Fundusfeiler (3080m) und Felderkogel (2830m), (Un-)bekanntes im Geigenkamm


Publiziert von felixbavaria , 6. Juli 2015 um 19:39.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 4 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage 12:00
Aufstieg: 2400 m
Abstieg: 2400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW nach Köfels, Parkgebühr 4 EUR / Tag, oder Ötztal-Bus bis Abzw. Köfels, 400 Hm zusätzlich
Unterkunftmöglichkeiten:Frischmannhütte (ÖTK)
Kartennummer:Kompass 43 (keine AV-Karte vom Gebiet!)

Der Fundusfeiler ist ein mächtiger Zahn im Ötztaler Geigenkamm, der nördlichste 3000er dieser Gebirgsgruppe und ein hervorragender Aussichtsberg. Wenn auch nicht unbekannt, ist er dennoch nicht überlaufen. Mit über 1700 Höhenmetern aus dem Tal kriegt man die gute Aussicht auch nicht ganz ohne Aufwand, daher bietet sich eine Übernachtung auf der sympathischen Frischmannhütte an, so dass am nächsten Tag noch weitere Gipfel mitgenommen werden können.

Wir haben uns, um eine Rundtour zu machen, als zweiten Gipfel für den Innerberger Felderkogel entschieden, dessen etwas abseits gelegener Hauptgipfel eher selten besucht wird. 

Start am großen P in Köfels. Auf gut beschildertem Weg zunächst durch eine pistenartige Waldschneise, dann in zahlreichen Kehren im Wald empor zum Schartle. Ob der Zirben und des dunklen Blockgesteins wähnt sich so mancher in den Rockies.

Am Schartle ist die Frischmannhütte bereits zu sehen, aber ein Talboden liegt dazwischen. Entweder folgt man dem breiten Weg in den Talgrund und steigt auf einem Fahrweg zur Hütte, oder man biegt - viel lohnender, aber länger - nach links auf den Waalweg Fundus ein. Beeindruckend, wie hier vor Hunderten von Jahren eine Wasserrinne mit perfekter, konstanter Neigung angelegt wurde. Auch der Blick auf die Berge jenseits des Talbodens überzeugt. Wo die Wasserrinne endet, dreht der Steig nach rechts und umrundet einen Kessel, bevor die Frischmannhütte erreicht wird.

Verdient die Tour bis hierher das Prädikat "eine der schönsten Genusswanderungen in den Ötztaler Alpen", ändert sich das mit dem Genuss nun etwas, denn es wird ordentlich anstrengend. Zunächst noch sanft über Wiesen empor, dann wird eine Steilstufe am rechten Rand einer Rinne über steiles Schrofengelände gewonnen (Versicherungen, ohne diese wäre etwas Kletterei nötig). Bald legt sich das Gelände zurück und man erreicht in einem Linksbogen die Feilerscharte.

Von hier wird der Gipfel des Fundusfeilers auf gutmütigem Blockgrat erreicht, nur kurz unterhalb des Gipfels ist es etwas ausgesetzter.

Abstieg bis zur Scharte auf gleichem Weg. Von hier kann man leicht den Südlichen und Mittleren Lehner Grieskogel mitnehmen, leider zog hier ein nicht vorhergesagtes Gewitter mit Hagel durch, so dass wir stattdessen zügig Richtung Hütte abstiegen. 

Am nächsten Tag geht es von der Hütte ganz kurz auf dem Anstiegsweg zurück, dann biegt man nach rechts Richtung Hauerseehütte ab. Über Schrofen und Geröll wird eine Gletschermoräne erreicht. Bald teilt sich der Weg. Wer den Felderkogel auslassen möchte, steigt auf dem linken Ast in eine unbenannte Scharte zwischen Hoher Seite und Felderkogel. Alternativ geht es auf dem rechten Ast zum Felderjöchl. Von diesem über steile Schrofen (eine Stelle I) in wenigen Minuten zum Gipfel mit Steinmann.

Nota bene ist der beliebte, deutlich niedrigere Kreuzgipfel des Felderkogels über einen Steig erschlossen, auf den man beim unten erwähnten Abstieg zur Leckalm trifft, der dortige Wegweiser gibt aber die Höhe des eher selten besuchten Hauptgipfels an. 

Abstieg vom Felderkogel-Hauptgipfel zum Felderjöchl auf dem Anstiegsweg, dann quert man zweckmäßig, um Höhenverlust zu vermeiden, weglos zur oben erwähnten unbenannten Scharte.

Von der Scharte wieder auf markiertem Weg über Geröll und Schrofen, später Wiesen mit bester Aussicht auf die Stubaier Alpen zur Leckalm. Nun auf einem alten Almweg, der die Forststraße vermeidet, landschaftlich schön hinab zur Wurzbergalm. Hier ist es mit der Einsamkeit üblicherweise vorbei, und man wandert auf einem Spazierweg zurück nach Köfels.

Schwierigkeiten:

Waalweg zur Frischmannhütte: T2
Gipfelanstieg Fundusfeiler: T3+
Über die unbenannte Scharte zur Leckalm: T3
Gipfelanstieg Felderkogel: T4-, I
Rückweg von der Leckalm nach Köfels: T2

Tourengänger: felixbavaria


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