichen. Im übrigen ist diese Straße bis zum Edmund-Probst-Haus geräumt und ermöglicht einen bequemen Zustieg. Einige Zeit nach den tief verschneiten Almböden wird die Straße steiler, und mit ihr auch das Gelände. In vielen Kehren geht es streng bergauf, und nach etwa 3 1/2 Stunden habe ich das Edmund-Probst-Haus (1932 m) erreicht.

Nach kurzer Rast geht es gleich weiter - der weitere Aufstieg zum Gipfel ist klar vorgegeben; nicht nur durch das Gelände, sondern auch durch eine breite Spur, welche durch Pistenraupen in den Schnee gezeichnet wurden. Ab dem Edmund-Probst-Haus (gleichzeitig die Seilbahnstation namens Höfatsblick) brauche ich die Schneeschuhe. Nach einer weiteren knappen Stunde habe ich es (fast) geschafft: ich stehe etwa 50 Hm unter dem Gipfelkreuz, am Ende der Trasse der Pistenraupe. Und hier beginnt die "Hauptarbeit" für mich: steil geht es ungespurt hinauf zum Gipfel. Der Schnee ist inzwischen durch die Sonneneinstrahlung aufgeweicht, trotz der Schneeschuhe sinke ich mit jedem Schritt tief ein und mühe mich die letzten Höhenmeter zum Ziel - 20 Minuten brauche ich unter diesen Bedingungen für die letzten 50 Hm - um 11 Uhr ist das Nebelhorn erreicht (2224 m, genau 5 Std. ab Oberstdorf).

Zuletzt darf ich noch durch die Gipfelbaustelle klettern (danke den Arbeitern, gern wird es zugegebenermaßen nicht gesehen): im Zuge der Seilbahnrevision wird auch der Gipfel  umgebaut, anders kann man das nicht ausdrücken. Wer schon mal hier droben war, weiß: der Gipfel ist im wesentlichen die "Open-Air-Bergstation" der Seilbahn. Schade drum ... naja, ist halt so, weiß man vorher. Mit Ausnahme der Bauarbeiter bin ich wenigstens alleine hier oben.

Ich halte mich nicht lange auf, will durch meine Anwesenheit die Bauarbeiten nicht unnötig stören und mache mich wieder an den Abstieg. Flotten Schrittes geht es auf gleichem Weg wieder ins Tal - ich möchte drunten sein, bevor die Sonne den Schnee in den Talhängen mehr als nötig aufgeweicht hat, um das Lawinenrisiko zu minimieren. Um 14 Uhr bin ich wieder drunten in Oberstdorf - durch die milde Witterung hat hier der Frühling Einzug gehalten, welch ein Kontrast: droben noch Winter, drunten stehen die Wiesen in bunter Blumenpracht.

Tourengänger: gero


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Geodaten
 29804.gpx Von Oberstdorf auf das Nebelhorn

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