Madone 2018 m - Pizzo Peloso 2064 m - Die Wildnis zwischen dem Val Onsernone und dem Maggiatal

Madone ist in der italienisch sprachigen Bergwelt ein beliebter Gipfelname. Nennt sich der Nachbar Pizzo Peloso ist der Gipfel hingegen rasch gefunden. Auf unserer gestrigen Tour auf den Pizzo Salmone ist uns nicht entgangen, dass die beiden - immerhin etwas über 2000 m. ü. M. hohen - wilden Gipfel zwischen dem Maggiatal und dem abgelegenen Val Onsernone bereits vollständig schneefrei erreicht werden können. Da kamen wir nicht umhin, diese vor 6 Jahren bereits einmal begangene Tour zu wiederholen.

Wegen der Abgeschiedenheit, wie man sie im Tessin immer noch oft finden kann, ist uns die Tour in bester Erinnerung geblieben. Das seine dazu beigetragen hat natürlich die damalige Begegnung mit chaeppi, denn wir damals völlig unverhofft auf dem Pizzo Peloso angetroffen haben. Ist aber weder er, noch Seeger, Zaza oder wie die Liebhaber wilder Tessiner Bergtouren alle heissen, zugegen, wird man hier in der Regel alleine unterwegs sein. Dabei führt bis zum Gipfelbereich ein zwar oft ruppiger, aber dennoch gut begehbarer Bergwanderweg vom Onsernone hinauf; und das Ganze mit für Tessiner Verhältnisse moderaten, nicht einmal 1500 Höhenmetern.

Es ist zur Zeit praktisch uneingeschränkt sonnig im ganzen Tessin, was dem Nordföhn zu verdanken ist. Die frische Luft, die der freundliche Wind allerdings daher schaufelt, ist arktisch kalt - kein Wunder bei den zur Zeit herrschenden winterlichen Temperaturen auf der Alpennordseite. So war man heute gut beraten, lange Unterhosen anzuziehen und Handschuhe und Wollmütze zu montieren. Blies der Wind gar arg, blieb nichts anderes übrig, als zusätzlich noch die Kaputze der Windjacke hochzustellen. Dies änderte natürlich nichts daran, dass wir heute wieder einen unvergesslichen Tag in der Tessiner Wildnis verbringen durften.

Seit letzten Herbst befindet sich auf dem Madone ein kleines Gipfelbüchlein, wo wir uns bereits als zweite in diesem Jahr eintrugen. Auf dem Pizzo Peloso hingegen fehlt ein solches.

Aufstieg nach Pino (T2)

Etwa in der Dormitte, bei der Raiffeisenbank, folgten wir dem gut markierten Bergweg (ausgeschildert u. a. Richtung Sella und Passo della Maggia). Der Aufstieg erfolgt grösstenteils durch Bergwald, hin und wieder unterbrochen von einigen Lichtungen mit hübschen Rusticosiedlungen. Kurz nach dem Weiler Sella zweigt unsere Route nach links ab und führt weiter ansteigend zur Alpe Sasello. Dann wird der Pfad steiler und führt in einer Kehre hinauf durch immer lichter werdenden Lärchenwald zu den verfallenden Alphütten von Pino auf einer Grathöhe.

Aufstieg zum Madone (T3)

Man folgt zunächst weiterhin dem markierten Bergwanderweg Richtung Passo della Maggia, verlässt diesen aber dort, wo er nach links in die steile Bergflanke abbiegt und steigt zu Beginn weglos dem ausgeprägten Kamm entlang ziemlich direkt in der Falllinie zum Gipfel hoch. In der Folge trifft man auf recht gute Wegspuren. Das Gipfelbuch ist auf dem östlichen Gipfel deponiert - die beiden "Gipfel" dürften etwa gleich hoch sein.

Madone - Passo della Maggia - Pizzo Peloso (T4)

Vom Madone folgt man mehr oder weniger dem Grat direkt hinunter zum Passo della Maggia (T3). Der Weiterweg zum Pizzo Peloso erfolgt zunächst auf einer recht deutlichen Spur südlich des Grats. Wir stiegen bald zum Grat auf und blieben meist auf diesem bis zum Gipfel. Man überwindet eine Steilstufe auf plattigen Felsen, welche aber recht gut begehbar sind (T4). Man könnte auch links davon in steilem aber gut gestuften Grasgelände (zum Teil Wegspuren) aufsteigen, was die Schwierigkeiten jedoch nicht merklich mindert.

Passo della Maggia - Pino (T3)

Es führt ein ruppiger Bergwanderweg durch die steile Flanke hinunter nach Pino.