Qualitätsprobleme bei Schneeschuhen


Publiziert von poudrieres, 6. Februar 2018 um 21:38. Diese Seite wurde 4233 mal angezeigt.

Zu MSR Schneeschuhen gibt es ja seit langem kleine Ersatzteilpaktete zu kaufen. Solche Pakete enthalten meist die Verschleiss oder Verlierteile wie die Riemen und die Achsen. Wirklich lästig dagegen ist es, wenn sich die Struktur auflöst bzw. bricht. Verlorene Nieten lassen sich durch Schrauben ersetzten - gebrochene Strukturteile dagegen nicht.

Der unten gezeigte MSR Schneeschuh hat eine einfache Bindung und eignet sich nur für einfache Touren - natürlich aufgrund des geringen Gewichts für das Tragen auf dem Rucksack. Vom Verschleiss her hätte der Schneeschuh das noch einige Jahre durchgehalten - ob es das gebrochene Teil zum Auslaufmodell noch gibt - das wird sich noch zeigen.

Da Schneeschuhe nur durch Benutzung kaputt gehen hier einfach mal die Frage, ob solche Erfahrungen die Regel oder die Ausnahme sind. Für mich ist es der 2. Bruch bei MSR Schneeschuhen. Meine Tubbs Flex Alp verlieren (bisher) nur munter die Nieten.

Update vom 30.12.2018
Nun ist der Tubbs auch noch gebrochen (siehe 4. Bild). Blechteile dauerfest auszulegen sollte doch eigentlich nicht so schwierig sein.

 
MSR Lightning Flash - eine Seite gebrochen.
MSR Lightning Flash - die andere Seite verliert die Nieten.
Tubbs Flex ALP - 3 von 4 Nieten im Fersenbereich durch Schrauben ersetzt.
Tubbs Flex ALP - eine Seite gebrochen.



Kommentare (22)


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sven86 hat gesagt:
Gesendet am 6. Februar 2018 um 22:30
Ich kann dir nur sagen, dass ich auch einen MSR habe (keine Ahnung welches Modell). Der Bindungsverschluss ist aus Plastik und daher natürlich trotz normalen und nicht allzu häufigen Gebrauches schon überall abgerissen. Das Öffnen ist damit nur noch mühevoll mit dem Fingernagel möglich und wenn Schnee drin ist teils auch gar nicht mehr. Vermutlich kann man das auch in die Reperatur senden, aber bei einem so wichtigen und auch letztlich sicherheitsrelevanten Bauteil darf das m.E. nicht passieren, zumal es ja auch kein ganz günstiger Hersteller ist.

poudrieres hat gesagt: MSR = Montain Safety Research
Gesendet am 7. Februar 2018 um 07:37
> bei normalem und nicht allzu häufigem Gebrauch

Schade, dass bei Produkten die Auslegungslebensdauer nicht angegeben ist. Ich wäre nich einmal überrascht, wenn es nur 1000km wären - das sind dann zwischen 50 und 100 Touren. So können wir alle paar Jahr immer wieder das gleiche kaufen.

> wichtiges und auch letztlich sicherheitsrelevantes Bauteil

In einem steilen Hang will man sich natürlich auf seine Bindung verlassen können. Das erwartet man einfach von einer Marke die vollmundig verspicht, dass ...

> ... better, safer, more reliable equipment is the key to unlocking greater adventures.

poudrieres hat gesagt: Nicht zu Ende gedacht ...
Gesendet am 7. Februar 2018 um 07:49
... ist zum Beispiel die Fersenstütze als Blechsteg. Das ist einfach keine gute Lösung. Und das Verstärkungspflaster auf der Oberseite ändert daran auch nichts.



Zaza hat gesagt:
Gesendet am 7. Februar 2018 um 07:55
Diese Art von Bruch hatte ich bisher mindestens fünf Mal bei MSR Denali Schneeschuhen (aber in fast 20 Jahren), meist an der gleichen Stelle wie im ersten Bild. Auch verlorene Nieten sind nicht selten, aber die kann man mit Schrauben und Muttern auch unterwegs selber ersetzen.

Beim Bruch wurde die ersten Male das ganze Element noch kostenlos ersetzt (damals stand auf dem Etikett noch was von „Lifetime warranty“). Beim letzten Mal wollte Bächli nichts mehr davon wissen und die Reparatur war kostenpflichtig.

