Geiselstein (1884m) & Gumpenkarspitze (1918m) via Nordgrat


Publiziert von AIi , 23. September 2015 um 01:22.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:27 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Auto nach Halblech, vom Wanderparkplatz dann mit Rad oder Wanderbus zum Wankerfleck. Infos zum Busfahrplan gibts hier

Geiselstein und Gumpenkarspitze sind einfach zwei Ammergauer Klassiker die man mindestens einmal pro Jahr besuchen kann. Ihre unterschiedliche Charaktere machen die Tour meiner Meinung nach besonders schön und abwechslungsreich: Der Geiselstein ist klar der "Shooting Star" der Ammergauer Berge, seine imposante Optik hat ihm sogar den Spitznamen "Ammergauer Matterhorn" eingebracht. Verständlicherweise ist es somit am, auf und um den Geiselstein mit Einsamkeit nicht allzu weit her, was aber auch völlig in Ordnung ist. Einen Steinwurf vom "Matterhorn" entfernt befindet sich nämlich die ruhige Gumpenkarspitze, ein für Gebietskenner einzigartiger und lohnender Ammergauer. Über den Normalweg ist diese zwar relativ einfach zu besteigen, mit dem mir bisher unbekannten Nordgrat vom Geiselsteinjoch als Aufstiegsvariante kommt allerdings etwas alpine Würze und Abenteuer hinzu - "etwas" wegen der geringen Länge der Route (Dauer ca. 40min), nicht wegen der technischen Schwierigkeit.

Von der Kapelle am Wankerfleck mit klassischem Fotomotiv Geiselstein starten wir zum Geiselsteinjoch. (beschilderter Wanderweg) Vom Joch führt der Normalweg auf den Geiselstein ein paar Meter in nördlicher Richtung an die Felsen heran, dann wird auf gut sichtbarem Pfad ein Stück die Westflanke gequert. Nicht der großen roten Markierung "SW" folgen, diese steht für die Kletterroute durch die Südwestwand (III).
Nach der Querung gelangt man zu einer großen Rinne mit zwischenliegender Rippe, die die Westwand des Geiselstein durchzieht. Über die Rippe klettert man in zuverlässigem Fels (teilweise etwas speckig) gerade hinauf bis man zur Schlüsselstelle gelangt. An dieser steilt die Rippe etwas auf und wird griffarm, allerdings durch zwei Stahlbolzen entschärft (II). Nach der Schlüsselstelle gehts noch ein kurzes Stück über die Rippe empor und dann nach rechts über den Nordgrat zum Gipfel.

Zurück am Geiselsteinjoch beginnt der unbekannte und spannende Teil der Tour - der Gumpenkarspitze Nordgrat. Vom Joch folgt man zunächst dem Grat in südlicher Richtung durch einfaches Schrofengelände zum ersten Gratzacken. Dieser kann durch einmaliges Ausweichen nach links (Osten) etwas luftig aber zügig und ohne Höhenverlust umgangen ersten (II). Alternativ geht es aber sicher auch, wie im späteren Gratverlauf generell, in der Westflanke (rechts). 
Dem weiteren Gratverlauf folgend (bei Bedarf in die Westflanke ausweichen) gelangt man dann an den Rand der großen Gratlücke (vom Normalweg im Osten gut sichtbar). Hier wird etwas tiefer über Schrofengelände nach Westen abgestiegen, dann gequert und anschließend wieder zum Grat aufgestiegen. Bei letzterem gelangt man an einen glatten Felsriegel, welchen ich dann über einen feuchte und griffarme Rinne hinaufkletterte (III). Da der AVF auch von einer Stelle III spricht suchte ich nicht nach Alternativen, es kann aber gut möglich sein, dass man durch tieferes absteigen nach Westen im 2er Bereich bleibt.
Die Schlüsselstelle überwunden gehts wieder in anständigem Fels hinauf zum Grat und über diesem zum grasigen Sattel vorm Gipfel, wo der Normalweg von Osten heraufkommt. Von dort folgt man weiter dem Grat leicht ausgesetzt zum Gipfel.(I)

Für den Abstieg wähle ich dann den Normalweg der Gumpenkarspitze, also am Grat zurück zum Sattel und danach rechts (Osten) über steiles Gras und Schrofen runter zum kleinen Ostausläufer der Gumpenkarspitze. Von diesem dann nach Norden über eine weitere Grasflanke hinunter zum Wanderweg und über diesen zum Wanderfleck.

Schwierigkeiten:
Normalweg Geiselstein: II
Gumpenkarspitze Nordgrat: II, Stelle III und beim ausweichen durch Schrofen bis T5
Gumpenkarspitze Normalweg: T4 I

Tourengänger: AIi


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Kommentare (2)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 23. September 2015 um 11:26
schöne Tour und eine interessante Variante...
In die Ecke wollt ich dieses Jahr eh noch mal schauen.. ;-)

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. September 2015 um 16:21
Auf jeden Fall sehr lohnend!


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