Seekofel 2810m - Schneekofel


Publiziert von georgb , 29. Oktober 2014 um 13:53.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:28 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pustertal-Prags-Wildsee
Kartennummer:tabacco Pragser Dolomiten

Der Schneefall eines einzigen Tages hat die Pustertaler Bergwelt auf den Kopf gestellt. Während vorher die Tourenbedingungen nahezu perfekt waren, liegt jetzt vor allem am Alpenhauptkamm bis in mittlere Lagen so viel frische Auflage, dass manches Unternehmen nicht mehr zu verantworten ist. Wir versuchen also unser Glück in den Pragser Dolomiten, aber schon beim Start am See entlang stellen wir uns auf einen anstrengenden Tag ein. Schneekontakt haben wir gleich zu Beginn und mit den Höhenmetern auch immer tieferes Geläuf. Zum Glück finden sich noch alte Spuren, einige Unverdrossene sind uns am Wochenende vorausgegangen.
So erreichen wir mühsam, aber ohne Probleme die Ofenscharte. Auch der Aufstieg zum Seekofel über den felsigen Ostkamm gelingt besser als erwartet, der Wind hat viel Schnee abgeblasen. Nur der speckige, abgelatschte Fels an der Seilversicherung entlang ist unangenehm rutschig. 
Am Gipfel gibts dann beinahe kitschige Ausichten, der Weitblick ist heute enorm, kein Wölkchen und kein Menschchen stört.
Für den Rückweg braucht es noch ein wenig Konzentration, um nicht zwischen den Schneeresten einzubrechen, bzw. auf den wenigen eisigen Stellen ins Rutschen zu geraten, der Steig ist aber gut machbar und nie gefährlich. 
Die Hütte ist natürlich längst geschlossen, wir statten ihr trotzdem einen Besuch ab, für ein kurzes Sonnenbad auf der Terrasse. Aufgetankt und gestärkt verspüren wir Unternehmungslust und beschließen, anstatt auf unserer Aufstiegsspur, über den Fosses Riedl abzusteigen. Zwar unverspurt, aber immer gut sichtbar, führt uns der Steig Nr.28 durch den Schnee hinauf. Erst hier erkennen wir, dass unsere Entscheidung wohl falsch war, denn in den nordseitigen Mulden liegt knietiefer Schnee. Zu spät, jetzt müssen wir durch. Vorsichtigen Schrittes mühen wir uns über eingeschneite Felsspalten und Verwehungen abwärts. Die Markierung wenigstens ist gut sichtbar, aber die Schritte werden schwer und hilfreiche Spuren finden wir auch nicht mehr. Schnelles Abfahren ist unmöglich und so benötigen wir für den Weg zurück zum See die gleiche Zeit wie für den Aufstieg. Pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit erreichen wir das Ufer und in gespenstischer Stimmung wandern wir auf dem Zahnfleisch am Ostufer entlang zurück zum Auto.
Übermut tut selten gut, ein paar Tage wird es brauchen, um unsere müden Knochen und schmerzenden Füße zu regenerieren. Irgendwann im Rückblick, beim Betrachten der Fotos, wird der Tag aber sicher wieder schöner werden ;-)

Tourengänger: georgb


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