Wenn das Eisen bricht, ist m.E. meist das Ende der Lebensdauer gekommen und ich bewahre den Schneeschuh nur noch als Ersatzteillager auf.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 7. Februar 2018 um 08:31
bei den msr denali ascent (die alten, die noch ganz aus HDPE waren) sind bisher nur die nieten an der bindung ausgerissen. lassen sich aber gut durch kabelbinder ersetzen.

aber bei einem "billig"-modell von aldi riss zuerst eine niete an der platte aus, danach brach die platte an dieser stelle, zudem ging eine achse verloren.

der mini-biner als not-reparatur hielt nicht lange und war innert kürzester zeit kaputt.


schimi hat gesagt: Zahnloser Tiger
Gesendet am 8. Februar 2018 um 11:50
Hallo Leute,
jetzt hat es mich auch erwischt.

Nach ca. 30 Touren ist einer meiner msr lightning ascent zum zahnlosen Tiger geworden (Fronzacken unter der Stiefelspitze gebrochen). Von kaputten Ösen kann ich nicht berichten.

Sonst bin ich mit dem Material soweit zufrieden, obwohl die Metallzacken jetzt stumpf sind, gefreifen sie für Touren meines Schwierigkeitsgrades (bis WT3-4) stets gut. Für solideres Material würde ich gerne auch noch ein paar Euro drauflegen. Das würde sich langfristig auszahlen.

Jetzt bin ich gespannt, wie der Service klappt...

Grüße an euch alle
Schimi

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Zahnloser Tiger
Gesendet am 20. Februar 2019 um 18:19
Ich hatte auch einen Zahnbruch am MSR Lightning, bis jetzt hält der andere Zahn noch...

Ich bin bei weitem kein fleissiger Nutzer, zwei bis drei Touren pro Saison. Wenn man den Preis der Dinger ansieht, an sich lausig...

G, Rise

Mo6451 hat gesagt: RE:Zahnloser Tiger
Gesendet am 21. Februar 2019 um 09:40
Auch bei mir ist am msr ligtning ascent ein "Zahn" abgebrochen. Die Reparatur hat 80 CHF gekostet. Ich mache ganz wenige Schneeschuhtouren und bei dem hohen Preis hätte ich mir schon eine etwas bessere Qualität gewünscht.

Monika

derMainzer hat gesagt: MSR / Tubbs Schneeschuhe
Gesendet am 20. Februar 2019 um 13:23
Hallo Forum,

was ich hier an den Bildern sehe und im Textbeiträgen lese, erscheint es mir im Hinblick auf die Materialqualität der beiden genannten Hersteller an den Beschreibungen für den Einsatz der Schneeschuhe im schwierigen Gelände zu zweifeln. Ich kenne Schneeschuhmodelle von beiden Herstellern und habe diese schon im schwierigen Gelände getragen. Aus meiner Sicht kommt es auf das Gelände (Neigung Hanglage), Schneebeschaffenheit, Witterungsbedingungen, aber auch auf das gewählte Modell hinsichtlich der Größe und der Belastung (Eigengewicht inkl. Rucksack mit Inhalt) an. Hier werden wohl immer wieder die gleichen Fehler beim Kauf von Schneeschuhen gemacht. Man sollte sich schon vorher informieren, in welchen Gelände man sich bewegen will und wie viel Gesamtgewicht man am Tourentag(e) auf die Waage bringt. Es gibt nicht umsonst die drei Größen 22 / 25 / 30 inch (nach Gewicht). Bei meinem MSR Modell kann ich lediglich die Kunststoffbespannung kritisieren. Diese könnte dicker bzw. fester sein. Allerdings habe ich in diesem Winter bei einer Tour auf den Stuibenkopf und -spitze selbst erlebt, das ab einer gewissen Hanglage inkl. Schneeauflage und -beschaffenheit, auch die Schneeschuhe an ihre Einsatzgrenzen kommen. Gerade deshalb sollte man die Ziele für Schneeschuhtouren genauestens planen und sich nicht immer auf die Qualitätsbeschreibungen der Hersteller verlassen.

mfg
derMainzer

chaeppi Pro hat gesagt: MSR
Gesendet am 20. Februar 2019 um 15:17
Ich hatte schon mehrmals Probleme mit den MSR Schneeschuhen. Ein Beispiel hier *Versuch Girenspitz und Chüenihorn wegen Bindungsbruch abgebrochen

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 20. Februar 2019 um 18:20
Mit MSR habe ich bisher keine Erfahrung, aber schon immer mit ihnen geliebäugelt, wenn meine TSL mal defekt sind. Diese habe ich jetzt seit dem Winter 2009/10, ohne dass irgendwas kaputt gegangen wäre. Einzig zu beanstanden ist, dass der vordere Haltegurt sich hin und wieder lockert und er sich vom Fuß löst.

roger_h hat gesagt:
Gesendet am 21. Februar 2019 um 07:53
Ich habe ein altes MSR-Modell, das fleissig gebraucht wird und seit mehr als 10 Jahren ohne Defekte seinen Dienst tut.

stropf100 hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. Januar 2022 um 20:22
Toll! Dann ist die Qualität damals wohl besser gewesen... meine 6-jährigen sind zum 2.x gebrochen - die Ausschnitte im Metall sind total unnötig und Schuld dass sie brechen!

