Hangspitze - unerwartet Winter

Die Web-Cam vom Skigebiet Mellau hat es ganz klar gezeigt - die Südflanke der Hangspitze eindeutig nur noch vereinzelte Schneereste.... der Gipfel ein wenig weiß. Logisch - es war doch letztes Jahr auch so ... oben kurz vor dem Gipfel Schnee gut gespurt / no problem .... Der Wetterbericht für's Wochenende versprach wahrhaft sommerliche Temperaturen - also auf geht's in die Bergsaison 2014 (mit leichtem Gepäck).

Jaaaa ...es musste kommen wie es kommen musste. Der Aufstieg wie schon mal beschrieben. Geparkt wurde kurz ober halb der Alpe-Dosegg (der Mautschein kostete dieses Jahr 5 EUR / bekommt man im linken Haus wenn man vor der Mautschranke in Mellau steht) Kurz über eine noch grün-braune Wiese eben in den (noch  laubfreien) Buchenwald hinein. Die gesamte Tour verläuft immer auf deutlichen -jahreszeitlich bedingt recht matschigen- Gebirgspfaden - nicht zu verfehlen, dachte ich ich früher einmal. Ein Bächlein gequert und nun kontinuierlich steil bis sehr steil im derzeit noch laublosen Laubwald, um einen Geländerücken herum und in einen Geländeeinschnitt mit einem rauschenden Bach hinein und hinauf. Nach ca. 30/40 min wechselt man vom Laub- in den Nadelwald, der -je höher man kommt- von immer größeren Lichtung durchsetzt ist. Gleichzeitig wehselte man auch vom Matsch in die Schneematsch/Schneezone ... Man gewinnt nun nicht mehr so schnell an Höhe (wie schon hier mal geschildert) -sondern stapft in frischen - nach dem letzten WE frisch-geschneitem- 30-40cm unverspurten Pappschnee nach oben und verpasst eine Serpentine des Weges im 'dunklen Nadelwald' und steht nach weiteren 15min weglosem Gestapfe durch den lichten Wald irgendwo auf einer tief mit Schnee bedeckten Lichtung vor einem sehr steilen, felsdurchsetzten (schneelosem) Grashang. Spuren eines Weges - Fehlanzeige. MIST verhaut - geht ja schon gut los :-(   die neue Saison.
 So ist der BRE-Wald eben... steile, felsdurchsetzte Grashänge wollen bezwungen werden! Bbeim Abstieg vom Gipfel - diesmal auf dem Pfad ... kam ich an derselben Stelle raus ... jaaa okeee, man hätte den Pfad zum Gipfel sehen können, wenn man genau gekuckt hätte.
Irgendwo oben, fand sich der Pfad wieder und schließlich erreichte ich den Abzweig zur Guntenspitze (Schild). Weiter geht's wieder steil, allerdings in frischen unverspurtem Pappschnee, getreu dem Motto je höher desto tiefer  (30-50cm). Irgendwann entschied ich mich den (nicht erkennbaren) Aufstiegsweg zu verlassen und etwas weiter links (nordwärts) auszuweichen um auf den 'Grat' zu kommen - der Schnee auf den steilen Lichtungen war einfach zu tief /zu heavy für die erste Tour im Jahr. Bis dorthin Tiefschnee. Am Grat (westl. Scharte unterhalb des Gipfels) wurde es tatsächlich besser mit dem Vorankommen, doch die letzten 50 Hm in der Nordflanke des Gipfels hatten noch mal in sich. Tw. bis zur Hüfte wühlte ich mich durch den -hier pulvrigen- tiefen Schnee durch die Nordflanke hoch bis ich endlich am Grat vor dem Wegweiser zum Gipfel (5min) stand...diese braucht man definitiv nicht (mit oder ohne Schnee). Nun sieht man auch erstmalig das Gipfelkreuz. Gesamtaufstiegszeit knapp 3h.

1h allein bei Traumwetter auf Traumaussichtgipfel. Der letzte Gipfelbucheintrag stammte vom 22.3. also vor dem Neuschnee - darum auch keine Spuren.

Der Abstieg quasi auf dem Aufstiegsweg nur diesmal auf dem regulären Pfad (war nicht immer auf den tief schneebedeckten Almen nicht immer leicht zu finden) - langsam mit bedachten Schritt (Matsch/Schlamm) zurück bis zum Auto bei der Dosegg-Alpe (knapp in 2h).