Vorder Tierberg (3091m) - Tour mit fünf Pannen

Allgemeines:

Diese Tour war leider von kleineren und größeren Pannen geprägt. Eigentlich hatten wir eine Besteigung des Sustenhorns geplant. Am Ende wurde es der Vorder Tierberg. Lustig war's trotzdem.

Anfahrt:

Am Vortag fuhr ich nachmittags von der Arbeit nach Tübingen. Dort holte ich Sven ab. Nach einer knappen Stunde, kurz nach der Autobahnauffahrt der A81 teilte mir Sven mit, er habe seinen Ausweis vergessen (Panne 1). Ein kurzes Krisengespräch mit Adi, der beruflich zwischen Deutschland und der Schweiz pendelt ergab, dass die Wahrscheinlichkeit, an der Schweizer Grenze kontrolliert zu werden, gegen Null tendiert. Wir fuhren ohne Ausweis weiter.
Gegen 21:00 Uhr kamen wir bei Adi in Kandern an. Dort aßen wir zu Abend. Am nächsten morgen ging es mit Adi's Auto weiter, da ein Lörracher Kennzeichen die Chance auf ein Kontrolle vermutlich weiter verringerte. Tatsächlich passierten wir die Grenze ohne Probleme.
Nach zwei Stunden erhielt ich einen Anruf von Adi's Frau, dass ein Nachbar mein Auto gerammt hätte (Panne 2). Tun konnte ich nichts.
Über Meiringen fuhren wir in Richtung Sustenpass. Kurz vor der Passhöhe zweigt eine kleine Straße am Hotel Steingletscher nach rechts in Richtung Parkplatz Umpol ab. An einem Parkautomaten muss man dort wahlweise 5 Franken für ein Ticket für einen Tag bzw. 6 Franken für ein Ticket für zwei Tage entrichten. Das Problem ist, dass es nicht möglich ist, ein Zusatzticket für den zweiten Tag zu lösen, wenn man erst mal das Ticket für einen Tag gekauft hat. Adi gab mir Schweizer Franken, und ich löste das Ticket (Ergebnis: Gesamtkosten 11 Franken). Ich glaube immer noch, dass eine falsche Anweisung auf dem Automaten stand, hier weichen die Meinungen meiner Freunde jedoch ab, und es gab Diskussionen (Panne 3). 
Wenig später erreichten wir den Parkplatz.

Tourenbeschreibung:

1. Tag:

Wenige Hundert Meter nach dem Parkplatz erreicht man den Einstieg des Klettersteigs. Dieser ist recht lang, teilweise auch ausgesetzt, aber nicht übermäßig schwierig. Man überwindet einen Höhenunterschied von etwa 600 Höhenmeter. Etwa auf halbem Weg kreuzt man den Aufstiegswanderweg. Das Wetter war traumhaft, und nach 3 Stunden erreichten wir die Hütte, die sehr schön am Rand des Steingletschers auf dem Tierbergli liegt. Dort tranken wir ein Bier in der Sonne, dann übten wir "Spaltenrettung".

Die Hütte war ausgebucht. Wir erlebten einen schönen Hüttenabend.

2. Tag:

Adi ging es morgens gar nicht gut. Inwiefern das auf die Höhe oder eine Allergie gegen die Getränke vom Vorabend zurückzuführen war, lässt sich nicht mehr ermitteln. Auf jeden Fall erklärte er, dass er unmöglich aufs Sustenhorn gehen könnte (Panne 4). Stattdessen legte er sich wieder hin.
Sven sagte mir nach längerem Überlegen, dass er in einer Zweier-Seilschaft nicht zum Gipfel gehen wollte. Ich war ziemlich enttäuscht, musste das aber akzeptieren.
Ich konnte den anderen Seilschaften nur tatenlos zusehen. Nach zwei Stunden berappelte sich Adi, und wir beschlossen, als kleine Lösung wenigstens auf den Vorder Tierberg (3091m) zu steigen. Das sind Luftlinie nur 1,5km, und auch nur 300 Höhenmeter. Trotzdem am Ende besser als nichts. Der Ausblick auf die Berner Alpen und den Titlis war trotzdem schön. Nach längerer Pause auf dem Gipfel waren wir nach knapp drei Stunden wieder an der Hütte. Von dort stiegen wir in zwei Stunden über den Wanderweg ab, und fuhren zurück nach Kandern.

Rückfahrt:

Dort bewunderte ich meinen abgefahrenen Außenspiegel und traf meinen Unfallgegner. Am gleichen Tag fuhren Sven und ich noch zurück - diesmal über's Rheintal und Freiburg - aufgrund vieler Staus und Umleitungen brauchten wir über fünf Stunden (Panne 5).