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Januar 2022 um 08:31
naja, roger_h ist auch ein Fliegengewicht, er hat bei seinen Bergschuhen immer noch die Originalbesohlung drauf, als er diese vor 20 Jahre kaufte.

akka hat gesagt:
Gesendet am 21. Februar 2019 um 19:41
Meine "msr denali ascent" habe ich seit 12 Jahren. 
Sie waren unter anderem auf dem Grossstrubel, Balmhorn, Zermatter Breithorn, Alphubel, 70m unter dem Nordend und zahllosen 3000ern bei optimalen und fürchterlichen Verhältnissen.
In den letzten 4-5Jahren hatten sie nur noch wenig Einsatzgelegenheiten, was an mir lag. 
Es gab NIE einen Defekt zu beklagen. Manchmal dachte ich mir, jetzt wäre es echt ungünstig, wenn das Material versagt. Ich hatte immer Glück! 
In jedem Fall ein gaaanz grosses Dankeschön an diese wunderbaren, treuen Begleiter für ihre Zuverlässigkeit und die wunderschönen gemeinsamen Erlebnisse.

http://www.hikr.org/gallery/photo281992.html?post_id=23205

Nic hat gesagt:
Gesendet am 21. Februar 2019 um 20:38
Hab "Tubbs Flex" und muss leider sagen, dass ich damit nicht besonders zufrieden bin. Ist relativ schnell die Bindung kaputtgegangen. Somit rutsche ich öfter mal raus und verliere den Schuh. Muss aber dazu sagen, dass ich allgemein schlechte Erfahrungen mit teuren "Markenprodukten" gemacht habe. Ging immer alles schnell kaputt. Egal ob Mammut, Deuter oder Hanwag. Hauptsächlich teuer aber nicht unbedingt qualitativ hochwertig. Mein bisher bester und bequemster Bergschuh ist von einer absoluten "No Name" Firma

KurSal hat gesagt: Kommt mir bekannt vor
Gesendet am 22. Februar 2019 um 17:39
Schneeschuhe MSR Lightning Ascent 25.
- 21 Touren 72 Stunden schwarze Decke an den Fersen durchgetreten.
- 28 Touren 94 Stunden. Ein Frontzack abgebrochen, zwei an derselben Stelle gerissen.
Nach langem hin und her Ersatz Bindung (stärkere Evo – Soll robuster sein) erhalten.
- 38 Touren 150 Stunden. Erster Deckenhalter durchgescheuerte.
- 54 Touren, 200 Stunden 675 Kilometer, im Einsatz. Totalschaden - 10 durchgescheuerte Deckenhalter.

Weissberg Alpin Alu.
- Jeweils nach 20 Touren gebrochen. (zwei Paar)
Bilanz: Nur auf kurzen WT1-WT2 Touren im Einsatz. Für WT3-WT4 zu schwach konstruiert.
Meine Frau läuft mit einem Paar Weissberg Alpin Alu (die gebrochenen wurden von der Migros ohne zögern ersetzt) von mir. 30 leichte Touren, kein Verschleiss/Bruch.

Tubbs Flex Alp XL (mein Aktueller Schneeschuh)
- 69 Touren, 850 km, 278 Stunden
Bisher Druckknopf an den Bindungsbändern ausgerissen, - problemlos zu flicken.
Zwei Ösen abgerissen (im Fels geklettert) mit schrauben und breiten Unterlacksschieben geflickt.
Ein Haarriss an Seiteneisen vorne, hält sich stabil zwischen zwei Ösen.

MSR Denali Evo Ascent.
Der Schuh für die harten Touren bei wenig Schnee. Den Kriege ich nicht kaputt. 40 Touren nur ein Bindungsriemen gerissen. Von denn habe ich aber noch 2x3 vom Lightning Ascent 25

MSR Lightning Trail 25.
Für 150 CHF gekauft zum aufrüste mit einer vorhanden stabilen MSR Denali Evo Ascent Bindung (aus Garantieleistung - MSR Lightning Ascent 25)
8 leichte Touren. Kein verschleiss/defekt

Grivel G10 Steigeisen.
Bei vielen Touren habe ich zur Not dies dabei.

