"Barranco de Masca" heißt der klangvolle Name der Schlucht, die vom im Tenogebirge liegenden Bergdorf Masca über ca. 650 Höhenmeter runter zum Meer verläuft. Bevor wir uns an den Pico del Teide (3718 m) wagten, wollten wir zunächst einmal die abenteuerliche Tour durch die Schlucht in Angriff nehmen.
Reizvoll ist schon die Anfahrt der Nordwestküste entlang. Bei Icod de los Vinos (300 m) hielten wir den Pico del Teide, der 14 km Luftlinie entfernt und 3700 m höher über der Küste trohnt, bei einer kurzen Pause im Bild fest. Weiter ging es über einen 1117 m hohen Pass bei Erjos nach Santiago del Teide auf ca. 900 m Höhe. Auf der Weiterfahrt näherten wir uns gespannt dem Cherfe-Pass (1067 m), wo sich dann der Blick auf die Küstenregion und den Atlantik mit der Insel "La Gomera" im Hintergrund öffnete. Die Landschaft war hier nicht von der subtropischen Vegetation, wie im Norden, sondern durch Felsen, Kakteen und einzelne Palmen geprägt. Beeindruckend war die Kontraste von blauem Himmel, Meer und dem rötlich-braunen Fels. Nicht zu übersehen waren die Folgen eines verheerenden Brandes im Sommer 2007, der die Gegend um Masca heimsuchte.
Auf einem Parkplatz oberhalb des Dorfes stellten wir also unser Auto ab und stiegen in das Dorf auf dem Bergrücken runter bis zu einer Tafel, auf der die Route zum Meer eingezeichnet war. Zwischen Agaven und Palmen führte der Weg einen steilen Hang zu einem Bachbett runter. Wegen der Zerstörung des Steges durch das Feuer mussten wir an der Stelle in das Bachbett hinabklettern. Der Pfad führte dann weiter in die Schlucht hinunter, bis Masca hinter den Felsen verschwand und wir, von "himmelhohen" Felswänden umgeben, im Schatten dem Bachbett entlang weitergingen. Terrassenförmig führt der nicht immer ganz einfache Pfad, immer wieder die Bachseiten wechselnd, durch das Felslabyrinth. Die Felsen rückten immer näher zusammen und von beiden Seiten mündeten immer wieder kleine Barrancos in die Schlucht ein.
Irgendwie unheimlich war es schon und es dauerte doch etwas über 2 Stunden bis sich die Schlucht weitete und es wieder richtig hell wurde und wir am Atlantik standen. In der Bucht lagen einige Boote und im Hintergrund grüßte die Insel "La Gomera" mit einer Wolkenhaube.
Auf eine Abkühlung im Meer verzichteten wir und machten uns bald auf den Weg bergauf. Dabei kam uns eine Gruppe entgegen, die wir schon eine Stunde zuvor überholt hatten. 2 offensichtlich wenig trittsichere Mitgänger erschwerten denen das Fortkommen. Auch wir wurden durch den steilen Schlußaufstieg nochmals richtig gefordert, bis wir dann wieder in Masca ankamen.
Es war wirklich eine tolle Tour. Das teilweise sehr unwegsame Gelände erfordert Trittsicherheit und darf nicht unterschätzt werden. Wasser muss auch in ausreichender Menge mitgeführt werden. Wer konditionell nicht so auf der Höhe ist - auf Hikrs wird das nicht zutreffen ;-) - der sollte besser mit dem Boot den Rückweg nach "Los Gigantes" antreten. Nach starken Regenfällen oder unsicherer Wetterlage ist dringend von der Tour abzuraten.
Wie es uns bei der Tour auf den Pico del Teide erging steht dann hier
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