Rundtour im Lattengebirge


Publiziert von maxl , 12. Juni 2012 um 02:05. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum: 7 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Südlich von Reichenhall auf der B20 nach rechts abbiegen (gelbe Wanderschilder)
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Relativ unschlüssig, wo es denn diesmal hingehen soll, treffen Stefan und ich uns mit einiger Verspätung in Holzkirchen - den Reiseverkehr haben wir beide ein wenig unterschätzt. Es ist schon halb zwölf, also muss eine flexibel ausdehnbare Tour her. Die Entscheidung fiel deshalb aufs Lattengebirge, für uns beide unbekanntes Terrain. Über die Steinerne Agnes hat man ja schon so manches gehört/gesehen/gelesen (z.B. von Tef und Max), das wollten wir uns auch mal anschauen.

Startpunkt wäre eigentlich Bichllehen - ein kleiner Abzweig von der B20. Wir nehmen einen weiter nördlich (Schwarzenlehen) und beginnen dort unsere Tour gemütlich um viertel nach eins. Das kleine Stück nach Bichllehen marschieren wir auf schönem Steig hinüber, bis dort der recht steile Weg hinauf richtung Agnes beginnt. Das Gelände ist bald markant strukturiert und bietet so schöne Abwechslung. Auch in den Berchtesgadener Talkessel gibt's bald schöne, leider aber etwas diesige Blicke. Nach etwa einer Stunde gelangen wir an den Abzweig zur Steinernen Agnes, die ein paar Meter oberhalb der Wanderwege liegt. Das Geotop ist unbedingt besichtigenswert!

Nach der Photopause gehen wir in sanftem Auf und Ab weiter an den Gipfelaufbau des Karkopfes. Durch ein weitläufiges Kesselchen zieht der Weg in die Scharte zwischen Karkopf und Dreisesselberg. Letzteren wollen wir freilich auch noch mitnehmen - ein Abstecher von 10min, der durch einen hervorragenden Voralpenland-Blick belohnt wird. Nach insg. 2h sind wir auf unserem ersten Gipfel, wo mit uns die letzten Ausflügler der Tages die Sonne genießen - der Aufstiegsweg ist oberes T2.

Nach kleiner Gipfelrast und Besprechung übers anstehende Programm gehen wir wieder retour in die Scharte und daraufhin weglos auf den zweithöchsten Gipfel des Lattengebirges, den Schreck. Selbiger besteht leider nur aus einem unattraktiven Latschendickicht, eindeutig nicht zu empfehlen. Wieder dem Krummholz entronnen streben wir dem Karkopf zu, den wir eine dreiviertel Stunde nach Verlassen des Dreisesselberges erreichen (immer noch T2). Zu unserer freudigen Überraschung ist das Wetter noch besser geworden, die Leute sind alle abgestiegen - herrlich. Wir genießen eine tolle Gipfelrast und beschließen, unsere Tour zu einer Rundtour über den Törlkopf auszudehnen.

Ein kleiner Planungsfehler ist uns dann leider doch noch unterlaufen. Der Törlkopf wäre von Südwesten her bequem auf einem ausgeschnittenen Pfad zu erreichen gewesen - 5min ab dem markierten Wanderweg, der durch die Westflanke verläuft. Uns ist das zu "langweilig": wir steigen zunächst den Südgrat des Karkopfes direkt ab und sehen ausgeschnittene Gassen, die den Nordgrat des Törlkopfes hinaufziehen. Die Hälfte dieses Rückens ist so ganz gut zu meistern - immer knapp an den gachen Ostabbrüchen entlang geht's gut an den Latschen vorbei. Danach folgt allerdings bis zum Gipfel nahezu undurchdringbares Latschendickicht - ein masochistischer Kampf in höchster Vollendung - LKK5!!! Ziemlich ermattet (und die luxuriös ausgeschnittene Abstiegsgasse mit gemischten Gefühlen betrachtend) kommen wir am kleinen, netten und bekreuzten Törlkopf an, eine Stunde etwa ab Karkopf.

Völlig problemlos steigen wir nun zum Wanderweg ab und verfolgen diesen gen Süden weiter. Bald kommt eine Bergwachthütte, an der der Weg den Kammbereich verlässt (man könnte hier wohl weiter weglos die Törlschneid verfolgen) und den Osthang zur Mitterkaseralm entlangführt (1h ab Törlkopf). Dort zweigt vom größeren Weg nach Ramsau ein kleiner Steig nach Winkl ab, den wir wählen. Er trifft bald auf einen großen, hässlichen Fahrweg, der sich allerdings fast komplett über einen alten, schönen Steig abkürzen lässt. Auf breiter Straße müssen wir nun noch etwa 20min nach Norden hin auslaufen, bis wir wieder am Auto ankommen. Gute 7h hat die schöne, abwechslungsreiche Tour gedauert, die an einem schönen Feiertag freilich nur dann zu empfehlen ist, wenn man hinreichend spät startet, denn die Seilbahn auf der anderen Seite spuckt so allerhand aus, was einem die Ruhe tatsächlich ein wenig vermiesen kann.

Tourengänger: maxl, 83_Stefan


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Kommentare (3)


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Tef hat gesagt: der späte Vogel..
Gesendet am 12. Juni 2012 um 19:36
...fängt den Wurm. Momentan scheint das Wetter nachmittags immer besser zu werden, da hat sich der Stau ja gelohnt :-)
Habt ihr eine Spur/Weg Richtung Törlschneid gesehen? Angeblich soll der Übergang ja machbar sein, fragt sich nur wie latschig...
beste Grüße
Tef

maxl hat gesagt: RE:der späte Vogel..
Gesendet am 13. Juni 2012 um 03:11
markant die lineare Steigerung meiner Laune im Laufe des Tages:-)
einmal hab ich mir kurz eingebildet, eine Spur rüber zu sehen, aber da kann auch die Phantasie im Spiel gewesen sein. Ich hab aber auch gelesen (vom Zahel im Bruckmann Führer), dass es ganz gut gehen soll. Und latschiger als am Törlkopf kann's eigentlich net sein....
LG, maxl

Hade hat gesagt: RE:der späte Vogel..
Gesendet am 6. Oktober 2014 um 18:49
Der Weg ist super freigeschnitten und sogar mit roten Punkten markiert. Ich war gestern dort und habe den Steig nur anfangs kurz hinter der Bergwachthütte verloren. Danach ist es recht unproblematisch. Bericht folgt natürlich noch!


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