Huayna Potosi


Publiziert von mannvetter , 28. November 2015 um 15:07.

Region: Welt » Bolivien » Cordillera Real
Tour Datum:20 Juni 2015
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: BOL 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1200 m

Um 6000er zu besteigen gibt es eigentlich kein geeigneteres Land als Bolivien!
Stabiles Wetter im dortigen Winter, also unserem Sommer. Kalt, aber sehr stabil. Kurze Anfahrtswege - Huayna Potosi und Illimani liegen keine drei Autostunden von La Paz entfernt. Und schließlich die große Starthöhe: der Flughafen in La Paz liegt bereits auf 4000m - Akklimatisation fällt hier nicht schwer.
Ich hatte bereits in Deutschland einen Bergführer engagiert, Davide aus Belgien, der nach Bolivien geheiratet hatte. Wir hatten uns 6 Tage zur Akklimatisation Zeit genommen. Pico Austria, Pequeno Alpamayo, Pico Italia - wunderschöne Gipfel, bestes Wetter, ich schwebte schon jetzt im siebten Himmel.
Am Vortag waren wir dann von der Casa Blanca am Zongo Pass hinaufgestiegen ins Campo Argentino, das höhere der beiden High Camps. Außer uns dann noch eine Seilschaft Argentinos. Die vielen Touristen, die in La Paz so eine 2- oder 3-Tagestour zum Gipfel gebucht hatten, waren weiter unten im Rock Campo untergebracht - entsprechend lärmend war es dort.

Um 2 gingen die anderen alle los, wir standen erst um 3.30 auf. Es gab Tee und Bisquits. Gleich ein ordentliches Steilstück, bis wir auf die ausgetretene "Autobahn" kamen. Ab da bequemes und rhythmisches Gehen. Eine Steilstelle, der Rest harmloses Gehgelände. Plötzlich lautes Krachen! Nicht weit von uns ging eine Lawine runter. So im Dunkeln war das unheimlich. Es wurde flach und es dämmerte. Vor uns konnte man die Lichter der Seilschaften am Gipfelhang ausmachen. Schien noch weit, aber wir holten auf.
Da kamen uns dann schon die ersten entgegen, sie waren noch vor Sonnenaufgang am Gipfel und gleich umgedreht! Da war ich doch froh, keine 08/15-Führung zu haben. Welch ein Frust, von einem Bergführer bei schönstem Wetter vom Gipfel getrieben zu werden, noch bevor die Sonne aufgeht - nur damit dieser zu seiner nächsten Kundschaft eilen kann.
Wir beiden waren die letzten, hatten aber bis zum Gipfel die Argentinos eingeholt.
7.20 Uhr, drei Stunden gebraucht.
Geschafft - mein erster 6000er! War ja nur irgendeine Zahl, aber war ja doch viel mehr als bloß diese Zahl.
Ein perfekter Tag! Das Wetter hatte sich bisher außer ein paar Quellwolken bewährt. Bisher war also alles aufgegangen: Die 10 Tage Akklimatisation, das halbe Jahr Vorbereitung.
Wir ließen uns ca. eine Stunde Zeit, gingen dann aber zügig runter. Nun sah man auch die Lawine, sie war nur wenige Meter neben dem Weg zum Stehen gekommen. Nur eine Stunde für den Abstieg! Gleich weiter hinunter zum Pass, dort eine Limo und wieder Opfergaben an Pachamama: die ersten Schlücke vergoss man als Opfergabe auf den Boden.

Tourengänger: mannvetter


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