Gratwanderung am Grand Saint-Bernard


Publiziert von poudrieres , 19. August 2013 um 19:27.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:18 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 6:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Postauto oder PW.
Kartennummer:282 Martigny

Pointe des Lacerandes (2776m) - Grande Chenalette (2889m) - Pointe de Drône (2950m) - Mont Fourchon (2902m) - Pain de Sucre (2900m).

Der Grand Saint-Bernard ist ein Übergang, der schon seit Jahrtausenden von Menschen genutzt wird. Auf der italienischen Seite oberhalb des Albergo Italia sind Spuren römischer Gebäude und eines Jupitertempels erhalten. Zu dieser Zeit fand auch die erste Erschliessung der Passes durch eine Fahrstrasse statt. Bekannter sind heute die erhaltenen Gebäude des Hospiz (Gegründet 1050 n.Chr.) und die Hunderasse Bernhardiner (Erste urkundliche Erwähnung 17Jahrhundert), die sich am Hospiz gegen ein kleines Entgelt präsentiert.

Nachdem ich ïm April in den tiefhängenden Wolken kaum zum Hospiz gefunden hatte (Bericht), wollte ich mir heute die ganze Sache noch einmal in besserem Lichte besehen. Mit einem kleinen roten Büchlein von Daniel Anker in der Tasche mache ich mich kurz vor 8 Uhr am Hospiz auf den Weg zum Col des Chevaux. Ein kleiner Abstecher führt zur Pointe des Lacerandes. Ich verwerfe den ursprünglichen Plan, die Runde über Col du Bastillon und Fenêtre de Ferret zu schliessen und beschliesse dem Grat zu folgen, der direkt zur Grande Chenalette hinzieht (auch über einen Normalweg vom Hospiz aus zu erreichen.  Die Schwierigkeiten nehmen langsam zu (T3→T5), ein kleiner Felskopf ist zu überwinden. Mit leichter Kletterei (II) auf grossen Blöcken kommt man hier weiter (Auf dem Grat oder westseitig ausweichen).
 
An der Grande Chenalette nehme ich die Verfolgung einer Gruppe von Best Agern auf, die sich bei der Überschreitung der Pointe de Drône ihr T3 verdienen. Auf dem Normalweg sind ausgesetzte Stellen mit Drahtseilen versichert und stellenweise auch Tritthilfen vorhanden. Im Abstieg treffen wir auf eine Gruppe von Steinböcken, die recht gelassen auf unsere Anwesenheit reagieren. Vom Fenêtre d’en Haut geht es unmarkiert weiter entlang einer guten Pfadspur zum Fenêtre de Ferret.
 
Ab hier ist Pfadspur weniger deutlich, die Schwierigkeiten nehmen ab P.2823 wieder zu (Kurze Kletterstelle im Abstieg). Im Wiederaufstieg zu P.2855 gilt es eine kurze ausgesetzte Passage zu meistern, danach ist das Terrain wieder einfacher. Ein kurzweiliger und aussichtsreicher Weg führt zum Mont Fourchon.  Am Schönsten ist es, den Grat direkt zu erklettern (II) – stellenweise westseitig ausweichen.
 
Der Mont Fourchon ist heute mein Rastgipfel. Von dort aus betrachte ich die krümelige Struktur des Pain de Sucre. Aus der Nähe betrachtet ist allerdings alles weniger schlimm. Ein Pfadspur markiert mit Steinmandln führt erst durch eine Rinne und dann direkt auf eine Felsnadel zu. Diese umgeht man nordseitig und erreicht oberhalb der Felsnadel wieder den Grat, der zum Gipfel führt.  Im Abstieg steige ich direkt aus der Rinne aus über einen steilen Hang ab, der flach ausläuft. Eine weiteren Hang hinunter und dann nach links durch eine Rinne erreiche ich eine Senke. Von dort geht es wieder über den markierten Normalweg (gelbe Pfeile) nach Baou und dann zurück zum Hospiz

Route: Hospice - Col des Chevaux - Pointes des Lacerandes - Grande Chenalette - Pointe de Drône - Fenêtre d'en Haut - Fenêtre de Ferret - P.2823 - P.2855 - Mont Fourchon - Pain de Sucre - Baou - Hospice.

Orientierung: Markierte Wege, Pfadspuren oder weglos.

Karte:
Karte 
Schwierigkeit: T2-T3 bis auf Grat vom Col des Cheveaux - Grande Chenalette  und ab P2823 bis Pain de Sucre (T4-T5+).

Variante: Grand Chenalette über Normalweg  ab Hospiz über Petite Chenalette  (T2-T3).

Bedingungen: Sehr gut.

Ausrüstung: Helm, Pickel (nicht verwendet).

Einkehrmöglichkeit: Am Col du Grand Saint-Bernard.

Parkmöglichkeit: Am Col du Grand Saint-Bernard.


Tourengänger: poudrieres


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