Hohe Bleick (1638 m) - geht (fast) immer!

Schifft es mal wieder wie aus Kübeln? Oder hat Frau Holle in einem selbstverachtenden Anflug von Arbeitswut ihre Betten derart heftig ausgeschüttelt, dass sogar beim Stadtbummel wegen der vielen Dachlawinen die Lawinenwarnstufe gefühlt auf "fünf" steht? Vielleicht hat auch die Uhr gerade die Geisterstunde angekündigt oder der wütende Mob zieht ums Haus? Wie auch immer - es gibt eben Situationen, da geht traditionell nicht viel am Berg. Aber wenn etwas geht, dann ist es die Hohe Bleick - ein mittelgebirgsartiger, bewaldeter Höhenzug im Norden der Ammergauer Alpen. Da kann man auch bei Dauerregen oder etwas mehr Schnee rauf. Nachts auch - ist kein Problem, denn Ausblick hat man sowieso keinen von diesem etwas größeren Waldhügel, der etwa so spannend ist, wie ein Angelausflug am Planschbecken...

Wie sollte es auch anders sein: die Tour beginnt im Wald. Genauer gesagt am großen Parkplatz an der Halbammer-Brücke nahe Unternogg. Man überquert die Halbammer und folgt der Straße noch ein paar Meter, dann geht's links weg auf einen Forstweg. Nach einer Wiese geht's wieder in den dichten Wald hinein und durch ihn auf der breiten Schotterstraße hinauf zur Saulochhütte.

Der Forstweg leitet weiter durch den Wald hinauf und kurz nach der Einmündung des Steigs von der Königsstraße wird ein Abzweig erreicht. Hier wird der Fahrweg auf gutem Steig nach links verlassen und über die "Schneidertal-Brücke" - ein wenige Meter langer Holzsteg über einen total belanglosen Graben im Wald - erreicht man in wenigen Minuten die Lähnbachhütte.

Durch dichten Wald leitet der Steig weiter und führt auf die Kammhöhe hinauf, die am Anwurfplatz erreicht wird; dabei wird auch ein etwas steilerer, aber stark bewaldeter Hang gequert. Nach rechts am breiten Kamm zunächst fast eben weiter, bald schwingt sich der Steig aber doch auf und führt im Wald steil hinauf zum Gipfelkreuz der Niederen Bleick - man höre und staune: hier gibt's ganz passable Ausblicke, denn der Gipfel ist frei gerodet.

Um zur Hohen Bleick zu gelangen, steigt man durch den freien Hang zum Sattel ab, in dem die kleine Bleickhütte steht. Auf der anderen Seite leitet der Steig - wie sollte es auch anders sein - durch dichten Wald hinauf zum Gipfel (Gipfelbuch und -kreuz). Früher hat man hier den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen, heute hat man aber vor allem zum Klammspitzkamm ganz brauchbare Ausblicke, denn dankenswerter Weise hat ein Fichtenmoped vor einiger Zeit etwas "aufgeräumt".

Hinunter geht's wieder auf dem Anstiegsweg über die Niederbleick.

Schwierigkeiten:
Von Unternogg zur Niederbleick: WT2 (bis zur Lähnbachhütte WT1; im Sommer "unteres" T2).
Gipfelabstecher zur Hohen Bleick: WT2 (unteres Level; nicht immer gespurt; im Sommer T1).

Fazit:
Eine unspektakuläre 1*-Waldwanderung ohne Höhepunkte, lediglich auf der Niederbleick ist der Ausblick recht gut. Die Tour geht auch bei nicht ganz so guten Bedingungen, beim Anstieg zur Niederbleick werden aber kurzzeitig steilere Hänge gequert. Die Tour eignet sich gut als Schneeschuhwanderung.

Mit auf Tour: Rita und Uwe.

Anmerkungen:
Man kann die Tour auch zur Rundtour ausbauen:
Hohe Bleick (1638m) - nördlicher Vorposten der Ammergauer Alpen.
...oder die Hohe Bleick als bike&hike-Tour von Halblech aus angehen:
Hohe Bleick (1638 m) - Abenteuerliches am Trauchberg.

Kategorien: Ammergauer Alpen, Schneeschuhtour, 1*-Tour, 1600er, WT2.