Großer Rotofenturm (1369m) - Unterwegs im Lattengebirge


Publiziert von AIi , 18. Juli 2016 um 13:54.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:26 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1650 m

Blumen auf Bergen die Glück bringen, versteinerte Hexen, Sennerinnen und natürlich Königsfamilien - Das Berchtesgadener Land ist reich an Sagen. Wer den Besuch zweier erstarrter Übeltäter mit etwas sportlicher Betätigung verbinden möchte, der sollte sich ins Lattengebirge begeben...

Der Tag beginnt diesmal ganz entspannt und familienfreundlich mit einer Liftfahrt von Bad Reichenhall auf den Predigtstuhl. Die angeblich älteste Gondelbahn der Welt wirbt in der Wartehalle mit dem Titel "Premium Entschleunigungsberg", angesichts der Wartezeit von anderthalb Stunden an diesem sonnigen Fronleichnamstag auch passend. Schneller als zu Fuß ist man aber allerweil. So starten wir also an der Bergstation der Seilbahn unsere kleine Wanderung. Über bestens ausgebaute Wanderwege ist der eigentliche Gipfel des Predigtstuhl in fünf Minuten erreicht, weiter gehts über die Schlegelmulde auf den Hochschlegl. Der nächste in der Reihe ist der Karkopf, auch ein abgerundetes Latschengipfelchen, immerhin aber der höchste im Lattengebirge mit der schönsten Aussicht des Tages. Nebenan gäbe es auch noch den latschenüberwucherten Schreck, ihn habe ich aber gar nicht als Gipfel wahrgenommen. 

Weiter gehts also über die Wanderwege auf den Dreisesselberg, auch ein netter, etwas nach Norden vorgeschobener Aussichtsberg. Hier kam mir die Idee eines direkten Gratübergangs zu den Rotofen über Keil- und Mottkopf, bei genauerer Inspizierung wird jedoch klar, dass es sich hierbei um eine stundenlange Mischung von Latschenkampf und anspruchsvoller Kletterei handeln muss. Ich nehme also den Wanderweg zum Rotofensattel und komme hierbei noch an der "Steinernen Agnes" vorbei, ein bizarres Felsgebilde.

Am Rotofensattel angekommen, beginnt das eigentliche Highlight der Tour, nämlich die Besteigung des Großen Rotofenturms - auch als Nase der Hexe bekannt. Dazu folgt man einer Pfadspur auf der Südseite des vorgelagerten Hexenkinns zum Beginn der Berchtesgadener Rinne, die von einem Grastrichter steil nach oben zum Grat zieht. Am Anfang steigt man etwas rechts der Rinne ein, quert dann nach links und steigt hinauf in die Scharte. Die Schwierigkeit bewegt sich immer um II+ / III-. Nach der Scharte wendet man sich nach rechts (Osten) und das Gelände wird erstmal einfacher (I / II), bis man zum finalen Grataufschwung kommt (III-), zweite Schlüsselstelle der Tour.  Alles nochmals gut in einem Topo zusammengefasst gibt es hier.
Runterwärts kann man selbstverständlich auch abseilen, Stände gibt es genug.

Vom Rotofensattel führt ein guter Wanderweg hinab nach Hallthurm, ungefähr anderthalb Stunden benötigt man für die Strecke. Hier werde ich von meinem Vater abgeholt, der bereits am Karkopf umgedreht war. Eine Rückfahrt mit Zug ist nicht möglich, der Bahnhof Hallthurm wurde aufgelassen.

Schwierigkeiten:
Bergstation Predigtstuhl - Hochschlegl - Karkopf - Dreisesselberg - Steinerne Agnes - Rotofensattel - Hallthurm:
Alles gute, beschilderte Wanderwege, bis T2
Großer Rotofenturm über Berchtesgadener Rinne: bis T5 III-

Tourengänger: AIi


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