Bös Fulen (2802 m) mit "Kaminrouten"- Neubegehung
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Ich hätte für heute gutes, relativ warmes Wetter mit einigen Wolkenfeldern erwartet: Gute Verhältnisse für eine Tour in grössere Höhen.
Es sollte nicht der einzige Irrtum des Tages bleiben.
Es sollte nicht der einzige Irrtum des Tages bleiben.
In Braunwald fährt unter der Woche nur noch die Standseilbahn. Darum gilt, was ich schon hier geschrieben hatte: Alle Touren sind erst einmal weit.
Also recht früh mit der Standseilbahn hinauf und via Grotzenbühl - Ortstockhaus hinauf auf das Charetalp-Plateau. Schon dort begann es mit der Blaserei, doch nahm ich an, das seien thermische Winde vor dem Sonnenaufgang.
Also recht früh mit der Standseilbahn hinauf und via Grotzenbühl - Ortstockhaus hinauf auf das Charetalp-Plateau. Schon dort begann es mit der Blaserei, doch nahm ich an, das seien thermische Winde vor dem Sonnenaufgang.
Immer leicht ansteigend durch die Karrenfelder hinauf zur Schäferhütte und schliesslich zum Becken des (bald) ehemaligen Gletschers. Ich war mir gar nicht mehr bewusst, wie viele Umwege und Gegensteigungen man da macht.
Dort stieg ich soweit hinauf, dass ich in das Band zur Kamin-Route (R. 257) einsteigen konnte. Doch Fehlanzeige: Das Band scheint es nicht mehr zu geben.
Nach einigen unfeinen Bemerkungen versuchte ich, Alternativen zu begehen. Schliesslich fand ich deutlich weiter unten eine Passage via Bänder (siehe hier). Der Fels ist zwar kompakt, aber die Bänder verlaufen abfallend. Man muss sich immer mal wieder auf das nächst höhere "bescheissen", was in den glattgehobelten Felsen einiges an Technik und Konzentration erfordert (ZS-).
Im Nachhinein meine ich, der direkte Aufstieg durch die Wasserrinne wäre insgesamt nicht schwieriger.
Ist die Kanzel endlich erreicht, geht es in einer Verschneidung in splitterigem, aber gutgriffigem Fels weiter, dann kommt man an den Gipfelaufschwung, der recht einfach zu begehen ist (T5).
Der Wind begleitete mich während des ganzen Aufstiegs, oben aber wurde er zu einem recht brutalen Sturm. Die Gipfelrast dauerte keine fünf Minuten - und dann begann am Grat (R. 258) ein Kampf gegen Schnee und Böen. Die meiste Zeit kroch ich mehr als dass ich ging, um dem Wind weniger Angriffsfläche zu bieten.
Die Schutthänge am Ende des Grates hinunter ging es dann schon deutlich besser, das war etwas geschützt.
Unten wollte ich noch den Routeneinstieg fotografieren. Ein Ausrutscher auf dem allgegenwärtigen Schutt, und schon entschwand einer meiner Stöcke im Bergschrund. Nun ja, in ein paar Jahren ist das restliche Eis auch noch weg, dann kann ich ihn ja wieder holen ..
Von der Schuttrutscherei an diesem Berg hatte ich mittlerweile "steibodegnueg", also nur noch hinunter zur Bahn. Wo es in der Markthütte eine Bratwurst und ein passendes Getränk gab.
Jetzt ist mir klar, warum fast alle via Gratroute gehen. Da hat es fast so etwas wie eine Wegspur, das ist mittlerweile simpel. Die ursprüngliche Kaminroute via Band hingegen ist gar nicht mehr begehbar.
Jetzt ist mir klar, warum fast alle via Gratroute gehen. Da hat es fast so etwas wie eine Wegspur, das ist mittlerweile simpel. Die ursprüngliche Kaminroute via Band hingegen ist gar nicht mehr begehbar.
Tourengänger:
PStraub

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