Von der Riviera ins Val Verzasca Teil III: Capanna Alpe Cornavosa – Eus – Lavertezzo


Publiziert von Seeger , 3. August 2013 um 16:59.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 1 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Poncione Rosso 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 288 m
Abstieg: 1752 m
Strecke:7.18km: Capanna Cornavosa – Pioda SE Pt. 1983m – Pt.1918 – Eus 1603m – Rodana 861m – Rancone 667m – Lavertezzo 536m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto von Tenero nach Lavertezzo. Hüttenaufstieg durchs Val Pincascia (3Std.) oder Anschluss an „Von der Riviera ins Val VerzascaTeil II: Capanna d’Alva-Forcarella di Lodrino-Capanna Cornavosa“
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto von Lavertezzo nach Tenero
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Alpe Cornavosa SEV, Selbstversorgerhütte, www.verzasca.net/articles/182_Capannaoder Alpe Fümegna (bewartete Hütte mit eigenem Alpkäse)
Kartennummer:Osogna 1293

Gestern  sind wir bei brütiger Hitze von der Capanna Alpe d’Alva über die Forcarella di Lodrino hierhergekommen. Wie waren wir froh, eine super eingerichtete Hütte vorzufinden. Nach guter Übernachtung und dem obligaten Morgenmüesli mit Kaffee starten wir frisch gestärkt von der Capanna Cornavosa zwischen Hauptgebäude und den 2 Alpställen quasi horizontal gegen SW zum Seelein hinauf. Erstaunt sind wir über die blau/weisse Markierung und wissen noch nicht, dass diese zeitweise die einzigen Anhaltspunkte für den Weg sein werden…
Angenehm im Schatten ersteigen wir die erste Rippe – NE-Grat der Cima Pianca – einige Passagen sind heikel und eine sicherer T4 – und erreichen den steinigen Talkessel der Alpe del Bosco. Doch anstatt zur Alpe hinunter zu steigen, können wir ohne wesentlichen Höhenverluste zur zweiten Rippe, der Pioda SE Pt. 1983m, hinüber queren. Auch hier sind einige knifflige Stellen zu überwinden.
Auf diesem WNW-Ausläufer der Cima Pianca wird es so „gratig“, dass wir die ersten Felshöcker rechts umgehen. Die blau/weissen Markierungen folgen nun entlang des Abhanges. Ohne Weg:  der ist total überwachsen.
Nachtrag: Der Weg Cornavosa-Eus wurde im August 2013 komplett gesäubert.
Nach der krautigen Angelegenheit erreichen wir Pt.1918 am Abbruch ins Val Carecchio. Der Einblick ins Tal, von den Poncione Piotta – Madone – Pizzo di Vogorno überragt – ist im heutigen Licht ausserordentlich schön.
Auf der LK ist ein Weg nach Eus 1603m durchgehend eingezeichnet. So freuen wir uns, dem Rücken entlang dorthin nach den erlebten Strapazen bequem abzusteigen. Denkste: Ich finde Alpenrosen und anderes Gestäude schön anzusehen. Wenn jedoch der Weg darunter verschwindet, kann dies sehr unangenehm sein! Zum Glück sind die Markierungen von Zeit zu Zeit zu sehen. Das Gelände ist insofern nicht gerade ungefährlich, weil die Abbruchkante nach links ins Val Carecchio zeitweise senkrecht ist. So kämpfen wir uns durch und freuen uns,endlich in der Tiefe die liebliche Alp mit den sehr schön restaurierten Gebäuden zu entdecken. Je näher wir an Eus sind, umso besser wird der Weg. Am Brunnen ergänzen wir unsere Wasservorräte und nehmen unser Menü 1 ein, zur Abwechslung mit Vanille-Herzli von HUG.
Der Weg nach Rodana 861m hinunter ist gut auszumachen, gemäht und instand gestellt. Eindrückliche Passagen (T4) entlang und in Felswänden machen dieses Unternehmen zu einem Abenteuer. Wenn ich mir vorstelle, dass hier Lasten bis 60kg hinunter balanciert wurden! Der untere Teil wird momentan saniert. Statt der senkrechten Erschliessung sind und werden Wege in angenehmen Kehren neu angelegt. Erstaunt nehme ich zur Kenntnis, dass sich in Rodana einiges tut: Wald gelichtet, Dächer repariert oder neu erstellt, Schläuche für eine neue Wasserversorgung liegen da. Für mich immer wieder aufs Neue ein Aufsteller. Rodana lebt!
Immer weiter steigen wir ab und erreichen schliesslich den „Talweg“ des Val Pincascia, welcher von nun an rot/weiss markiert ist (T2). Der Beginn nach Eos hinauf ist hier ebenfalls gut gekennzeichnet. Nach rechts dem bequemen Weg entlang (Züri Bahnhofstross) hinunter zur imposanten Brücke über den Ri Carecchio und ein Treppen bewehrter Aufstieg zu einer Kapelle, wo es sich bequem ausruhen lässt.
Nach einem letzten Anstieg hinunter nach Rancone 667m (Trinkwasser beim Brunnen) und auf noblem Treppenweg gen Lavertezzo 536m.
Was für uns Endstation einer dreitägigen Bergtour, ist für die vielen Badenden Ziel ihres Ausfluges.
Jeder soll nach seiner Façon selig werden!
  

Tourengänger: Seeger
Communities: Ticino Selvaggio


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Kommentare (3)


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Henrik hat gesagt: Mit Trilogien hast du dir
Gesendet am 3. August 2013 um 17:16
eine Nische geschlagen...deine Dokumentationen gewinnen ihre Freunde und Nachahmer, wenn vertigo-frei, ansonsten ungeachtet dessen in gewohnter Weise hohe Berichtsqualität. Sogar bei 30 Grad!

Seeger hat gesagt: RE:Mit Trilogien hast du dir
Gesendet am 3. August 2013 um 17:41
Ciao Henrik
Du bist ja wieder wahnsinnig schnell.
Danke für die Komplimente!
Als ich meiner Frau letztes Jahr diesen Vorschlag brachte, war mir das Ausmass dieser Tour noch nicht bewusst :-))
Nun wollen mir mal schauen, wer auf die Tour mitkommt....
Ein zweites Mal werde ich sie jedoch sicher nicht mehr beschreiben. Vielleicht ein "Bilderbüechli" mit Kurzform, wenn überhaupt.
Ich glauben, dass man diese Tour zehn Mal machen kann und man entdeckt immer wieder Neues!
Gruss vom Tessin
Andreas

Henrik hat gesagt: RE:Mit Trilogien hast du dir
Gesendet am 3. August 2013 um 17:47
Es gibt ja genügend hikr.s, die nie ein zweites Mal auf einen Gipfel steigen, dabei laufen/fahren diese jeden Tag auf dem gleichen Trampelpfad zur Arbeit....und beobachten angeblich immer dasselbe....

Danke wieder einmal ganz herzlich für deine "Eroberungen".


CS

Enrico


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