Finailspitze (3514m)


Publiziert von Tef , 2. Oktober 2008 um 21:13.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:28 September 2008
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:Similaunhütte(3014m) - Finailspitze(3514m) - Hochjochferner - Hochjoch Hospiz (2413m) - Vent (1900m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von der Arlbergautobahn ins Ötztal, nach Sölden nach Vent abbiegen. Einige Parkplätze im Ort, ansonsten vorher oder beim Lift
Kartennummer:Kompass Nr. 43

zum 1.Tag

2. Tag unseres Ötztaler Alpen Wochenendes:
  Similaunhütte(3014m) - Finailspitze(3514m) - Hochjochferner - Hochjoch Hospiz (2413m) - Vent (1900m)

Da die Similaunhütte bereits sehr hoch liegt, muß man nicht so früh aus den Betten kriechen und kann dann in Ruhe frühstücken.
Draußen erwartete uns ein makellos blauer Himmel, aber ein eisiger Nordostwind. Richtung Süden lag eine Hochnebeldecke über Italien, darüber die Ortleralpen. Wir stiegen Richtung Westen auf einem breiten, felsigen Rücken bergan und gelangten zur berühmten Ötzi-Fundstelle, die jedoch außer einem (nicht besonders hübschen) steinernen Denkmal nichts außergewöhnliches bietet.
Danach kommt man in eine kleine Senke, wo sich der Weg verzweigt. Rechts ginge es zum Hochjochferner, wir wandten uns nach links, um über den Ostgrat zu unserem heutigen Gipfelziel zu gelangen. Es wurde zunehmends steiler und neben dem Schnee ist auch etwas auf loses Geröll zu achten, ein, zweimal gibt es auch Ier Stellen. Das letzte Gratstück hinüber zum Kreuz der Finailspitze ist recht schmal und etwas ausgesetzt und bei Schnee mit Vorsicht zu begehen.
Der Gipfelausblick war genial: im Westen sahen wir die Berninagruppe, im Süden Ortler und co, Richtung Südosten ragten über dem Hochnebel die höchsten Dolomitenberge und die Cima d'Asta hervor, vis-a-vis der Similaun und in nördlicher Richtung die ganzen Nordalpen. Nur pfiff uns leider der eisige Wind so um die Ohren, dass wir für die Pause wieder etwas abstiegen und uns etwas windgeschützt hinter Felsen versteckten.
Danach gings den Ostgrat wieder runter und rüber zum Hochjochferner, wo wir uns wieder anseilten. Wegen des Windes waren die Spuren über den Gletscher nur noch ab und zu sichtbar.
Wir querten erst mal rüber zum (im Abstiegsinne) rechten Seite und stiegen dort ab. Dort wo die Steine mehr werden, gab es auch vermehrt Spalten, die aber trotz der Schneeverwehungen noch zu erahnen waren. Gegen Ende gibt es so gut wie keine Spalten mehr und man quert etwas oberhalb der Gletscherzunge rechts raus auf das Moränendfeld. War es auf der Finailspitze noch eiskalt gwesen, ging nun hier auf dem Gletscher gar kein Lüftchen mehr und es war heiß wie im Sommer.
Nun stand uns noch ein langer Abstieg bevor. Zuerst geht es über Blockwerk und Geröll in Serpentinen hinab, bis man einen Bach überquert und auf der anderen Seite wieder etwas aufwärts steigt. Bereits von weit sieht man das schön gelegene Hochjoch-Hospiz, doch um es zu erreichen, muß man zuerst wieder in ein Bachtal absteigen, über eine Hängebrücke und auf der anderen Seite wieder fast 200 Hm hinauf.
Wer nicht einkehren will, kann auch nach der Brücke unterhalb des Hauses ohne nennenswerten Gegenanstieg queren. Vom Haus sind noch 7 Kilomter zu gehen. Landschaftlich ist diese Route jedoch um einiges reizvoller als der Zustief zur Martin-Busch-Hütte, vor allem die Rofenschlucht ist sehr malerisch. Nach der Schlucht weitet sich das Tal und die Häuser, die man erspäht, gehören nicht zu Vent, sondern zum Weiler Rofen. Hier muß man nochmal über eine Hängebrücke und dann weiter talaus zurück nach Vent.
Somit ging eine geniale Hochtour zu Ende. Die Tour ist technisch nicht besonders schwer, aber recht lang. Wegen des pulvrigen Schnees waren auch Gamaschen sehr nützlich.

