Hoher Seeblaskogel


Publiziert von Peter K. , 12. Mai 2012 um 01:22.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:30 April 2012
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Westfalenhaus DAV - Längental - Grüne Tatzen Ferner - Hoher Seeblaskogel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV: nur bis Gries im Sellrain, Auto: Inntal - Gries im Sellrain - Lüsens
Unterkunftmöglichkeiten:Westfalenhaus DAV
Kartennummer:AV-Karte 31/2 Stubaier Alpen

Hoher Seeblaskogel vom Westfalenhaus

Am zweiten Tag unseres Besuches am Westfalenhaus geht es an die Paradetour der umgebenden Gipfel – den Hohen Seeblaskogel. Das südseitig exponierte Trogtal, eingerahmt von steilen Felswänden offeriert einen anspruchsvollen Anstieg und zugleich eine rassige, abwechslungsreiche Abfahrt. Darüber hinaus erwartet uns an diesem Tag auch noch bestes Föhnwetter und allerfeinster Firn.

Zustieg

Der Zustieg vom Alpengasthof Lüsens zum Westfalenhaus wie bereits in meinem Bericht zum *Längentaler Weißer Kogel beschrieben.

Route

Unseren zweiten Skitourentag am Westfalenhaus (2.273m) beginnen wir mit deutlich besserem Wetter als am Vortag. Nach einer klaren Nacht trägt die Schneedecke diesmal von Beginn an. Um 6:10 Uhr geht es von der Hütte aus über den Hang nach Süden querend auf den Talboden auf ca. 2.180m hinab. Von hier aus folgen wir nur wenige Minuten dem gestrigen Aufstiegsweg zum *Längentaler Weißer Kogel und orientieren uns stattdessen weiter rechts im Talgrund. Die wenig ausgeprägte Endmoräne ersteigen wir an günstiger Stelle und folgend ihr in südwestlicher Richtung bis vorbei an einem eingeschneiten Wegweiser (ca. 2.410m). Hier zweigt das Trogtal des Hohen Seeblaskogels nach Westen über eine erste Steilstufe ab (ca. 2.480m). Wir ersteigen recht mühsam den verharschten Hang - die Aufstiegsspur der vergangenen Tage ist hier leider zerfahren. Oberhalb dieser ersten Stufe gewinnen wir zeitgleich mit der Sonne ein kleines Plateau, an dem sich das Kar in Richtung Norden dreht und sich dort über eine zweite Stufe aufsteilt (ca. 2.750m). Schnell macht sich die Exposition der Route bemerkbar und wir stellen fest, dass man auch im Frühjahr bereits um halb neun Morgens nur mit einem T-Shirt bekleidet unterwegs sein kann. Fast zweifeln wir jedoch zu diesem Zeitpunkt daran rechtzeitig mit dem Auffirnen unsere Abfahrt beginnen zu können. Nach einer kurzen Pause oberhalb der zweiten Stufe geht es durch das enge Tal nun etwas flacher über den Grüne Tatzen Ferner in Richtung Gipfel. Hier oben öffnet sich der Kessel wieder etwas und wir holen nach rechts aus um so in den Gipfelhang zu queren. Dieser steilt auf den letzten 50 hm nochmals etwas auf und fordert einen letzten kurzen Kraftakt im Aufstieg. Vom Skidepot geht es wenig schwierig über einige Meter über eingeschneite Blöcke (I) zum Gipfelkreuz des Hohen Seeblaskogels (3.235m).
In der Sonne genießen wir den prachtvollen Rundumblick über die Stubaier Alpen und sichten zahlreiche interessante Anstiege an den benachbarten Gipfeln. Nach ausgiebiger Gipfelrast geht es an die wohl rassigste Abfahrt rund um das Westfalenhaus. Mit weiten Schwüngen geht es über besten Firn durch das eindrückliche Trogtal mit seinen steilen Wänden. Ein faszinierender Einblick in eine überdimensionale Halfpipe! Über die beiden Steilstufen suchen wir uns einen Weg in wenig befahrenen Hangabschnitten und erreichen so wieder das eigentliche Längental. Über die Endmoräne geht es weiter talabwärts bis wir bei rund 2.180m wieder auffellen und den Gegenanstieg zur Hütte in Angriff nehmen. Kurz nach Mittag erreichen wir das Westfalenhaus und genehmigen uns eine wohlverdiente Mittagspause. Nachmittags geht es dann noch auf eine kleine Tour zu einer namlosen Anhöhe in der Hohen Grube direkt unterhalb der Schöntalspitze (410 hm, Gehzeit 1:20 Std).

     
 
Aufstieg: 1.100 hm + 100 hm Gegenanstieg
Gehzeit: 2:50 Std
Abfahrt: 2:20 Std
Exposition: S - O
Verhältnisse: Im Aufstieg tragfähige Decke, zuerst noch vereist (Harscheisen nötig), mit Sonne später griffig. In der Abfahrt mit der Sonneneinstrahlung bester Firn und erst im letzten Abschnitt Sulz. Lawinengefahr mässig auf erheblich (Tageserwärmung).
Mit dabei: Dirk, Florian, Jost
Wertung: Sehr schön!
 
     

Fazit

Eine eindrückliche Skihochtour in abwechslungsreicher Landschaft. Technisch und konditionell anspruchsvoll, erfordert diese Tour entsprechendes Können und stabile Verhältnisse. Durchaus eine sehr lohnende Unternehmung.

Wissenswerte

  • für die beiden Steilaufschwünge sind Harscheisen durchaus hilfreich
  • der Grüne Tatzen Ferner im oberen Trogtal war Ende April bestens eingeschneit, Spaltengefahr kann allerdings bestehen

Tourengänger: Peter K.
Communities: Skitouren


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