Hoher Seeblaskogel von Winnebachseehütte


Publiziert von Kreier , 24. September 2012 um 22:28.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:16 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Unterkunftmöglichkeiten:Winnebachseehütte Westfalenhaus

Nachdem wir (Freundin + ich) am Vortag gemütlich von Gries zur netten kleinen Winnebachseehütte aufgestiegen waren(2360m) und eine annehmbare Nacht im Matratzenlager verbracht hatten, ging es am Morgen gegen 8 los Richtung Hoher Seeblaskogel. Da es kurz zuvor noch ordentlich Neuschnee in der Höhe gegeben hatte, waren wir nicht sicher, ob die Tour gut gehbar sein würde - da es sich um einen Südanstieg handelt, waren wir aber optimistisch.

Von der Hütte ging es zunächst westwärts relativ sanft bergan, das Terrain ist in früheren Zeit vom Gletscher abgeschliffen worden. Kleine Tümpel, Wollgras und Blumen wechselten sich mit Schnee und Geröll ab. Schon bald ging es über eine Moräne in Richtung des Gletschersees am Fuße des Bachfallenferners (knappe 2700m). Ein wirklich toller Platz: der Gletscher präsentierte stolz seine Spalten und schob eine schnabelförmige Gletscherzunge in den zugefrorenen See.
Direkt am See wendet man sich nordwärts (beschildert) und steigt in nun deutlich steilerem, felsigem Gelände bergan. Hier lag teilweise schon einiges an Schnee, was aber weiter kein Problem darstellte. Die Route ist mit sehr vielen Markierungen versehen und jederzeit gut zu finden, Absturzgefahr besteht keine.
Nach einiger Zeit kommt man auf einen Grat von dem aus man den ersten guten Fernblick hat. Von dort geht es nun ein paar Höhenmeter bergab (leichte Blockkletterei mit Schnee) Richtung Grüne Tatzen Ferner . Der Grüne Tatzen Ferner ist heutzutage nur noch ein Toteisfeld, man braucht also keine Gletscherausrüstung mitzuschleppen, da es keinerlei Spalten gibt. Wir hatten lediglich Steigeisen dabei, die wir aufgrund ausreichender Schneeauflage nicht gebraucht haben, es kann aber sicher nichts schaden sie dabei zu haben, falls die kümmerlichen Eisreste des Ferners doch einmal blank sein sollten.

Nach der Überquerung des Schneefeldes alias Grüne Tatzen Ferner gibt es noch etwas Blockkletterei zum Gipfel zu bewältigen. Da die Markierungen vor dem Schneefeld enden (jedenfalls haben wir jenseits keine weiteren mehr finden können), muss man sich selbst einen geeigneten Weg zum Gipfel suchen.
Auf dem Bild kann man eine sinnvolle Route über das Schneefeld erkennen.
Direkt unter dem Gipfelkreuz musste man mit dem Schnee schon etwas aufpassen, insgesamt ist die Kletterei aber sehr einfach.

Der Gipfel bietet dann eine wirklich geniale Rundumsicht: Zugspitze, Kaunergrat, Wildspitze und viele viele mehr.  Auch auf die Winnebachseehütte sowie das Westfalenhaus kann man blicken. Nur der Schrankogel versperrt etwas die Sicht in Richtung Stubaier.

Wir benötigten bei sehr gemächlichem Tempo und vielen Foto- sowie einer Brotzeitpause ca. 4h von der Hütte bis zum Gipfel, da ist aber noch viel Luft nach unten.

Der Abstieg erfolgte bei uns auf der Aufstiegsroute, es ist aber auch möglich, dem Grüne Tatzen Ferner gen Tal zu folgen und sich dann nach links zum Westfalenhaus zu wenden. Man sollte sich dabei aber auf jeden Fall von den steilen, bröckelnden Flanken zu beiden Seiten fernhalten, wenn man keinen Wert auf Steinschlag legt - wir konnten diverse Leute beobachten, die den einen oder anderen Stein regelrecht herbei zu sehnen schienen...

Fazit:
Eine wirklich tolle Tour, die auch etwas Neuschnee verzeiht, ohne gefährlich zu werden. Genialer Blick auf den Bachfallenferner mit See, super Rundumblick vom Gipfel. Auch die Winnebachseehütte überzeugt mit gutem Essen, nettem Hüttenwirt und dem besten Matratzenlager, das ich bisher gesehen habe.

Tourengänger: Kreier


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