Tourengänger: Tef


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

L I
8 Aug 04
Finailspitze, 3.514 m · mali
T4- WS- I
1 Sep 09
Fineilspitze (3514m) · jorsch
WS-
T4 L
13 Sep 11
Punta di Finale 3514 m · cristina
ZS- I
12 Jul 92
DAV Tour - Fineilspitze (2.Tag) · Jackthepot
WS I
14 Sep 11
Fineilspitze · GWu
T3 WS+ II K2

Kommentare (5)


Kommentar hinzufügen

ju_wi hat gesagt: tolle Stimmung
Gesendet am 4. Oktober 2008 um 09:02
oben Wolkenmeer und Winter - beim Talabstieg schöne Herbststimmung. Da denkt man beim Zuschauen "Ach wäre ich doch dabei gewesen !"
War bestimmt eine klasse Tour!
Wir hatten zuletzt überhaupt keine Zeit mehr für Berge - und diese Woche haben wir es wetterbedingt auch nicht gewagt runterzufahren :-( Ich hoffe die Saison gibt nochmal was her..

Grüße, Jürgen

Tef hat gesagt: RE:tolle Stimmung
Gesendet am 5. Oktober 2008 um 20:31
merci! also, für das nächste Wochenende sieht es sehr gut aus! Dieses Wochenende sind wir bereits im Schnee rumgestapft, obwohl wir in den Süden ausgewichen sind (Berciht kommt ber erst die nächsten Tage :-)
Ich denke, unter 2500 Meter sollte bis nächstes Wochenende alles wieder weggetaut sein.
Auf einen schönen Wanderherbst!
guß Tef

Fenek hat gesagt: Bilder..
Gesendet am 4. Oktober 2008 um 11:40
lieber Tef
wiederum schöne Bilder aus dem Ötztal!!

Ist der Himmel dort anders als in der Schweiz, oder hast du etwas weniger am Korrekturrad gedreht? - Mir scheinen die Bilder dieser Tour realistischer in den Farben als deine vorgängigen Bilder.

Wie auch immer, ich sehe deine Berichte gerne weil du die ganze Bergfahrt dokumentierst und nicht nur den Gipfel. Weiter so.....

Grüsse aus dem Emmental
Fenek

Tef hat gesagt: RE:Bilder..
Gesendet am 5. Oktober 2008 um 20:40
Hi Fenek,
der Himmel ist in der Schweiz halt noch einen Tick blauer ;-)
generell berbeite ich die Bilder nachher kaum ( hauptsächlich mache ich sie kleiner, damit es nicht so viele Megas sind, oder ich nehme einen Ausschnitt) Warum der Himmel manchmal blauer ist hängt wohl mit verschiedenen Faktoren zusammen, z.B. wie viel Staub in der Luft ist, die Luftfeuchtigkeit, die Tageszeit, dann die Art der Wolken ( Cirruswolken helfen oft, den Kontrast zu verstärken, da ich meist mit automatischem Weißabgleich arbeite), der Winkel Aufnahme - Sonnenstand (größter Kontrast meist bei 90° ), usw . Es ist also immer wieder spannend was rauskommt. Das hat mich auch am meisten positiv überrascht, als ich dieses Jahr als langjähriger Analogfan auf Digital umgestiegen bin.
es freut einem immer, wenn Fotos und Bericht gefallen, merci!
Auf einen schönen, farbenprächtigen Wanderherbst!
gruß Tef

alpstein hat gesagt: RE:Bilder..
Gesendet am 9. Mai 2009 um 14:05
Tolle Fotos und Bericht aus einer Gegend, die in Hikr.org bisher unterrepräsentiert ist.

Ich bin 2007 an der Similaunhütte leider im dicken Nebel und Neuschnee angekommen.

Grüße
alpstein


Kommentar hinzufügen»