Dem Rind aufs Horn gestiegen


Publiziert von 360 Pro , 28. Februar 2013 um 21:37. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:27 Februar 2013
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   CH-BE 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 2300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Gemmipass
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Kandersteg, Talstat. Sunnbüel

Als mich Zaza am letzten Sonntag anfragte, ob ich diesen Mittwoch Lust aufs Rinderhorn hätte, gab ich ihm ein definitives Ja zur Antwort. Da Omega3, der potentielle Mitstreiter, vor zwei Jahren bei erbärmlichem Wetter ebendieses Rinderhorn schon bestiegen hatte, aber bei guter Sicht auch nochmals dort hinauf wollte, war der Packt geschlossen. Die Wetterprognose war für diese Zone gut, jedoch nicht makellos. Trotzdem beschlossen wir diesen hohen Wunschgipfel anzupacken und mussten es nicht bereuen.

Obwohl unser Zug zweimal eine Verspätung einheimst, schaffen wir unsere Verbindung in Visp trotz aller Bedenken relativ problemlos. Dank flottem Marsch von der Busstation in cff logo Leukerbad, Bahnhof zur Talstation der Gemmibahnen (cff logo Leukerbad LLG), erwischen wir auch schon das 9h und nicht erst das 9:30h Bähnli hoch zur Gemmi und können so relativ zeitig starten. Zuerst stellt sich den Skifahrern die Frage, ob wir schon hier anfellen sollen, oder zuerst mit etwas Höhenverlust dem Winterwanderweg entlang so weit wie möglich zum Daubensee abfahren sollen und dann dort aufzusteigen. Wir entscheiden uns für die höhenhaltende Querung in der Schafbergflanke, was aber wohl schlussendlich keinerlei Zeitersparnis ist. Der Blick hoch zum Rinderhorn ist zu diesem Zeitpunkt etwas bang, denn es wird doch tatsächlich von einer Wolke leicht eingehüllt.

Am Ende des Sees auf etwa 2350m gelangen wir in den eindrücklichen Talkessel, welcher vom Rindersattel herunterzieht und finden dort zwei Vorspurer, die die zugewehte Spur hoch zum Rindersattel freipflügen. Allerdings ist der schneebeladene Wind sehr fleissig im Wieder-Zuwehen der Spur, so dass sich für uns kein wirklicher Spur-Vorteil ergibt. Schnellzug (oder wohl eher IC) Zaza schliesst im Rindersattel zu diesen beiden Skifahrern auf, welche aber beschliessen bei diesem Wind schon hier wieder abzufahren. Der Regionalzug Omega3 und 360 trifft kurz nachdem Zaza die Gipfelflanke betritt auch im Rindersattel ein und macht dort einen kurzen Aufenthalt. Der Wind ist tatsächlich etwas unangenehm, vor allem da er immer mal wieder ziemlich schneebeladen ist, allerdings hat sich zu Omega3's Freude die Gipfelwolke inzwischen verzogen.

Der Weiterweg vom Sattel zum P. 3197 (immer leicht westlich der Gratkante) ist zwar zwischendurch etwas steinig, ansonsten gestaltet sich der Aufstieg zu diesem Punkt aber ziemlich problemlos. Auch der Gipfelhang selbst ist erstaunlich unproblematisch und weder Steigeisen noch Harscheisen wären heute Pflicht gewesen. Als auch der Regionalzug den Gipfel erreicht, legt sich der Wind verdankenswerter Weise etwas und so können wir diesen wunderbaren Ort ein wenig geniessen. Der Rund- und Weitblick ist einzig durch ein paar störende Wolken südlich der Rhone leicht getrübt. Alles in allem ist aber die Sicht von diesem hohen Berg sehr eindrücklich.

Die Abfahrt der Skifahrer folgt bis kurz vor dem Rindersattel entlang der Aufstiegsroute, zieht dann aber schon früher in den grossen Kessel hinunter. Der Schnee ist ansprechend aber anstrengend zu fahren, denn der Pulver ist sehr gut gesetzt und zwischendurch auch etwas unberechenbar. Nach dem Flachstück um 2400m fahren wir links haltend zum Winterwanderweg ab und diesem folgend zum Berghotel Schwarenbach (Zaza wählte die Direktvariante in der Chli Rinderhorn Westflanke hinunter zum P. 2003 mit kurzem, knackigem Gegenanstieg hoch zum Schwarenbach).

Das Auslaufen vom Hotel Schwarenbach mit kurzem Gegenanstieg hoch zum Sunnbüel ist skifahrtechnisch wenig interessant, landschaftlich aber reizvoll. Für die Skifahrer ergibt sich vom Sunnbüel dann aber nochmals eine ansprechende Abfahrt (entlang der ehemaligen Skipisten) zur Talstation Sunnbüel. Der Schneeschuhläufer hingegen bevorzugt die knieschonende Variante ins Tal mit der Luftseilbahn.

Tourengänger: Omega3, Zaza, 360


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27 Feb 13
Rinderhorn · Zaza

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