Wandern auf den Höhen am Bodensee - Ein Sommermärchen im November


Publiziert von alpstein , 10. November 2015 um 06:40.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum: 8 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 180 m
Abstieg: 180 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Radolfzell - Möggingen - Liggeringen
Kartennummer:Kompass Bodensee West oder map geo admin

Nach einem Tag im Prättigau bei Traumwetter stand für Sonntag eigentlich nichts auf dem Plan. Eine Nebeldecke, die flach auf dem Bodensee aufzuliegen schien, machte am Morgen dann aber doch Lust darauf mal über den Nebel zu gucken. In unserem „Bergdorf“ Liggeringen (559 m) gibt es häufig Sonne, wenn wir diese am Untersee (398 m) allenfalls erahnen können. So machte ich mich auf den Weg dorthin.
 
Wenige Fahrminuten und 160 Hm weiter oben empfing mich der strahlende Sonnenschein, welcher die herbstliche Landschaft in ein spezielles Licht tauchte. Die Alpen zeigten sich zu meinem Leidwesen allerdings nur schemenhaft im dunstigen Gegenlicht. Grund für mich, noch eine kleine Wanderung zu höher gelegenen Aussichtsplätzen auf dem Bodanrück (694 m) zu unternehmen.
 
Von der Ortsmitte erreicht man über ausgeschilderte Wege rasch den Ortsrand, von wo der Pfad durch den bunten Herbstwald zum Wegweiser Schlauchen (592 m) führt, wo man das offiziell ausgeschilderte Wanderwegenetz verlässt und einer kleinen Tafel Richtung Bodenwald auf dem Bodanrück (694 m) folgt. Der schöne „Schlauchenweg“ führt auf direktem Weg auf die Hochfläche zum Wegweiser Vogelherd (678 m) an der Südostecke des Bisongeheges.

Über den hier vorbeiführenden Premiumweg SeeGang erreichte ich den Aussichtspunkt am Waldrand, wo einem die Bodenseelandschaft  zu Füßen liegt. Die Alpensicht war aber leider noch nicht besser geworden. Immerhin hat sich der Nebel über dem Untersee unten schon etwas gelichtet.
 
Nach einem Besuch des Bisongeheges wäre es Zeit für eine Einkehr gewesen. Da derzeit Bisonwochen sind, und in dieser Zeit im Gasthaus Bodenwald (650 m) nur auf Reservierung bewirtet wird, musste ich durstig weiterziehen zum nächsten Aussichtspunkt, wo der Blick frei wird auf den 300 m weiter unten liegenden Überlinger See, der sich nebelfrei und tiefblau zeigte. Obwohl nicht das erste Mal hier, sind diese schönen Ecken am westlichen Bodensee immer wieder mehr als ein Trostpflaster, wenn die Lust oder Zeit für weite Fahrten in die Berge fehlt.
 
Schließlich setzte ich die Umrundung des Bisongeheges fort und stieg über den Aufstiegsweg wieder nach Liggeringen ab. Den Blick auf das Alpenpanorama holte ich am Abend nach, wo ich die Zeit um den Sonnenuntergang herum bei fantastischer Alpensicht auf einer Bank am Mühlsberg verbrachte. Es war ein tolles Schauspiel, wie erst die Landschaft unten am See und später die Alpengipfel von Osten her in der Dunkelheit versanken, während sich die hohen Glarner, Urner und Berner Oberländer Gipfel, letztere 150 km entfernt, noch im besten Abendlicht präsentierten.
 
Fazit: Es müssen nicht immer die Berge sein. Die Natur hält auch sonst viele schöne Dinge bereit, wenn man sie nur sieht. Es hat allerdings auch 30 Jahre Sesshaftigkeit am See gebraucht, bis ich die eindrücklichen Sonnenuntergänge am Mühlsberg mit Sicht auf die Berner Oberländer Alpengipfel entdeckt habe.

Route: Liggeringen/Ortsmitte - Zur alten Kirche - Schlauchen P. 592 - Schlauchenweg - Vogelherd P. 678 - Aussichtspunkt - Bisonstall - Bisonstube - Bisongehege P. 687 - Vogelherd und retour


Tourengänger: alpstein


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