Schneeschuhtour Hohe Bleick von Trauchgau


Publiziert von Kaiserin , 26. Dezember 2023 um 20:58.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 9 Dezember 2023
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:15,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:B17 Richtung Füssen, nach Steingaden kommt vor Halblech das Örtchen Trauchgau. Hier irgendwo parken. Achtung, der in Karten eingezeichnete Wanderparkplatz war zumindest als wir es versucht haben nicht geräumt und somit nicht nutzbar!

Nach den Rekordschneefällen zum Monatswechsel, und dem durch die Schneemassen bedingten Ausfall des Schneeschuhauftakts am Vorwochenende, wurde es nun wirklich Zeit das Material seiner Bestimmung zuzuführen.  Die Wahl fiel auf die Hohe Bleick - kein sonderlich herausstechendes Tourenziel, aber ein Berg auf dem wir alle vier noch nicht waren.  Also warum nicht?

 

Los ging es in Trauchgau, somit haben wir den westseitigen Aufstieg gewählt - die Ostroute war laut Alpenvereinaktiv wegen Forstarbeiten gesperrt, und wenn man sich die Karte so anschaut dürfte es sich streckenmäßig nicht viel nehmen.  Ein Hatscher ist es allemal.  Der wurde dann sogar noch ein paar Meter länger nachdem der in der Karte eingezeichnete Parkplatz im Winter nicht geräumt ist, wie wir dann feststellen durften.  Wir haben irgendwo neben der Straße auf einer kleinen Brücke über den Bach geparkt.  Optimal ist die Parksituation somit wahrlich nicht.

 

Wenn man es geschafft hat irgendwo zu parken geht es jedenfalls die ersten 400 Hm gemächlich den Wirtschaftsweg durch den Wald hindurch hoch.  Das ist eher ereignislos, aber auch nicht anstrengend nachdem es recht flach dahin geht.  Bei Punkt P1212 biegen wir rechts ab, um dann ziemlich bald den Forstweg zu verlassen und steil durch den Wald zu einem höhergelegenen Wirtschaftsweg aufzusteigen.  Hier wird’s das erste Mal anstrengend, es gibt nur eine alte, kaum auszumachende, überschneite Spur, und der Hang hat über 30 Grad Steilheit.  Besonders lang ist die Passage jedoch nicht und wir landen an einer Weggabelung auf besagtem Wirtschaftsweg.  Hier zweigen wir links ab um dem Weg zu folgen der das Schwarzeck südseitig quert.  Hier ist alles komplett unverspurt, und es stellt sich heraus dass Spurarbeit auch im Flachen ziemlich anstrengend ist wenn man wie wir waden- bis knietief einbricht.  Mühsam erreichen wir schließlich den Hang der zur Niederbleick hoch zieht.  Es gibt bis kurz unterhalb ebendieser weiterhin den Wirtschaftsweg dem gefolgt werden kann, nur ganz am Schluss wenn man das Gipfelkreuz bereits oben erspäht hat biegt man sinnvollerweise in flacherem Gelände dorthin ab.

 

Bis zum Ausstieg aus dem steilen Waldabschnitt und dem Ende der Querung unterhalb des Schwarzecks hatten wir kaum Aussicht, waren wir doch im Wald unterwegs.  Umso schöner ist es dass die Niedere Bleick wirklich mit einer tollen Aussicht aufwartet!  Aber da die Hohe Bleick von hier nicht weit ist entscheiden wir uns nicht hier die längere Pause zu machen sondern drüben am eigentlichen Gipfel.  Nach ein paar Fotos in alle Richtungen geht es somit weiter nach Süden, an der Bleickhütte vorbei wieder auf einen tief verschneiten Wirtschaftsweg der wiederum ostseitig entlang des Gipfelhangs hochzieht.  Fast haben wir Angst den Gipfel im Wald zu verpassen, aber das Gipfelkreuz lugt dann doch ganz gut sichtbar links oben heraus.  Und so ist der Gipfel mit ein paar wenigen, aber anstrengenden Höhenmetern gewonnen.

 

Auch hier ist die Aussicht Richtung Wetterstein und Estergebirge unverstellt.  Direkt im Süden stehen leider Bäume, aber wenn man vom Gipfel wieder ein wenig nach Süden geht sieht man dann auch die Ecke um die Ammergauer Hochplatte.  Im Westen wären die Tannheimer Berge zu sehen, bei uns hingen sie aber sehr stark in Wolken und waren somit nur schemenhaft zu erahnen.

 

Die Bedingungen mit Sonne und nicht allzu viel Wind ließen sogar eine halbwegs gemütliche Gipfelrast zu.  Während derer wir uns Gedanken über den Abstiegsweg machten.  Denn eigentlich wollten wir die Hohe Bleick überschreiten, sprich deren Westhang absteigen und via Grübelshütte wieder auf unsere Aufstiegsroute kommen.  Dummerweise wussten wir aber vom Aufstieg dass selbst flaches Gelände anstrengend zu spuren ist.  Runterzugs müsste es zwar etwas besser gehen, aber wir wissen natürlich nicht wie viele Flachpassagen uns bei der Alternativroute bevorstünden.  Und wir wissen sicher dass unsere Aufstiegsroute nun eine gute Spur aufweist.

 

Aus dem Grund entscheiden wir einstimmig lieber wieder auf selbem Weg abzusteigen.  Das ging ob der gut ausgetretenen Spur dann sogar erstaunlich flott, und so erreichten wir nach nur 2:15 h wieder das Auto, das zum Glück nicht abgeschleppt worden war. ;)

 

Fazit: für frühwinterliche Bedingungen sicherlich eine passende Tour.  Lawinensicher noch dazu, führt sie doch weitestgehend über Wirtschaftswege durch Wald.  Dennoch hat man mit den beiden Gipfeln (okay, die Niederbleick hat kaum Schartenhöhe, ist somit eher nur ein Aussichtspunkt) eine überraschend gute Aussicht dort oben.  Der Zeitbedarf lag ohne Pausen bei etwa 5:45 h, trotz der Spurarbeit - ohne wär’s sicherlich flotter gegangen.  Es kommen recht genau 900 Hm und 15,6 km Strecke zusammen.  Ich stufe die Tour mit WT3 ein, aber nur aufgrund dieses steileren Waldstücks zwischen den zwei Wirtschaftswegen.  Ohne diese Passage wär’s definitiv nur WT2, da niemals steiler als 30°.


Tourengänger: Kaiserin


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