Von der Riviera ins Val Verzasca Teil II: Capanna Alpe d‘Alva – Capanna Alpe Cornavosa


Publiziert von Seeger , 3. August 2013 um 14:54.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:31 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Poncione Rosso   CH-TI 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1391 m
Abstieg: 964 m
Strecke:8.14km: Capanna Alpe d’Alva 1570m – Piacacra 1728m – Alpe Stüell 1910m – Alpe Negheisc 1881m – Forcarella di Lodrino 2223m – Capanna Alpe Cornavosa 1991m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto von Biasca nach Lodrino Paese, Aufstieg zur Capanna Alpe d’Alva (3 ½ Std.) oder Fortsetzung der Tour „Von der Riviera ins Val Verzasca Teil I“
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Direkter Abstieg durchs Val Pincascia nach Lavertezzo (3 Std.). Dort Postauto nach Tenero. Oder Fortsetzung: „Von der Riviera ins Val Verzasca Teil III: Capanna Alpe Cornavosa – Eus – Lavertezzo“
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Alpe d‘Alva: offen Mai bis Oktober (Einschränkung während der Jagdzeit), Selbstversorgerhütte, Reservation empfohlen: Mario Bognuda 091 863 28 71 Capanna Alpe Cornavosa SEV, Selbstversorgerhütte, www.verzasca.net/articles/182_Capannaoder Alpe Fümegna (bewartete Hütte)
Kartennummer:Osogna 1293

Gestern   sind wir von Lodrino auf die Selbstversorgerhütte Capanna Alpe d’Alva 1570m aufgestiegen und haben bestens übernachtet. Frühstück und los geht’s!
Auf frisch gemähtem Weg (Das auf dem Weg liegende verdörrte Gras macht uns wegen Ausgleitgefahr recht zu schaffen) steigen wir zum hübschen Metallkreuz empor, dann, immer mit Blick ins Val Lodrino begleitet, weiter hinauf zum Abzweiger nach der Selbstversorgerhütte Negrös. Etwas leicht absteigend zum Plateau von  Piacacra 1728m, dem „Golfrasen“ in alpiner Umgebung. Faszinierende Ausblicke auf die Kette der Via Alta Verzasca.
Nun folgt der unvergessliche und alpine Weg in eine Schlucht hinab und entlang einer imposanten, einige hundert Meter hohen Felswand zwischen drei Rippen. Zeitraubend aber schier unfassbar, dass hier ein Weg von Hand so effizient gestaltet werden konnte. Nun nochmals rund 200 Hm hinauf zur Alpe Stüell 1910m auf ausgeprägtem Weg mit Treppenanlagen. Alpe Stüell ist meiner Ansicht nach die schönste Selbstversorgerhütte im Val Lodrino. Bin einfach verliebt in dieses Truggli, so einfach der Ausbau ist. ALLERBESTES WASSER VOM HAHN BEI DER MITTLEREN HÜTTE.
Nach Alpe Negheisc 1881m geht’s tendenziell abwärts. Doch immer wieder müssen Hindernisse oben und unten ausgewichen werden. HIER IST DIE WASSERVERSORGUNG NOCH NICHT EINGERICHTET.
Bei der Pause betrachten wir den Gegenhang, entlang dieser die Rippe des Aufstieg zur Forcarella di Lodrino 2223m zu finden ist. Aber welche Rippe? Wir steigen entlang dem herausgemähten Weg, welcher etwas unterhalb der Hütte zu suchen ist, in den markanten Graben des Ri di Negheisc hinunter. Nach einem kurzen Aufstieg – nach etwa 80m – erscheint ein markanter Steinmann in quadratischer Form. Der gemähte Weg hört abrupt auf und die bekannt-berüchtigte Tessinervegetation gewinnt unangenehm Oberhand. Hier verlassen wir den „Panorama-Weg“ und stechen senkrecht gegen die Rippe hinauf. Und siehe da! Plötzlich entdecken wir den übel überwachsenen, nicht markierten Weg zwischen kniehohem Gras, welcher in Kehren an den Erlen vorbeischlängelt und sich beidseits eher linkshaltend der Flanke, die Felshöcker elegant umturnend in die Höhe schraubt. Zwei kleinere Felskraxeleien werden mittels montiertem Seil ohne Probleme überwunden. Bei der ersten begrüssen viele Edelweiss den schwitzenden Bergfan. Immer wieder bestätigen Steinmännchen die richtige Wegwahl. Rechts erhebt sich die steile und glatte Wand des Poncione Rosso, dessen Aufstieg ich hierbeschrieben habe. So erreichen wir den sich zu merkenden Punkt auf etwa 2160m, das heisst rund 140m unter der Forcarella, wo wir die Rippe abrupt nach links hoch verlassen müssen. In den letzten Höhenmetern erscheint ein Wegtrassee, oder so etwas Ähnliches….Schlussendlich erreichen wir total geschafft die Forcarella. Die Hitze hat uns zugesetzt. Oder war es unsere „magere“ Kondition?
Der Blick in den nächsten Talkessel des Val Pincascia ist eindrücklich. Dahinter die Walliser-Viertausender wie im „Bilderbüechli“. Und die ganze Schmach ist wieder vergessen… Mittagessen Menü 1 mit Nektarine und Zitronenherzli von HUG.
Nun steil hinunter auf dem blau/weiss-markierten Weg vom Poncione Rosso zur Capanna Alpe Cornavosa 1991m. Unterhalb der Ebene ist ein Felsriegel nach rechts elegant erschlossen. Dann treffen wir auf den Abzweiger nach der Alpe Fümegn, wo sich eine bewartete Hütte befindet. Wir folgen dem Weg nach links. Der vorige Höhenverlust wird wieder mit der Ersteigung einer Zwischenrippe aufgeholt und wir sehen unser Ziel….die Hütte in weiter Ferne. Der Abstieg auf 1920m schmerzt uns etwas im Wissen, dass wir die rund 80 Hm wieder aufholen müssen. Doch genau an diesem tiefsten Punkt entspringt aus Erlenstauden heraus GANZ KALTES WASSER. Also nochmals Trinkpause und auf zum Endspurt.
Nach der Ankunft machen wir es uns bequem mit Duschen (Fr.3.-/Warmwasser) und Kochen. Risotto con Funghi. Schon bald treffen 4 Besucher der VAV ein – sie kommen von der Borgnahütte.
Wir geniessen die ganz neue und intelligent gebaute Hütte. Getränkeauswahl in Self-Service, zur Not ein ganzes Speise-Angebot…einfach fantastisch.
Frisch gestärkt und retabliert sinken wir in den wohlverdienten Schlaf.
Was uns morgen der Teil III wohl bringen wird?
„Von der Riviera ins Val Verzasca Teil III: Capanna Alpe Cornavosa – Eus – Lavertezzo“ 


Tourengänger: Seeger
Communities: Ticino Selvaggio


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Kommentare (1)


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basodino hat gesagt: Du hast ihn mal wieder gefunden ...
Gesendet am 7. August 2013 um 19:50
... was mir Jahre vorher nicht gelungen war oder auch nicht gelingen konnte. Wenn der ostseitige Zustieg zur Forc. di Lodrino leichter möglich ist, wäre das auch mal etwas für meinen Season Opener (mit einer Gruppe). Ich war allerdings über die Gesamthöhendifferenz erstaunt. Soviel Auf und Ab hatte ich nicht mehr in Erinnerung.

Gruß
Marcel


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