Pico Italia (5720m) - "Der links liegen Gelassene"
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Berge, die links liegen gelassen werden, gibt es nicht wenige. Allein im Bernina-Gebiet fallen mir mit dem Piz Cambrena (links liegen gelassen am Weg zum Palü) sowie dem Piz Zupo (weiter rechts kommt der Namensgeber) mehrere dieser Kategorie ein. Auch der Pico Italia im Massiv des Huyana Potosi muss hierzu gezählt werden. Würde man ihn der unmittelbaren Nähe des 6000ers entreißen, die wuchtige Felsbastion mit dem "Gletscherhut" wäre das Schaustück, so bleibt nur das Schicksal des Nebendarstellers. Denn alle besteigen den besagten 6000er und niemand den nur 5700m hohen Pico Italia. Da es aber sehr lohnende Routen auf den Pico Italia gibt und wir nur noch wenig Zeit hatten, sollte er dank seiner einfachen Erreichbarkeit unser letztes Ziel in Bolivien sein.
Im Anstieg folgt man ab der Casa Blanca bis ins Bachdelta unterhalb des Gletschers dem Weg ins High Camp des Huyana Potosi. Dort zweigten wir zum Gletscher ab und erstiegen den komplett aperen, eher spaltenarmen Gletscher. So erreichten wir ein Moränental unterhalb des Pico Italia, dem wir nach links folgten bis zu dessen Ende an einem kleinen Gletscher, der unterhalb der gewaltigen Felsmassive eingebettet ist. Vom Gletscherbeginn lässt sich das versteckte Couloir, welches durch die Felsbastionen den Zugang zum Hochgletscher vermittelt, bereits erkennen.
Das Couloir bot uns im unteren und mittleren Teil besten Trittschnee bei einer Steilheit von zunächst 55°, später um die 50°. Im oberen Teil steilt das Couloir noch einmal auf, oberhalb eines auffälligen (standgeeigneten) Zackens sind es zunächst 60°, ehe die letzten Meter im Mixed-Gelände um die 65° zu ersteigen sind. Aufgrund des ziemlich miesen, dünnen Eises und der Unterlage aus schlechtem Fels kein leichtes Unterfangen. Nach einem Stand an einem Firnanker oberhalb wartet noch einmal eine 50°-Länge im Schnee ehe man ein kleines Plateau erreicht.
Der Gipfel erscheint von hier nahe zu sein. Doch man sieht leider nur einen bedeutungslosen Vorgipfel. Der Hochgletscher weist besonders im oberen Teil einige Spalten auf und gebietet daher entsprechende Vorsicht. Zudem müssen zwei Steilaufschwünge bewältigt werden, wobei der untere ca. 40°, der obere allerdings für ca. 30 Meter nochmals 45° steil ist. Dank guten Trittschnees gingen diese Hindernisse aber leicht von der Hand. Anstrengend wurde dann jedoch die letzte Querung am Vorgipfel vorbei hinüber zum Hauptgipfel, da in teils knietiefem Schnee eine neue Spur gelegt werden musste.
Wir hatten zuvor noch mit der Überschreitung hinüber zum SW-Grat des Huyana Potosi geliebäugelt. Die Notwendigkeit vom Gipfel ca. 30 Meter über sehr steile Schneehänge (>60°) abzuseilen bzw. abzusteigen sowie eine unvermutete Felspassage unbekannter Schwierigkeit in der weiteren Folge ließen uns aber hiervon Abstand nehmen und den Abstieg auf der Aufstiegsroute antreten.
Den steilen Teil des Couloirs konnten wir dabei durch Abseilen an einem großen Block oberhalb hinter uns bringen. Danach stiegen wir gesichert mit Firnankern, die ich auf dieser Tour wirklich schätzen gelernt habe, ab. Das von der Sonne gut abgeschottete Couloir war dabei auch noch zu eher später Tageszeit sehr ruhig. Steinschlag oder Schneerutsche blieben aus, so dass unsere wunderbare - mal wieder in völliger Einsamkeit von Statten gehende - Tour auch auf dem Abstiegsweg durch nichts mehr getrübt wurde.
Im Anstieg folgt man ab der Casa Blanca bis ins Bachdelta unterhalb des Gletschers dem Weg ins High Camp des Huyana Potosi. Dort zweigten wir zum Gletscher ab und erstiegen den komplett aperen, eher spaltenarmen Gletscher. So erreichten wir ein Moränental unterhalb des Pico Italia, dem wir nach links folgten bis zu dessen Ende an einem kleinen Gletscher, der unterhalb der gewaltigen Felsmassive eingebettet ist. Vom Gletscherbeginn lässt sich das versteckte Couloir, welches durch die Felsbastionen den Zugang zum Hochgletscher vermittelt, bereits erkennen.
Das Couloir bot uns im unteren und mittleren Teil besten Trittschnee bei einer Steilheit von zunächst 55°, später um die 50°. Im oberen Teil steilt das Couloir noch einmal auf, oberhalb eines auffälligen (standgeeigneten) Zackens sind es zunächst 60°, ehe die letzten Meter im Mixed-Gelände um die 65° zu ersteigen sind. Aufgrund des ziemlich miesen, dünnen Eises und der Unterlage aus schlechtem Fels kein leichtes Unterfangen. Nach einem Stand an einem Firnanker oberhalb wartet noch einmal eine 50°-Länge im Schnee ehe man ein kleines Plateau erreicht.
Der Gipfel erscheint von hier nahe zu sein. Doch man sieht leider nur einen bedeutungslosen Vorgipfel. Der Hochgletscher weist besonders im oberen Teil einige Spalten auf und gebietet daher entsprechende Vorsicht. Zudem müssen zwei Steilaufschwünge bewältigt werden, wobei der untere ca. 40°, der obere allerdings für ca. 30 Meter nochmals 45° steil ist. Dank guten Trittschnees gingen diese Hindernisse aber leicht von der Hand. Anstrengend wurde dann jedoch die letzte Querung am Vorgipfel vorbei hinüber zum Hauptgipfel, da in teils knietiefem Schnee eine neue Spur gelegt werden musste.
Wir hatten zuvor noch mit der Überschreitung hinüber zum SW-Grat des Huyana Potosi geliebäugelt. Die Notwendigkeit vom Gipfel ca. 30 Meter über sehr steile Schneehänge (>60°) abzuseilen bzw. abzusteigen sowie eine unvermutete Felspassage unbekannter Schwierigkeit in der weiteren Folge ließen uns aber hiervon Abstand nehmen und den Abstieg auf der Aufstiegsroute antreten.
Den steilen Teil des Couloirs konnten wir dabei durch Abseilen an einem großen Block oberhalb hinter uns bringen. Danach stiegen wir gesichert mit Firnankern, die ich auf dieser Tour wirklich schätzen gelernt habe, ab. Das von der Sonne gut abgeschottete Couloir war dabei auch noch zu eher später Tageszeit sehr ruhig. Steinschlag oder Schneerutsche blieben aus, so dass unsere wunderbare - mal wieder in völliger Einsamkeit von Statten gehende - Tour auch auf dem Abstiegsweg durch nichts mehr getrübt wurde.
Tourengänger:
simba

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Kommentare (2)