Crête Sèche (statt Treutse Bô)


Publiziert von Zaza , 7. Juli 2012 um 20:49. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum: 7 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1950 m
Kartennummer:1345 Orsières

Einen Gipfel mit einem so wunderlichen Namen wie "Treutse Bô" muss man hurluberlu nicht lange schmackhaft machen. Umso mehr, wenn Maurice einem dazu noch den Mund wässrig macht mit Beschreibungen wie: "Geheimnisvoller, fast nie bestiegener Berg, der dem modernen Kletterer seine steilen, manchmal grasdurchsetzten Flanken entgegenhält.".

So stand dieser Berg seit einiger Zeit auf unserer Ideenliste und heute schien uns der günstige Tag für einen Versuch zu sein. Nach langer Anreise steigen wir in L'Amône (kurz vor La Fouly) aus dem Bus, gehen kurz über den Talbach und von hier an sind wir schon im Abenteuergelände, das uns erst nach fast sieben Stunden wieder entlassen wird. An der Wasserfassung vorbei steigen wir durch ein steiles Grascouloir bis neben P. 1837. Danach kraxeln wir, Felsen ausweichend, durch steiles Gras bis gegen 1900 m. Hier queren wir nach links, über den Wildbach hinweg und mühen uns die folgende sehr steile grasig-felsige Wand hinauf (T6). Rasch erreichen wir einfacheres Gelände und steigen gegen die Wand der Treutse Bô hinauf. Wir erblicken das steile, tief eingeschnittene Couloir der Südwand, durch das der Aufstieg verläuft. Es ist noch voller Schnee, den wir vorsichtig ersteigen. Es geht knapp ohne Steigeisen, was schon mal vorteilhaft ist, zumal mein gallischer Kollege diese Geräte zuhause gelassen hat.

Nachdem wir einige unangenehme Spalten überstiegen haben, müssten wir nun über die Randkluft kommen, um aus dem Couloir nach rechts aussteigen zu können, in Richtung eines Grätchens, über das der weitere Aufstieg erfolgen sollte. Da müssen wir rasch klein beigeben, über dieses böse Ding kommen wir leider nicht.

So kommt halt Plan B zum Zug: Wir steigen wieder ab bis an den Fuss der Wand und dann aufwärts in den Col de Crête Sèche. Hier deponieren wir das meiste Gepäck, steigen ein paar Meter wieder ab (südseitig), queren etwas unter dem Grat und steigen dann gegen den Südostgrat auf, über dessen letzten Teil wir den schönen Gipfel Crête Sèche erreichen. Von hier aus sieht die Treutse Bô nur wie eine Schulter aus und wir können auch den Abstieg über den Glacier de Planereuse einsehen. 

Zurück im Pass steigen wir auf dem Gletscher ab, zuerst in der Mitte, dann auf der südlichen Seite. Es folgen die zuerst schuttigen, dann allmählich grasigen Hänge von Planereuse. Knapp unter 2000 m sollten wir an sich auf Pfade stossen, aber die Swisstopo war offensichtlich schon lange nicht mehr hier. Wir mühen uns über verkrautetes, sehr steiles Gelände abwärts, bis wir (an einer gut versteckten Jägerhütte vorbei) in den Fôret de Planereuse kommen. Hier wird die Sache nicht nachhaltig angenehmer, denn nun müssen wir uns auch über eine Vielzahl umgestürzer Bäume mogeln. Schliesslich wird der Weg allmählich besser und wir erreichen bei Saleina die Talstrasse, wo wir keine Minute warten müssen, um per Autostop zu einer Mitfahrgelegenheit nach Martigny zu kommen.

Fazit: Eine sehr schöne, recht wilde Gegend. Wir hätten besser daran getan, noch den Col de Planereuse zu überschreiten, um dann auf dem Hüttenweg der Cabane de Saleina bequemer abzusteigen. Über diese Route werden wir wohl kommen, wenn wir (eher im Herbst) nochmals einen Vorstoss zur Treutse Bô wagen.

Tourengänger: Zaza, Hurluberlu


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Kommentare (5)


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Hurluberlu hat gesagt: Une seule lettre
Gesendet am 8. Juli 2012 um 07:32
Entre vouloir et pouvoir, il y a quand même une lettre;). Sans regret, le goût de l'aventure n'exclut pas une certaine modestie:).
Quoiqu'il en soit, cette sortie a confirmé mon incontestable talent pour l'auto-stop.
Amitié,
Christophe

Zaza hat gesagt: RE:Une seule lettre
Gesendet am 8. Juli 2012 um 07:42
C'est vrai, ça ;-)

A savoir qu'une chute dans la rimaye aurait probablement compromis les aventures des prochaines semaines...même s'il faut se contenter aujourd'hui avec l'arête entre Cima della Siesta et Pizzo Matterasso.

A+ Manuel

CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 9. Juli 2012 um 20:57
Elle est bien sèche votre crête. Comme d'hab, un joli tour que je regarde volontiers virtuellement uniquement...

Hurluberlu hat gesagt: Un peu de retenue, Anne-Catherine
Gesendet am 9. Juli 2012 um 21:06
Sèche mais plus tout à fait vierge, contrairement à la Treutse Bô, qui a véritablement un nom à coucher dehors. D'ailleurs, son livre dort toujours.
Grâce à Manu, certains de mes rêves sont devenus plus vrais que nature.
Sauvagement,
Christophe

CarpeDiem hat gesagt: RE: Un nom à coucher dehors...
Gesendet am 10. Juli 2012 um 08:31
...qui confirme que les Suisses allemand n'ont pas le monopole ;-)).

A part ça, c'est magnifique de pouvoir réaliser ses rêves et d'oser se promener dans un tel terrain...

Soyez prudents et A+, Anne-Catherine


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