Kleine Wanderung zum Morteratschgletscher


Publiziert von rkroebl , 11. August 2014 um 21:07.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:11 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 255 m
Abstieg: 310 m
Strecke:Station Morteratsch - Morteratschgletscher - Chünetta - Pontresina Surovas (11,7 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Morteratsch
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Surovas
Kartennummer:2521 St. Moritz Bernina / GPS Garmin etrex 30

Endlich wieder im geliebten Engadin. Vor drei Tagen bin ich *das leidige Gestell  an der linken Hand losgeworden, was natürlich nicht heisst, dass da wieder alles in Ordnung wäre. Noch kann ich mit der Hand nichts ernsthaft fassen, an Touren bei denen der 4x4 rein muss ist noch nicht zu denken. Zum Glück aber bietet mein Ferienort Pontresina eine Vielzahl von Möglichkeiten, die mir erlauben, mich langsam wieder an die grösseren Sachen heranzutasten. Heute, bei etwas niesligem Wetter entschied ich mich, dem Morteratschgletscher einen Besuch abzustatten. Das wurde - auf eine Art - auch zu einer Reise in die Vergangenheit.

Mit der RhB auf der Berninastrecke in 6 Minuten von Pontresina Surovas zum kleinen Bahnhöfchen Morteratsch gefahren und von dort gleich los hinein ins Tal hinein, an dessen Ende man den Gletscher schon leicht blau schimmernd liegen sieht. Ein Spaziergang, auf (tatsächlich!) kinderwagen- oder rollstuhlgängigem Weg. Toll die Aussicht das Tal hinauf, links über einem der mächtige Munt Pers, rechts über einem der Piz Chalchagn, zwei Berge, die mir letztes Jahr herrliche Touren geboten haben. Ganz hinten über dem Tal, in den Wolken nur zu erahnen, der Piz Bernina.

Kaum 5 Minuten nach Abmarsch am Bahnhof Morteratsch eine Tafel: Im Jahr 1900 reichte die Zunge des Gletschers bis hier hin. In regelmässigen (zeitlichen) Abständen kommen weitere Tafeln. 1920, 1930, 1950 usw. Spätestens bei der Tafel. welche die Lage der Gletscherzunge im Jahr 2000 markiert, wird einem mulmig. Das war 14 Jahre her und das Eis ist noch weit, weit weg. Über 2 Kilometer hat sich der Gletscher zurückgezogen, seit der vorletzten Jahrhundertwende. An den Moränenkanten sichtbar, war er dort wo die Zunge im Jahr 2000 lag, im Jahr 1900 noch ca. 200 Meter 'dick'. Eindrücklich, traurig. Als ich diesen Gletscher zum ersten Mal gesehen habe, was so ca. 1966 gewesen sein muss, war er wohl etwa 600 Meter länger.

Der Morteratschgletscher hat im Moment kein klassisches Gletschertor, das Wasser der Ova da Morteratsch taucht einfach unter dem Eis auf. Ein paar Meter steige ich auf den mit Fels übersäten Eismoloch auf, mache ein paar Fotos. Weit über mir ein paar Leute, von denen ich nicht weiss, wer sie sind, was sie da oben tun. Erst dachte ich an übende SACler, aber eine halbe Stunde später Flog eine Agusta der Rega ein und holte jemanden vom Gletscher - es waren wohl doch Turnschuhtouristen, von denen es in diesem Tal viele zu sehen gibt.

Für den Rückweg entschied ich mich für den kurzen Aufstieg zur Chünetta am Weg zur Boval Hütte. Ein langer, wunderschöner Wanderweg führt von dort an der Flanke des Piz Chalchagn entlang bis hinunter nach Surovas, von wo es nur ein paar Minuten sind bis zu meiner Ferienunterkunft.

Nur wegen einer Teilstrecke vom Gletscher über Chünetta in Richtung Pontresina ein T2. Aber lohnend, selbst bei Regenwetter wie heute.

Tourengänger: rkroebl


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Geodaten
 21681.gpx Morteratsch

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