Bockmattli übers Haubitzli


Publiziert von RomanP , 26. Oktober 2012 um 23:51.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:20 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Oberseegruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1080 m
Abstieg: 1080 m
Strecke:Wägital-Schwarzenegg-Trepsen-Tierbergflanke-Haubitzli-Bockmattli-Gross Chälen-Schwarzenegg-Wägital
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Innerthal Post (906m). Anreise mit dem Postauto ab Bahnhof Siebnen-Wangen bis zur Endstation oder mit dem Auto bis Innerthal (diverse PP am See).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gleich wie Ausgangspunkt.
Unterkunftmöglichkeiten:Innerthal: Gasthaus, Bockmattlihütte (Kletterhütte, bewartet an Wochenenden)
Kartennummer:1133 Linthebene, 1153 Klöntal

Persönliches

Mein erster Bericht: 
Da ich von hikr schon diverse Anregungen und Ideen für Touren habe, dachte ich, es wäre an der Zeit auch mal einen kleinen Beitrag zu leisten. Dies wäre er nun also, mein erster Bericht.

Etwas über mich...:   Ich bin Alpinwander-Neuling und habe erst vor kurzem zusammen mit ossi  (natürlich hier kennengelernt) meinen ersten T5er gemacht. Er führte mich über den Schafweg auf den Grossen Mythen.
Diese Tour diente mir auch dazu herauszufinden ob mein Nervenkostüm auch Touren höher T4 erträgt. Ich war froh dass ich den Gipfel des Grossen Mythen ohne nennenswerte Probleme erreicht habe.

Nun aber zu dieser Tour aufs Bockmattli. Den Tourenbeschrieb habe ich vom SAC-Alpinführer Zentralschweiz Vierwaldstättersee. Eine bessere Beschreibung der Tour findet man aber hier.


Die Tour


Wägital-Trepsen (T2):  Gestartet bin ich in Innerthal und gleich relativ zügig über den markierten Wanderweg Richtung Schwarzenegg losmarschiert. Der Weg ist einfach, jedoch war es teilweise schlammig im Wald, aber zum Glück mussten meine Schuhe ja nicht sauber bleiben.
Bei der Schwarzenegg geht es einfach weiter, immer am Fuss der  Bockmattli Nordwand entlang, in Richtung Trepsen. Obwohl die Bockmattli Türme schon von vorne beeindruckend aussehen, so sind sie von unten noch viel imposanter. Erst von hier sieht man die Steilheit und wie Glatt die Wände sind.
Bei der Alp Trepsen angekommen nahm ich einen Schluck Tee und schaute mir die weitere Route an, welche von hier gut einsehbar ist.
Bis Trepsen sind absolut keine Schwierigkeiten zu erwarten höchstens schlammige Treter...

Trepsen- Haubitzli (T4+):  Nun geht es auf unklaren Spuren einen bewachsenen Schuttkegel hoch. Wie auf der ganzen Strecke bis ins Haubitzli hat es auch hier immer mal wieder verblasste rot-weisse Markierungen. Ich folgte diesen aber nicht wirklich, sondern suchte mir meinen eigenen Weg. Der Einstieg in die Tierbergflanke ist markiert, man braucht aber etwas Glück diese zu sehen. Wenn man aber wie ich dank den Fotos von ossi weiss wie der Einstieg aussieht, ist es klar wo man den Schuttkegel nach rechts queren muss.
Es geht nun immer knapp über der Felsstufe die Tierbergflanke entlang. Die Markierungen sind mal besser mal schlechter sichtbar, doch oftmals hat es auch leichte Spuren im Gras, welche die Wegfindung nicht sonderlich anspruchsvoll machen.
Bei meiner Begehung war das Gras absolut trocken, aber sehr flach gedrückt. Ich nehme mal an dass noch bis kurz vor meine Begehung Schnee lag. Alles in allem war diese Strecke sehr schön zum wandern obschon ich auch schon hier, da teils abschüssig, relativ Aufmerksam die Tritte suchte.
Man durchquert so zwei Geländekammern und kommt dann ins Haubitzli.

