Chammlihoren (3026 m), Claridenhorn (3120 m), Clariden (3267 m)


Publiziert von PStraub , 21. Juli 2015 um 17:53.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:21 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Claridengruppe   CH-GL   Ortstockgruppe 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Am letzten Mittwoch habe ich mein Projekt soweit abgeschlossen: Jeder in HIKR einer Glarner-Führer-Gruppe zugeordnete Wegpunkt ist in einem Bericht referenziert.
Das heisst nicht zwingend, dass er von denen, die ihn referenziert haben, auch bestiegen wurde oder dass eine Routenbeschreibung vorliegt. 
Heute habe ich zwei Punkte bestiegen, von denen es bisher eben keine (Sommer)-Routenbeschreibung gab.
 
Recht früh mit dem Auto auf die Klausenpasshöhe. Über dem Urnerboden lag eine Schicht Bodennebel, gleichzeitig tauchte die Sonne die Gipfel in ein rotes Licht - eine zauberhafte Stimmung.
Ab hier zum Chammlijoch. Der Gletscher ist noch weitgehend mit Schnee bedeckt, der aber nicht gefriert und darum schnell pappt. Steigeisen sind trotzdem nützlich.
Dann soweit hinunter, dass ich zum Einstieg bei P. 2977 aufsteigen konnte. Kein Bergschrund hier - das ging locker. Dann auf Schutt und losem Gestein zum höchsten Punkt (P. 3026), das ist ein knappes T4.
Auf der Karte hat der vordere Gipfel die Kote P. 2937. Das kann nicht stimmen, er ist praktisch gleich hoch wie das Chammlihoren gemäss Karte. Ich bin fast sicher, dass dieser viel prägnantere Punkt ursprünglich Chammlihoren genannt wurde. Er müsste aus der Scharte nicht allzu schwierig zu besteigen sein. Allerdings sind die untersten Meter der Scharte nicht einsehbar.
 
Auf dem gleichen Weg zurück und hinunter auf etwa 2850 m. Dann quer über den Hüfifirn zum Fuss des Claridenhorns. Dieses lässt sich durch die Südflanke einfach besteigen, das meiste ist Schutt, ziemlich am Anfang müssen einige gutgriffige Bändchen gequert werden - ein gutes T4.
 
Die Versuchung, den ganzen Grat zu probieren, war gross. Doch ich bin wieder abgestiegen, denn alle wirklich heiklen Passagen müssten aus dieser Richtung im Abstieg bewältigt werden. Für den ersten Versuch wäre eine Begehung vom Clariden her sicher einfacher.
 
Dann wollte ich doch noch den letzten Brocken des Südgrates queren und versuchte, in das dortige Couloir einzusteigen (ca. 709'550/188'400). Doch überall, wo ich im Fels eine Fortsetzung sah, war der Bergschrund nicht passierbar. Als ich endlich aufgab, rutschte ich noch sicher 50 m den Hang hinunter - der Schnee war mittlerweile eher Pflotsch und hielt nicht mehr.
 
Also zum Claridenhütten-Aufstieg. Auch hier hat es unterwegs ein paar eindrückliche Klüfte, das könnte dieses Jahr noch heiter (= heikel) werden. Vom Clariden-Gipfel dann via Kettenweg hinunter auf den Gletscher und via Iswändli usw. zurück zum Pass. Wo ich ein Bier trank, ein SMS verschickte und viele, viele Darth-Vader-Klone vorbeidonnern sah.
 
Auf dem Clariden- bezw. Hüfipass gibt es einen Gletscherlandeplatz. Mehr als eine Stunde übte der gleiche Heli Anflüge, Landungen und Starts. Hätte er das gleiche auf seinem Heim-Flugplatz gemacht, hätte ihn das viele hundert Franken an Landegebühr gekostet. Und wahrscheinlich einiges an Stunk erzeugt.
Es kann nicht der Sinn eines solchen Platzes sein, dass ein kommerzielles Heli-Unternehmen Geld auf Kosten der Allgemeinheit (Lärm im Hochgebirge) spart!

Tourengänger: PStraub


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