Pico Italia


Publiziert von mannvetter , 28. November 2015 um 16:31.

Region: Welt » Bolivien » Cordillera Real
Tour Datum:18 Juni 2015
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: BOL 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Ich hatte bereits einige 5000er hinter mir, näherte mich meinem ersten ganz großen Ziel Huayna Potosi. Aber ich war vorsichtig, was die Akklimatisation betraf, daher wollte ich noch einen hohen 5000er vorschieben. Da bot sich der Pico Italia an. Durch einen hikr-Bericht war ich auf ihn aufmerksam geworden:http://www.hikr.org/tour/post82613.html - vielen Dank an Simba!
Gestern Nacht waren wir noch zum Zonga-Pass gefahren und hatten uns in der Casa Blanca einquartiert, mein Bergführer Davide und ich.
Um Drei standen wir auf. Vor dem Haus ein Klohäuschen, aber das Wasser zum Schöpfen gefroren.
Sanft bergan, irgendwann ging es links ab. Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass Davide unsicher war. Nach dem Aufrödeln lange auf einem sehr flachen ziellosen Gletscher. Immer wieder hielt er und suchte. Ich wusste gar nicht, wo unser Berg sein sollte. Irgendwann steile Felsen hoch, dann ein steiles Schneefeld, dann waren wir am angekündigten Pass, von dem aus die 60° steile Rinne starten sollte. Also doch alles richtig! Plötzlich links die Lichter von El Alto - wahnsinnig. Ich hätte sie ganz woanders vermutet.
Die Rinne war zwar steil, aber zunächst harmlos, guter Schnee. Deswegen hatten wir ja zwei Eisäxte dabei. Oben wurde es immer steiler. Es dämmerte. Der Ausstieg war kaum zu schaffen. Davide setzte eine Eisschraube, dann noch mal eine Felskopfsicherung. Dann ging es sanfter aus der Rinne raus.
Unser Gipfel schien in Reichweite. Aber jetzt begann wieder der Scheißschnee von gestern. Wir kamen kaum voran. Außerdem war doch nur ein Vorgipfel zu sehen, wir hatten es noch weiter. Um 9 Uhr waren wir dann oben auf dem Pico Italia. Tolle Sicht auf Huayna Potosi, man sah die Seilschaften absteigen. Wir aßen wieder aus unserer Lunchbox, die wir auch diesmal bekommen hatten.
Beim Abstieg fand Davide eine Bandschlinge vom vergangenen Jahr. Wir seilten uns ab, dann gings schnell. Noch eine Pause auf einem Felsen, dann zurück zur Hütte. Dort hingelegt, einen Teee getrunken, schließlich noch am Stausee gewesen. Morgen würde es dann zum High Camp gehen, und übermorgen hoffentlich: mein erster Sechstausender!

Tourengänger: mannvetter


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