Haubitzli-Bockmattli (T6-):  Auf der Krete welche das Haubitzli begrenzt, genehmigte ich mir einen Riegel und suchte mir meine Route durch das Haubitzli. Entschieden habe ich mich für den kleinen Grasgrat nebem dem sehr markanten Coulloir. Ich habe meine Aufstiegsroute  hier eingezeichnet.
Zuerst noch recht einfach, mit zunehmender Höhe immer wie steiler dem Grasgrat folgend.

Ich kam dann an eine Stelle die ich nicht "erklettern" konnte/wollte und so querte ich nach links in ein kleines Coulloir und stieg dort, immenoch sehr steil, weiter. Als ich eine gute Möglichkeit sah wieder auf den Grat zu wechseln tat ich dies. Es brauchte zwei beherzte Griffe ins Gras um den kleinen Aufschwung zum Grat zu meistern aber das Gras hält gut, fasst man es nur genug weit unten. Duch einen kleinen hölzernen Busch ging es etwas weniger steil weiter Richtung obersten Aufschwung. Dieser oberste Abschnitt ist wieder recht steil, es hatt aber recht gute Graspolster als Tritte. Trotzdem brachte mich dieser letzte Teil recht ins Schwitzen. Anschliessend stieg ich etwas rechts vom Wegweiser aus dem Haubitzli aus auf den Gratweg Bockmattli-Tierberg.
Nun sehr einfach in 4 Minuten auf den Gipfel. Gipfelbucheintrag, trinken, Aussicht geniessen waren die nächsten Tätigkeiten. Nach einer halbstündigen Rast ging es an den Abstieg.


Bockmattli-Gross Chälen-Schwarzenegg-Innerthal (T3):  Eigentlich hatte ich vor im Abstieg durch die Klein Chälen abzusteigen. Da ich mir aber im Aufstieg eine leichte Zerrung eingefangen hatte verzichtete ich darauf. Der Weg durch die Gross Chälen ist einfach zu begehen und nie ausgesetzt. Unterwegs konnte ich sicher sechs verschiedene Seilschaften beobachten, welche sich in den Bockmattlitürmen abmühten. Weiter über die Bockmattlihütte (WC, musste sein) zur Schwarzenegg, wo ich mir ein kühles Bier genehmigte, und von dort auf der gleichen Strecke wie im Aufstieg zurück ins Wägital.


Bewertungsschwierigkeiten Haubitzli:  Im SAC-Führer ist die Route mit T4+ bewertet, im Glarnerführer mit T6. Mein Eindruck: Mir kamen 3 Stellen im Haubitzli schwerer vor als alles auf dem Schafweg (T5). Obwohl es im Haubitzli nicht so ausgesetzt ist wie z.B. am Rot Grätli (Schafweg) ist stürzen absolutes Tabu. Das Gelände ist teils ziemlich steil und die Tritte und Griffe mal vertrauenswürdig mal weniger. Nach Rückfrage beim Autor des Glarnerführer verbunden mit meinen Eindrücken habe ich mich für ein  T6- entschieden.
Sollte jemand aber anderer Meinung sein darf sich dieser gerne melden, will die Tour  nicht überbewerten.

Mein Fazit:  Mir hat die ganze Tour sehr gefallen. Die Bockmattlitürme sind auch nach dem zehnten mal anschauen noch beeindruckend und der Weg recht abwechslungsreich.
Die Querung der Tierbergflanke ist kurzweilig und die Aussicht schön.
Das Haubitzli hat mich stellenweise recht gefordert wenn auch nie überfordert.  Ich fand es spannend in den Schlüsselpassagen an meine (momentane) Grenze zu gehen. Insgesamt eine interessante, einsame und schöne Tour.

Tour im Alleingang

Tourengänger: RomanP


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