Hochalp (1529 m) - Ein Hauch von Winter im Appenzellerland


Publiziert von alpstein , 17. Oktober 2015 um 18:13.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:17 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   CH-AR   Alpstein 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Gossau - Herisau - Urnäsch - Rossfall, einige PP neben der Straße am Beginn des Aufstiegs
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Das Wochenende stand vor der Tür und wir saßen mal wieder auf der Nadel, ob das Wetter zum Wandern was taugt. Obwohl sich die Prognosen über Nacht in das Gegenteil verkehrt hatten, ließen wir uns davon nicht abschrecken und haben uns nach dem Frühstück auf den Weg Richtung Appenzellerland gemacht. Von Nebelnieseln und einzelnen Regentropfen unterwegs begleitet, kamen wir gegen 9.00 Uhr dort an. Was uns aber Hoffnung machte war, dass sich der Nebel lichtete und wir den Säntis schon ab Herisau zu Gesicht bekamen und sogar die Sonne zu erahnen war.

Wir wählten den Aufstieg, der ein Stück weit nach dem Rossfall (946 m) zur Hochalp führt. In Brüeltobel-Manier geht es vom Start weg los und das fast bis zur Alp Faltlig (1290 m), welche man aber auf einem Wanderweg umgeht. War es unten noch herbstlich bunt, lag hier oben schon ein wenig Schnee. Die Sonne tanzte auf dem Säntis und blaue Lücken über uns ließen doch frohlocken, hatten wir auf der Anfahrt doch mit Schlimmerem gerechnet. Nach einer Stunde standen wir am „Oberer Chenner“ auf 1395 m und hatten den freien Blick auf die nördliche Alpsteinkette, die immer wieder beeindruckt. Alpstein wie bist du schön….

Auf dem Weg zur Hochalp trafen wir wenig später auf einen absteigenden Berggänger, der uns mit Namen ansprach. Das konnte nur ein HIKR sein. Dass wir Bergamotte hier antreffen könnten, hätten wir nicht im Traum gedacht, ist er doch meist in etwas anspruchsvollerem Gelände unterwegs. Aber der Wintereinbruch auf den Bergen machte es möglich. Wir plauderten eine Zeit lang und dann trennten sich wieder unsere Wege. Schön einen so sympathischen HIKR-Kollegen auch mal persönlich kennengelernt zu haben. Er sollte der Einzige sein, der uns heute über den Weg lief. „Es sind mal wieder nur die ganz Verrückten unterwegs“ so der Originalton Esther58.

Hat man schließlich das Plateau erreicht, geht es bis zum Berggasthaus fast eben dahin. Leider hatte es heute geschlossen. Die stimmungsvolle Aussicht haben wir aber auch so bei einer Pause auf der Terrasse des Gasthauses genossen. Da sich das Wetter ganz passabel hielt, wollten wir nicht gleich wieder absteigen. Wir dehnten die Runde daher ab Oberer Chenner Richtung Chräzerenpass aus. In einem stetigem Auf und Ab generiert man so auch noch ein paar Höhenmeter dazu.

Beim Wegweiser Spicher P. 1480 nahmen wir dann den Abstieg Richtung Steinflue. Erst ging es entlang beachtlicher Abgründe abwärts, wo man aufpassen musste nicht über den im Schnee abgelegten Stacheldraht zu stolpern. Mit etwas Aufmerksamkeit und Dank der gelben Markierungen an Pfosten und Bäumen verloren wir die Route im Schnee auch nicht aus den Augen. Obwohl lediglich als Wanderweg gelb markiert, kamen wir nach Überquerung eines Tobels bei P. 1221 doch noch in Gelände, welches angesichts des nassen Laubes und des steilen, über Felswände abfallenden Hanges erhöhte Aufmerksamkeit erforderte (eher T3).

Wieder im freien Gelände passierten wir die Alp Grosschräzeren und das Unghürflüeli. Erst durch die Schlucht und über die Bushaltestelle Steinflue kamen wir auf dem Gehweg der Straße entlang an den Ausgangspunkt zurück. Mittlerweile hatte sich eine dichte Hochnebeldecke über uns ausgebreitet.

Fazit: Mit der heutigen Wanderung haben wir auf einer stimmungsvollen Runde weiße Flecken auf der Karte getilgt. Die Voralpenhügel im Appenzellerland sind auf jeden Fall immer wieder einmal einen Besuch wert. Den Wetterfröschen wäre evtl. zu empfehlen bei derartigen Wetterlagen lieber zum Wetterrückblick statt zur Prognose zu greifen. Er wäre vermutich präziser ;-)

Beste Grüße auch an Bergamotte

Route: Rossfall – Fächtleren - Oberer Chenner – Hochalp Mitte – Hochalp West – zum Oberer Chenner zurück – Älpli 1361 m – Spicher West – Spicher – Spicher P. 1480 – P. 1221 - Grosschräzeren - Steinflue - Rossfall 

Hinweis: Der Direktabstieg von P. 1480 am Spicher nach Steinflue ist bei Schnee bis in tiefe Lagen nicht mehr zu empfehlen und der Weg über den Chräzerenpass vorzuziehen.

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (4)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 18. Oktober 2015 um 06:03
echt stimmungsvoll!

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Oktober 2015 um 09:17
auf jeden Fall. Die Fahrt in das Appenzellerland hat sich gelohnt!

Beste Grüße
Hanspeter

Vielhygler hat gesagt:
Gesendet am 18. Oktober 2015 um 20:20
Was den allzu frühen Schnee betrifft, dennoch ein tröstlicher Bericht mit wirklich schönen Stimmungen.

VG Andreas

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Oktober 2015 um 06:33
Besten Dank, Andreas

Auch solches Wetter kann seinen Reiz haben. Uns hat es gefallen.

Grüße
Hanspeter


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