Mehr (mit Bilder) auf meine Homepage

johnny68 hat gesagt: MSR Lightning Hosenkiller
Gesendet am 24. Februar 2019 um 11:03
Hallo Kurt
Ich habe die Ausführungen auf deiner Homepage angeschaut. Dabei bin ich auf die Bemerkung gestossen, dass der MSR Lightning Ascent 25 ein Hosenkiller sei. Ich kann dies voll bestätigen. Die aussen liegenden Zacken wirkten wie eine Säge auf die Innenseite meiner Hosenbeine, so dass ich die teuren Mammut-Tourenhosen trotz Cordura Verstärkung nach wenigen Touren geschlissen habe. Ich habe dann auf die MSR Denali gewechselt, wo die Zacken etwas innerhalb sind - ich habe nun keine kaputten Hosen mehr. Mit MSR Denali bin ich sehr zufrieden.

LG
Johnny

Wagemut hat gesagt:
Gesendet am 22. Februar 2019 um 22:24
Servus,

ich hab ein Modell von Tubbs (Nordic 25), das ca. 16 Jahre alt ist. Ich denke es ist mit den Schnee- und Bergschuhen und anderen Produkten so wie kurz nach der Erfindung der Glühbirne. Es ist für den Hersteller nicht von Interesse, dauerhaft Haltbares herzustellen.:-)

Meine Schneeschuhe haben einen dicken Alurahmen und Zacken aus ca. 6 mm Alu-Blech. Einen Zacken hab ich mal unachtsamerweise durch Steckenbleiben in einem Felsspalt verbogen. Dies ließe sich mittels Einspannens im Schraubstocks wieder beheben. Vergesse ich nur immer bis zur nächsten Tour.:-)
Mein Modell kann eigentlich nicht komfortabel auf Fels, im extremen Steilgelände oder bei steilen Querungen verwendet werden, obwohl ich es auch dort schon eingesetzt habe. Im Zweifelsfall ziehe ich sie aus oder steige auf Steigeisen um.

Moderne Modelle bieten durchwegs mehr Komfort infolge der leichteren Bauweise und der oft standardmäßigen Aufstiegshilfe (bei meinem nicht vorhanden), sind aber auch nicht so robust.
Auf Deinen Fotos sieht man, dass die Zackenbleche verglichen zu meinen ziemlich dünn sind und von daher vermutlich eine geringe Haltbarkeit aufweisen. Andererseits können dünne Bleche besser in harten Schnee im steilen Gelände eindringen. Auf diese Weise dienen die Schneeschuhe als eine Art Vorstufe, bevor man gezwungen ist, auf Steigeisen umzusteigen. Wenn man das nicht unbedingt braucht und bereit ist, die Schneeschuhe situationsabhängig während der Tour aus-oder anzuziehen, wäre man mit meinem Robustmodell gut bedient.

Soweit meine banale Abhandlung zu Schneeschuhen. :-)

Viele Grüße,

der Joseph


P.S.: Ich hab gerade diesen wunderbaren Link gefunden

http://www.alpenyeti.at/testberichte_schneeschuhe_tubbs_nordic.php

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 22. Februar 2019 um 23:49
> Grivel G10 Steigeisen.
> Bei vielen Touren habe ich zur Not dies dabei.

Wer die Steigeisen eh schon dabei hat, kann aus der Not eine Tugend machen:



Sind aber nur in technischem Gelände wirklich brauchbar. Für lange flache Touren sind sie zu starr und bieten (z.B. in luftigem Pulver) zu wenig Auftrieb. Aber immer noch etwa doppelt so viel, wie ganz ohne Schneeschuhe.

Grösster Vorteil: kein riesiges Gedöns aussen am Rucksack.

Grösster Nachteil: Den Hersteller (MinusEstPlus) gibts leider nicht mehr.

milan hat gesagt:
Gesendet am 23. Februar 2019 um 14:17
Benutze die Tubbs Flex Alp seit ca. 2 Jahren und bin damit im Ganzen zufrieden.
Vorher hatte ich die TSL 225 über Jahre, hier gab`s mal einen Bruch der Schnalle, der aber reparabel war. Weil die Stifte verschleißbedingt rund wurden und ich keinen Ersatz fand, kam der Wechsel.
Bergab trauer`ich den TSL immer nach, da man damit super "abfahren" kann.

Vielhygler hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Februar 2019 um 14:58
Ich hab TSL 225 Schneeschuhe: "abfahren" ist wirklich super! Sie sind nicht gerade querungsfreundlich, aber sehr robust.
Ich war 12 Jahre lang immer zufrieden, bis mir letzten Samstag eine der Schuh-Trittplatten etwa auf Höhe der Fußballen quer durchgebrochen ist. Ursache dürfte die Biegebelastung durch die viel benutzte Steighilfe sein.
Ersatzteil gibt es auf die Schnelle keines, werde mir wohl heute Nachfolger TSL 226 (etwa € 100,00) genauer anschauen, ich mag das SSL-Grundmodell gerade deshalb, weil es so simpel ist...


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